Vor zwei Jahren gelang es den islamistischen Taliban, wieder die Kontrolle über Afghanistan zu erlangen. Auslöser dafür war der Abzug der westlichen Truppen aus dem Land, ausgelöst durch Entscheidungen des US-Präsidenten Joe Biden. Das Land, das jahrzehntelang Schauplatz militärischer Interventionen und brutaler Auseinandersetzungen war, steht nun erneut unter der Herrschaft einer Organisation, die für ihre strenge Auslegung des islamischen Rechts und die Unterdrückung der Frauenrechte bekannt ist. Doch wie sieht es im Land heute nach zwei Jahren Taliban aus? Mit der Dokumentation "Inside Afghanistan: Alltag unter den Taliban" liefert das "auslandsjournal" im Zweiten einen seltenen und tiefen Einblick in das Leben unter der neuen alten Regierung. Die Doku wird am Mittwoch, den 9. August, um 22:20 Uhr im ZDF ausgestrahlt.

ZDF-Reporterin Katrin Eigendorf schaffte es, in das weitgehend isolierte Land zu reisen und das tägliche Leben in Afghanistan unter den Taliban zu dokumentieren. Wie hat sich der Alltag für die Bevölkerung in Afghanistan in diesen zwei Jahren verändert? Wie fühlt es sich an, unter der erneuten Kontrolle der Radikalislamisten zu leben? Diesen Fragen nähert sich die Journalistin mit unverstelltem Blick.

ZDF/Katrin Eigendorf

Zwei Jahre Taliban-Herrschaft: Wie sieht der Alltag in Afghanistan heute aus?

Afghaninnen und Afghanen wehren sich gegen Taliban-Regime

Eigendorf zeigt ein Land, das mit enormen Herausforderungen konfrontiert ist. Bildung und Arbeitsmöglichkeiten für Frauen sind stark eingeschränkt - Mädchen dürfen nur noch bis zur sechsten Klasse zur Schule gehen, und viele Berufe sind für Frauen nicht mehr erlaubt. Diese Restriktionen markieren einen tiefgreifenden Rückschritt in den Bemühungen um die Gleichberechtigung und Emanzipation in Afghanistan.

Gleichzeitig belegt die Dokumentation, dass sich trotz der Einschränkungen und der angespannten Sicherheitslage im Land Widerstand regt. Mutige Afghaninnen und Afghanen stellen sich dem System entgegen und kämpfen für ihre Grundrechte. Sie riskieren viel für die Aussicht auf eine Zukunft, in der Bildung und Gleichheit selbstverständliche Rechte sind und nicht Privilegien.