Entscheidungen von nationaler Bedeutung werden von der Bundesregierung getroffen. Ist klar. Aber wer ist für unseren Nationalkrimi zuständig? Wer entscheidet, wie sonntags beim Tatort gemordet und aufgeklärt wird? Wer kümmert sich darum, dass sich Fälle und Ermittler voneinander unterscheiden? Die ARD ist schließlich ein föderales Gebilde, in dem sich alle neun Tatort-Anstalten eigenständig Kommissare und Verbrechen ausdenken.
Wir haben mit allen beteiligten Funkhäusern gesprochen und festgestellt: Zwar laufen einige Fäden beim WDR-Fernsehfilmchef Gebhard Henke zusammen, der auch den Titel "Tatort-Koordinator" trägt. Grundsätzlich kommt das "System Tatort" aber prima ohne Regierung klar. Wir haben die Kernfragen und deren Antworten für Sie aufgeschrieben und bieten außerdem einen Ausblick auf das Tatort-Jahr 2012.
1. Wie werden die Themen der Tatorte abgestimmt, damit nicht zwei ähnliche Fälle hintereinander zu sehen sind?
Gebhard Henke: "Wir haben keine Zentralredaktion. Aber vier-, fünfmal im Jahr treffen in der ,Fernsehfilmkoordination‘ alle Fernsehfilmchefs zusammen. Da geht es auch um Inhalte der geplanten Tatorte. Gehen zwei in dieselbe Richtung, muss man das besprechen und entzerren. Die konkrete Arbeit am Drehbuch liegt aber bei den jeweiligen Landesrundfunkanstalten. "
2. Wie verteilen sich die Tatorte auf die ARD-Sender? Wer darf wie oft?
"Es gibt einen Fernsehvertragsschlüssel, der nach dem Gebührenaufkommen berechnet wird", erklärt SWR-Fernsehspiel-Chefin Christine Strobl. "Die großen Sender, die mehr einnehmen, müssen mehr liefern. Der SWR etwa steuert 18,2 Prozent des ARD-Programms bei." Gebhard Henke dazu: "Der WDR als größter Sender mit einem Zulieferanteil von fast 22 Prozent muss rein rechnerisch die meisten Tatorte bringen. Die kleineren Sender SR, RBB und Radio Bremen, die eigentlich keinen so teuren Krimi finanzieren können, sollen aber auch ihren Beitrag leisten - damit auch deren Regionen mit ihren Dialekten und Eigenarten vertreten sind. Darauf lege ich großen Wert, denn das ist Teil der Tatort-Identität." (siehe auch Frage 5)
3. Wie viele neue Tatorte werden im Jahr ausgestrahlt?
Inklusive der Oster- und Pfingstfeiertage gibt es rechnerisch sogar mehr als 52 ARD-Krimiplätze im Jahr. Die können praktisch nie komplett bespielt werden. "In der Regel sind es 35 bis 37 neue Tatorte pro Jahr", sagt Henke. "Abhängig davon, wie viele Sportsonntage es gibt, ob EM oder Olympia stattfindet." Rechnet man "Polizeiruf 110" und "Schimanski" dazu, laufen etwa 50 frische Krimis jährlich.
4. Gibt es eine übergeordnete Qualitätskontrolle für die fertigen Tatortfolgen?
Auch hier gilt der Grundsatz: Jede Anstalt arbeitet selbstverantwortlich. Allerdings gäbe es in der Koordination, so Henke, eine sogenannte "kleine Gruppe". Das sind drei, vier Fernsehspielchefs, die vorab alles gucken, eine Bewertung schreiben und auf Probleme aufmerksam machen. Eine Besonderheit sind die Tatorte aus Österreich und der Schweiz. "Aus senderechtlichen Gründen gibt es für sie ‚Paten‘. Für Österreich trägt der RBB die Verantwortung, bei der Schweiz ist es der SWR." Im Februar 2011 war der Schweizer Fall "Wunschdenken" mangels Qualität zurückgezogen worden - allerdings ohne SWR-Votum, auf Wunsch des Schweizer Fernsehens.
5. Was kostet ein Tatort? Wer bezahlt die Dreharbeiten?
Eine Folge kostet zwischen 1,2 und 1,5 Millionen Euro. Jeder Sender entscheidet selbst, wie viel aus dem Gesamtbudget für einen Tatort ausgegeben wird. Christine Strobl erklärt: "Bei manchen Folgen sind Action und Hubschrauberflüge wichtig, andere sind stiller und kommen mit einem kleineren Budget aus." Die kleineren Anstalten erhalten Finanzhilfen, etwa von der ARD-Tochter Degeto. "Wir haben so etwas wie einen stillen Finanzausgleich, wo die Größeren den Kleineren helfen", erklärt Henke. So unterstützt beispielsweise der WDR das "Gebühren-ärmere" Radio Bremen.
6. Stichwort "Tumor-Tatort" mit Ulrich Tukur: Wie frei dürfen die Autoren mit der Marke Tatort umgehen?
Liegt im Ermessen der einzelnen Häuser, keiner lässt sich reinreden. "Natürlich hat zum Tatort jeder eine Meinung, das ist fast wie die Aufstellung der Nationalmannschaft", sagt Christine Strobl. Aber kreative Ausreißer wie der Tukur-Tatort seien wichtig: "Wir brauchen die Vielfalt."
7. Wie viel Zeit vergeht zwischen Produktion und Ausstrahlung eines Tatorts?
Etwa ein Jahr, manchmal anderthalb (MDR). Wenn ein neues Team eingeführt wird, werden oft zwei Folgen zügig hintereinander gedreht. Henke: "Das ist gut, damit sich das Ensemble kennenlernen und einspielen kann. Das machen wir jetzt auch mit dem neuen Dortmunder Team so. Und es ist auch für die Zuschauer gut, wenn man bei der Ausstrahlung keine allzu große Lücke lässt."
8. Wie werden neue Kommissare besetzt? Hilft es, wenn der Schauspieler sich öffentlich bewirbt, so wie Sibel Kekilli, die jetzt Teil des Kieler Teams ist?
Henke erklärt: "Das Format ist der Star. Sie können einen Til Schweiger dafür gewinnen, Sie können genauso gut einen jungen, unbekannten Schauspieler oder eine Schauspielerin zum Star machen. Beides geht und beides macht Sinn."
9. Wer überprüft, ob die Inhalte jugendtauglich sind?
Jeder Sender hat einen eigenen Jugendschutzbeauftragten, der die Filme daraufhin prüft, ob die Handlung für Zwölfjährige geeignet ist. Der Polizeiruf "Denn sie wissen nicht, was sie tun" mit seiner verstörenden Terrorthematik bestand diesen Test nicht und wurde daher kurzfristig auf einen 22-Uhr-Ausstrahlungstermin verlegt (lief am 23.9.11).
10. Wie oft darf ein Tatort wiederholt werden?
Es gibt keine Obergrenze. Jede Anstalt entscheidet selbst. Ausschlaggebend sind Beliebtheit der Folge - und deren Preis. Die Kosten variieren zwischen vier- und sechsstelligen Beträgen. Grund sind die Wiederholungshonorare, die sich prominentere Schauspieler und Autoren ausbitten können, während weniger bekannte mit Einmalzahlungen (Buy-out) vorlieb nehmen müssen. Am Sonntag, 20.15 Uhr wird in der Regel nicht wiederholt, im Sommer kommt das aber auch schon mal vor.
Frank Aures, Volker Bleeck, Rainer Unruh, Susanne Sturm
Wir haben mit allen beteiligten Funkhäusern gesprochen und festgestellt: Zwar laufen einige Fäden beim WDR-Fernsehfilmchef Gebhard Henke zusammen, der auch den Titel "Tatort-Koordinator" trägt. Grundsätzlich kommt das "System Tatort" aber prima ohne Regierung klar. Wir haben die Kernfragen und deren Antworten für Sie aufgeschrieben und bieten außerdem einen Ausblick auf das Tatort-Jahr 2012.
1. Wie werden die Themen der Tatorte abgestimmt, damit nicht zwei ähnliche Fälle hintereinander zu sehen sind?
Gebhard Henke: "Wir haben keine Zentralredaktion. Aber vier-, fünfmal im Jahr treffen in der ,Fernsehfilmkoordination‘ alle Fernsehfilmchefs zusammen. Da geht es auch um Inhalte der geplanten Tatorte. Gehen zwei in dieselbe Richtung, muss man das besprechen und entzerren. Die konkrete Arbeit am Drehbuch liegt aber bei den jeweiligen Landesrundfunkanstalten. "
2. Wie verteilen sich die Tatorte auf die ARD-Sender? Wer darf wie oft?
"Es gibt einen Fernsehvertragsschlüssel, der nach dem Gebührenaufkommen berechnet wird", erklärt SWR-Fernsehspiel-Chefin Christine Strobl. "Die großen Sender, die mehr einnehmen, müssen mehr liefern. Der SWR etwa steuert 18,2 Prozent des ARD-Programms bei." Gebhard Henke dazu: "Der WDR als größter Sender mit einem Zulieferanteil von fast 22 Prozent muss rein rechnerisch die meisten Tatorte bringen. Die kleineren Sender SR, RBB und Radio Bremen, die eigentlich keinen so teuren Krimi finanzieren können, sollen aber auch ihren Beitrag leisten - damit auch deren Regionen mit ihren Dialekten und Eigenarten vertreten sind. Darauf lege ich großen Wert, denn das ist Teil der Tatort-Identität." (siehe auch Frage 5)
3. Wie viele neue Tatorte werden im Jahr ausgestrahlt?
Inklusive der Oster- und Pfingstfeiertage gibt es rechnerisch sogar mehr als 52 ARD-Krimiplätze im Jahr. Die können praktisch nie komplett bespielt werden. "In der Regel sind es 35 bis 37 neue Tatorte pro Jahr", sagt Henke. "Abhängig davon, wie viele Sportsonntage es gibt, ob EM oder Olympia stattfindet." Rechnet man "Polizeiruf 110" und "Schimanski" dazu, laufen etwa 50 frische Krimis jährlich.
4. Gibt es eine übergeordnete Qualitätskontrolle für die fertigen Tatortfolgen?
Auch hier gilt der Grundsatz: Jede Anstalt arbeitet selbstverantwortlich. Allerdings gäbe es in der Koordination, so Henke, eine sogenannte "kleine Gruppe". Das sind drei, vier Fernsehspielchefs, die vorab alles gucken, eine Bewertung schreiben und auf Probleme aufmerksam machen. Eine Besonderheit sind die Tatorte aus Österreich und der Schweiz. "Aus senderechtlichen Gründen gibt es für sie ‚Paten‘. Für Österreich trägt der RBB die Verantwortung, bei der Schweiz ist es der SWR." Im Februar 2011 war der Schweizer Fall "Wunschdenken" mangels Qualität zurückgezogen worden - allerdings ohne SWR-Votum, auf Wunsch des Schweizer Fernsehens.
5. Was kostet ein Tatort? Wer bezahlt die Dreharbeiten?
Eine Folge kostet zwischen 1,2 und 1,5 Millionen Euro. Jeder Sender entscheidet selbst, wie viel aus dem Gesamtbudget für einen Tatort ausgegeben wird. Christine Strobl erklärt: "Bei manchen Folgen sind Action und Hubschrauberflüge wichtig, andere sind stiller und kommen mit einem kleineren Budget aus." Die kleineren Anstalten erhalten Finanzhilfen, etwa von der ARD-Tochter Degeto. "Wir haben so etwas wie einen stillen Finanzausgleich, wo die Größeren den Kleineren helfen", erklärt Henke. So unterstützt beispielsweise der WDR das "Gebühren-ärmere" Radio Bremen.
6. Stichwort "Tumor-Tatort" mit Ulrich Tukur: Wie frei dürfen die Autoren mit der Marke Tatort umgehen?
Liegt im Ermessen der einzelnen Häuser, keiner lässt sich reinreden. "Natürlich hat zum Tatort jeder eine Meinung, das ist fast wie die Aufstellung der Nationalmannschaft", sagt Christine Strobl. Aber kreative Ausreißer wie der Tukur-Tatort seien wichtig: "Wir brauchen die Vielfalt."
7. Wie viel Zeit vergeht zwischen Produktion und Ausstrahlung eines Tatorts?
Etwa ein Jahr, manchmal anderthalb (MDR). Wenn ein neues Team eingeführt wird, werden oft zwei Folgen zügig hintereinander gedreht. Henke: "Das ist gut, damit sich das Ensemble kennenlernen und einspielen kann. Das machen wir jetzt auch mit dem neuen Dortmunder Team so. Und es ist auch für die Zuschauer gut, wenn man bei der Ausstrahlung keine allzu große Lücke lässt."
8. Wie werden neue Kommissare besetzt? Hilft es, wenn der Schauspieler sich öffentlich bewirbt, so wie Sibel Kekilli, die jetzt Teil des Kieler Teams ist?
Henke erklärt: "Das Format ist der Star. Sie können einen Til Schweiger dafür gewinnen, Sie können genauso gut einen jungen, unbekannten Schauspieler oder eine Schauspielerin zum Star machen. Beides geht und beides macht Sinn."
9. Wer überprüft, ob die Inhalte jugendtauglich sind?
Jeder Sender hat einen eigenen Jugendschutzbeauftragten, der die Filme daraufhin prüft, ob die Handlung für Zwölfjährige geeignet ist. Der Polizeiruf "Denn sie wissen nicht, was sie tun" mit seiner verstörenden Terrorthematik bestand diesen Test nicht und wurde daher kurzfristig auf einen 22-Uhr-Ausstrahlungstermin verlegt (lief am 23.9.11).
10. Wie oft darf ein Tatort wiederholt werden?
Es gibt keine Obergrenze. Jede Anstalt entscheidet selbst. Ausschlaggebend sind Beliebtheit der Folge - und deren Preis. Die Kosten variieren zwischen vier- und sechsstelligen Beträgen. Grund sind die Wiederholungshonorare, die sich prominentere Schauspieler und Autoren ausbitten können, während weniger bekannte mit Einmalzahlungen (Buy-out) vorlieb nehmen müssen. Am Sonntag, 20.15 Uhr wird in der Regel nicht wiederholt, im Sommer kommt das aber auch schon mal vor.
Frank Aures, Volker Bleeck, Rainer Unruh, Susanne Sturm
Tatort News
NDR - Kiel, Hamburg, Hannover
Die 3 Kommissariate werden 2012 wohl je zweimal antreten. Hamburgs Mehmet Kurtulus lässt sich in "Die Ballade von Cenk und Valerie" erschießen und macht Platz für Til Schweiger, der im September seinen ersten Tatort dreht.
RADIO BREMEN - Bremen
Frischzellenkur für Bremen: Rapper Ferris MC und Jungschauspieler Denis Moschitto ("Almanya") mischen den "Tatort: Hochzeitsnacht" auf, der im September läuft. Regie führt Florian Baxmeyer, der schon mal einen Oscar gewann, allerdings nur den der Studenten. Zuvor löst Sabine Postel am 12. Februar ihren 25. Fall.
RBB - Berlin
Die Berliner ARD-Sektion steuert zwei bis drei Fälle pro Jahr bei. Die nächste Folge heißt "Alles hat seinen Preis". Sie spielen in der Hauptstadt. Dort sind Boris Aljinovic (Hauptkommissar Felix Stark) und Dominic Raacke (Hauptkommissar Till Ritter) seit nunmehr zehn Jahren im Einsatz. Der RBB entwickelt seine Stoffe in Eigenregie.
BR - München
Die bayrischen Kommissare, die 2011 ihr Zwanzigjähriges feierten, wird man in diesem Jahr dreimal bei der Arbeit sehen. Weitere drei Folgen sind in Arbeit. In "Der traurige König" (26. Februar) wird gegen Leitmayr ermittelt. Hat er durch einen Schusswaffeneinsatz eine Firma ruiniert? Die anderen Fälle laufen wahrscheinlich am 28. Oktober und 23. Dezember.
WDR - Münster, Köln
Neben drei Köln- und zwei Münster-Tatorten produziert der WDR 2012 auch zwei Folgen in der neuen Tatort-Spielstätte Dortmund. Kommissar wird Jörg Hartmann (l.), der in "Weissensee" als fieser Stasimann begeisterte.
HR - Wiesbaden, Frankfurt
Zwei Tatorte schicken die Hessen in diesem Jahr ins Rennen. Das Frankfurter Team um Joachim Kròl und Nina Kunzendorf ermittelt am
22. April den Fall "Es ist böse", am 16. September geht es um einen "Torso" (Arbeitstitel). Ulrich Tukur steht erst im November für einen neuen Murot-Tatort vor der Kamera, der 2013 laufen wird.
SR - Saarbrücken
Das Saarbrücker Team wurde unschön geschasst, der letzte Fall "Verschleppt" (22.1.) wird 2012 der einzige SR-Tatort sein. Die Dreharbeiten mit den Neuen, Devid Striesow und Elisabeth Brück (r.), beginnen im Sommer.
SWR - Konstanz, Stuttgart, Ludwigshafen
Jedes der drei Kripoduos wird zweimal beim Aufklären gezeigt, sechs neue Fälle produziert der SWR außerdem. In "Der Wald steht still und schweiget" (wahrscheinlich 13.5.) wird Lena Odenthal beim Pilzesammeln niedergeschlagen und entführt. Ein anderer Fall soll nach der TV-Ausstrahlung im Internet weitererzählt werden.
MDR - Leipzig
Für die gebürtige Leipzigerin Simone Thomalla ist der Tatort ein Heimspiel. Als Eva Saalfeld schlägt sie sich nicht nur mit Verbrechern, sondern auch mit ihrem Exmann Andreas Keppler (knurrig gespielt von Theaterstar Martin Wuttke) rum. Ostern 2012 gibt's in Leipzig eine doppelte Premiere. Im ersten Tatort-Zweiteiler ermitteln die Leipziger und Kölner gemeinsam.
NDR - Kiel, Hamburg, Hannover
Die 3 Kommissariate werden 2012 wohl je zweimal antreten. Hamburgs Mehmet Kurtulus lässt sich in "Die Ballade von Cenk und Valerie" erschießen und macht Platz für Til Schweiger, der im September seinen ersten Tatort dreht.
RADIO BREMEN - Bremen
Frischzellenkur für Bremen: Rapper Ferris MC und Jungschauspieler Denis Moschitto ("Almanya") mischen den "Tatort: Hochzeitsnacht" auf, der im September läuft. Regie führt Florian Baxmeyer, der schon mal einen Oscar gewann, allerdings nur den der Studenten. Zuvor löst Sabine Postel am 12. Februar ihren 25. Fall.
RBB - Berlin
Die Berliner ARD-Sektion steuert zwei bis drei Fälle pro Jahr bei. Die nächste Folge heißt "Alles hat seinen Preis". Sie spielen in der Hauptstadt. Dort sind Boris Aljinovic (Hauptkommissar Felix Stark) und Dominic Raacke (Hauptkommissar Till Ritter) seit nunmehr zehn Jahren im Einsatz. Der RBB entwickelt seine Stoffe in Eigenregie.
BR - München
Die bayrischen Kommissare, die 2011 ihr Zwanzigjähriges feierten, wird man in diesem Jahr dreimal bei der Arbeit sehen. Weitere drei Folgen sind in Arbeit. In "Der traurige König" (26. Februar) wird gegen Leitmayr ermittelt. Hat er durch einen Schusswaffeneinsatz eine Firma ruiniert? Die anderen Fälle laufen wahrscheinlich am 28. Oktober und 23. Dezember.
WDR - Münster, Köln
Neben drei Köln- und zwei Münster-Tatorten produziert der WDR 2012 auch zwei Folgen in der neuen Tatort-Spielstätte Dortmund. Kommissar wird Jörg Hartmann (l.), der in "Weissensee" als fieser Stasimann begeisterte.
HR - Wiesbaden, Frankfurt
Zwei Tatorte schicken die Hessen in diesem Jahr ins Rennen. Das Frankfurter Team um Joachim Kròl und Nina Kunzendorf ermittelt am
22. April den Fall "Es ist böse", am 16. September geht es um einen "Torso" (Arbeitstitel). Ulrich Tukur steht erst im November für einen neuen Murot-Tatort vor der Kamera, der 2013 laufen wird.
SR - Saarbrücken
Das Saarbrücker Team wurde unschön geschasst, der letzte Fall "Verschleppt" (22.1.) wird 2012 der einzige SR-Tatort sein. Die Dreharbeiten mit den Neuen, Devid Striesow und Elisabeth Brück (r.), beginnen im Sommer.
SWR - Konstanz, Stuttgart, Ludwigshafen
Jedes der drei Kripoduos wird zweimal beim Aufklären gezeigt, sechs neue Fälle produziert der SWR außerdem. In "Der Wald steht still und schweiget" (wahrscheinlich 13.5.) wird Lena Odenthal beim Pilzesammeln niedergeschlagen und entführt. Ein anderer Fall soll nach der TV-Ausstrahlung im Internet weitererzählt werden.
MDR - Leipzig
Für die gebürtige Leipzigerin Simone Thomalla ist der Tatort ein Heimspiel. Als Eva Saalfeld schlägt sie sich nicht nur mit Verbrechern, sondern auch mit ihrem Exmann Andreas Keppler (knurrig gespielt von Theaterstar Martin Wuttke) rum. Ostern 2012 gibt's in Leipzig eine doppelte Premiere. Im ersten Tatort-Zweiteiler ermitteln die Leipziger und Kölner gemeinsam.