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Wie Instagram das Fernsehen verändert

Temptation Island Verführerin
Temptation Island bei RTL Sender

Früher war es ja meist so: Wer in irgendwelchen Fernsehformaten auftrat, heimste danach in den sozialen Medien und drumherum gewissen Ruhm ein. Heute läuft es auch oft umgekehrt.

"Instagram ist ein Geschenk fürs Reality-TV", sagt Arno Schneppenheim, Geschäftsführer der Kölner Produktionsfirma Banijay Productions, die u. a. Temptation Island auf den Bildschirm bringt, im Interview mit dem Branchendienst DWDL.
Was er damit meint, konnte erleben, wer am Mittwoch (6.3.) um 20.15 Uhr RTL einschaltete. Die Singles, die bei der Seitensprungshow "Temptation Island" die Treue der Paare auf die Probe stellen, kennt man entweder aus anderen Reality-TV-Formaten – oder aber von Instagram.

Barkeeperin (und Jura-Studentin) Giulie etwa hat dort etwa 68 000 Follower, Alex aus Düsseldorf bringt es auf über 100 000 und auf Amins Fitness-Tipps bauen bei Instagram bereits mehr als 400.000 Follower.

"In den letzten drei bis vier Jahren ist die Zahl der Selbstdarsteller in sozialen Medien explodiert", so Schneppenheim, "Wenn man heute für Formate wie "Temptation Island" castet, dann werden nicht mehr die Hobbys lesen, reiten, schwimmen genannt sondern die aktuellen Follower-Zahlen. Immer mehr Menschen stellen sich selbst dar, was für dieses Genre ein Geschenk ist."

Das Genre, das ist das Reality-TV, für das es gerade im Nachmittagsprogramm der privaten Sender einen großen Bedarf gibt. Auch RTL plant den Daytime-Bereich derzeit um.

Ein gutes Geschäft für beide Seiten. Die Produzenten haben einen Pool, aus dem sie sich bedienen können, und die Instagramer kommen so ins Fernsehen. "…egal wie viele zehn- oder hunderttausend Follower sie haben - alle finden das Medium Fernsehen sehr attraktiv als Turbo für das, was sie sich da aufbauen. Was auch immer das sein soll", sagt Schneppenheim. Für ihn sind "die wenigsten Instagrammer Promis (lacht). Aber manche Kandidatin bzw. mancher Kandidat sieht das allerdings schon vor der Produktion einer Sendung anders."

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Nicht nur Reality-TV-Macher bedienen sich aus dem Internet, auch andere klicken sich durch soziale Medien. Modelscouts etwa. Wurden die Supermodels der 90er noch auf der Straße entdeckt, führt heutzutage oftmals der richtige Instagram-Account auf den Laufsteg. Zumindest beflügelt er die Karriere.

"Es ist inzwischen sehr wichtig geworden, dort als Model aktiv zu sein, um sich selbst zu vermarkten", sagt zum Beispiel Anna-Christina Schwartz aus Höchberg bei Würzburg, deren Gesicht für BMW bis Mercedes, Garnier bis Maybelline Jade warb. "Sehr viele Kunden schreiben einen gezielt über Instagram an." Ihren Account lässt sie deshalb von einer eigenen Agentur managen.
Auch die Münchner Agentur "Louisa Models" setzt immer auf soziale Medien. "Als Model kann man sich von der ganzen Welt aus bewerben, als Agentur spart man sich Kosten", sagte Chefin Vanessa von Minckwitz-Denz bereits. Üblich sins auch sogenannte Hashtag-Castings, erdacht von der Agentur IMG Models , die auch "Germany's Next Topmodel"-Gewinnerinnen wie Lena Gercke und Barbara Meier vertritt. Über verschiedene Internet-Schlagwörter (Hashtag) werden Newcomer aus der ganzen Welt für Kampagnen gesucht.

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