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Das große Tatort-Special - Kolumne

TV-Kritik

Meisterstück mit Mühe

Es war wieder einer dieser Sonntagsabendkrimis, der einen noch einen Tag nach der Ausstrahlung erschaudern lässt.

TATORT: RABENHERZ (ARD, Sonntag, 20.15 Uhr)
Das Thema Krankenhaus löst natürlich bei jedem Gesunden Beklemmungen aus, Tod auf der Säuglingsstation auch, die Arbeitsbedingungen des Pflegepersonals sowieso. Garniert wurde dieser Krankenhaus-Krimi noch mit einer unerklärlichen Gabe und einer sehr intensiven Darstellung einer äußerst merkwürdigen aber verletzlichen Frau von Anna-Maria Mühe. Das ging schon nahe an eine herausragende "Tatort"-Rolle heran wie etwa die von Jürgen Tarrach im "Tatort: Norbert". Aber etwas anderes durfte man von Anna-Maria Mühe eigentlich auch nicht erwarten.
Ballauf und Schenk hatten indes nicht so furchtbar viel zu tun. Wer schlussendlich etwas mit dem kriminalpolizeilich relevanten Ableben des Arztes zu tun haben könnte, das stand schon relativ früh fest. Spannend war es zu verfolgen, wie Freddie Schenk als Undercover-Krankenpfleger dem Motiv auf die Spur kam. Und dass er deshalb sogar seien Eintrittskarte für das Fußballländerspiel zwischen den Niederlanden und Deutschland hat verfallen lassen, macht ihn doppelt sympathisch.

Kai Rehländer