Wotan Wilke Möhrings sechster Einsatz am "Tatort" wagt sich an ein ziemlich brisantes politisches Thema, das gerade leider wieder aktuelle Bedeutung bekommt. Im "Tatort: Verbrannt" geht es um den Tod eines Asylbewerbers, der im Polizeigewahrsam stirbt.
WOTAN WILKE MÖHRING Ja, das Buch ist angelehnt an die wahre Geschichte des afrikanischen Asylbewerbers Oury Jalloh, der 2005 in einer Gefängniszelle in Dessau, Sachsen-Anhalt, gefesselt wurde und dort verbrannte. Wir versuchen, eine Erklärung zu geben, die gar nicht so unwahrscheinlich ist, aber natürlich keinen Anspruch auf Wahrheit erhebt, denn sie ist ja reine Fiktion.
Wie politisch darf "Tatort" sein?
WOTAN WILKE MÖHRING Wir packen jedes Thema an, zu dem wir eine stimmige und spannende Geschichte erzählen können. Im aktuellen Fall war mir sehr wichtig, dass Kommissar Falke klar Stellung bezieht.
Was mögen Sie an Falke?
WOTAN WILKE MÖHRING Ich mag seinen emotionalen Zugang zu Menschen und zu den Fällen, die er aufklären muss, gepaart mit einer bestimmten Ehrlichkeit, auch sich selbst gegenüber. Was ich nicht mag, ist seine Bindungsunfähigkeit.
Gutes Stichwort: Mit diesem Fall verliert Falke nach seinem Kumpel Jan Katz auch seine Kollegin Katharina Lorenz. Müssen wir uns Sorgen um Falkes eh schon labiles Seelenheil machen?
WOTAN WILKE MÖHRING (lacht) Nein, müsst ihr nicht. Ich habe Falke schon immer als eine Art "Last Man Standing" gesehen, als einsamen Wolf. Die Rastlosigkeit des Jobs bei der Bundespolizei schützt ihn vor dem Gefühl der Heimatlosigkeit, das er sicher empfinden würde, wenn er ständig an einem Ort leben würde. Auch seine beiden Kollegen haben ihn ein bisschen weniger heimatlos gemacht, besonders sein Freund Jan.
Noch schwerer wiegt sicher der Abschied von Petra Schmidt-Schaller, die als Lorenz Falkes ebenbürtige Partnerin war.
WOTAN WILKE MÖHRING Stimmt beides. War sie und wiegt schwer.
Wie würden Sie sie in einem Wort beschreiben?
WOTAN WILKE MÖHRING Leuchtend. Petra hat ein inneres Leuchten, das dem eigenbrötlerischen Falke guttat und das ich außerordentlich schätze. Aber zumindest beruflich bleibt Falke ja nicht allein, er bekommt eine neue Partnerin, Julia Grosz, gespielt von Franziska Weisz. Die ist ein ganz anderer Typ als Petra, aber auch ihre Rolle wird eine tolle Ergänzung für Falke und den "Tatort" sein.
S. Sturm
Tatort: Verbrannt
SO 11.10. Das Erste 20.15 Uhr
WOTAN WILKE MÖHRING Ja, das Buch ist angelehnt an die wahre Geschichte des afrikanischen Asylbewerbers Oury Jalloh, der 2005 in einer Gefängniszelle in Dessau, Sachsen-Anhalt, gefesselt wurde und dort verbrannte. Wir versuchen, eine Erklärung zu geben, die gar nicht so unwahrscheinlich ist, aber natürlich keinen Anspruch auf Wahrheit erhebt, denn sie ist ja reine Fiktion.
Wie politisch darf "Tatort" sein?
WOTAN WILKE MÖHRING Wir packen jedes Thema an, zu dem wir eine stimmige und spannende Geschichte erzählen können. Im aktuellen Fall war mir sehr wichtig, dass Kommissar Falke klar Stellung bezieht.
Was mögen Sie an Falke?
WOTAN WILKE MÖHRING Ich mag seinen emotionalen Zugang zu Menschen und zu den Fällen, die er aufklären muss, gepaart mit einer bestimmten Ehrlichkeit, auch sich selbst gegenüber. Was ich nicht mag, ist seine Bindungsunfähigkeit.
Gutes Stichwort: Mit diesem Fall verliert Falke nach seinem Kumpel Jan Katz auch seine Kollegin Katharina Lorenz. Müssen wir uns Sorgen um Falkes eh schon labiles Seelenheil machen?
WOTAN WILKE MÖHRING (lacht) Nein, müsst ihr nicht. Ich habe Falke schon immer als eine Art "Last Man Standing" gesehen, als einsamen Wolf. Die Rastlosigkeit des Jobs bei der Bundespolizei schützt ihn vor dem Gefühl der Heimatlosigkeit, das er sicher empfinden würde, wenn er ständig an einem Ort leben würde. Auch seine beiden Kollegen haben ihn ein bisschen weniger heimatlos gemacht, besonders sein Freund Jan.
Noch schwerer wiegt sicher der Abschied von Petra Schmidt-Schaller, die als Lorenz Falkes ebenbürtige Partnerin war.
WOTAN WILKE MÖHRING Stimmt beides. War sie und wiegt schwer.
Wie würden Sie sie in einem Wort beschreiben?
WOTAN WILKE MÖHRING Leuchtend. Petra hat ein inneres Leuchten, das dem eigenbrötlerischen Falke guttat und das ich außerordentlich schätze. Aber zumindest beruflich bleibt Falke ja nicht allein, er bekommt eine neue Partnerin, Julia Grosz, gespielt von Franziska Weisz. Die ist ein ganz anderer Typ als Petra, aber auch ihre Rolle wird eine tolle Ergänzung für Falke und den "Tatort" sein.
S. Sturm
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