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Das große Tatort-Special - Kolumne

Tatort

Herbstliche Romanze

In Bremen wurde gestorben und geliebt. Leider war die Story und Auflösung vollkommen hanebüchen.

(TV Kritik, 8.2.2010) TATORT: KÖNIGSKINDER Manchmal glaubt man, dass der Tatort das "DSDS" unter den deutschen TV-Krimis ist. Es wird zwar irgendwie gemordet und ermittelt, aber im Vordergrund stehen gerne einmal stark menschelnde Geschichten um die Ermittler.
Gestern Abend durfte sich Inga Lürsen (Sabine Postel) neu verlieben, was ja schwer okay ist. Es fügte sich gut in die Programmwoche der ARD ein, nachdem schon in den Vortagen die Helden der Geschichten über 50 Jahre alt waren. Aber warum musste der neue Liebhaber der Kriminalhauptkommissarin sogleich angeschossen werden. Das brachte die verworrene Geschichte um kein Stück weiter, wie übrigens auch eine Reihe anderer Gewalttaten, die sich der Tatort-Zuschauer gestern ansehen musste.

Warum killte der Drehbuchautor die Einbrecherganoven bei einem Autounfall? Und warum wurde dann die Kamera dann auch noch auf die angematschten Köpfe gehalten? Auch der Tod des Gangsterliebchens wurde nicht vollkommen plausibel. Was vom "Tatort: Königskinder" bleibt, ist neben der herbstlichen Romanze ein gewisses Zuviel an Handlungssträngen und Verwicklungen. Ein spannender Krimi geht anders.

Kai Rehländer