Er bekomme Bauchschmerzen, wenn er hier sei, klagte Jimmy Kelly (51) in der aktuellen Folge der RTLZWEI-Dokusoap "The Kelly Family - Die Reise geht weiter". Der Trip im alten Tourbus hatte sie an einen Ort geführt, in den unter anderem sein Bruder Johnny (55) in den 1990er-Jahren viel Hoffnung gesetzt hatte: "Vielleicht kriegen wir's hin, noch mal glücklich zu sein", hatte er damals gedacht, als man nach Irland gezogen war. Doch alles war anders gekommen.
Bevor die beiden Brüder mit fünf weiteren Geschwistern jedoch ihr einstiges Zuhause, das East Grove House, besuchten, ging es erst mal nach Wien, wo die Familienband in den 1970ern von Zirkusdirektor Bernhard Paul (75) auf der Straße für seine Show entdeckt worden war - der Beginn einer jahrzehntelangen Freundschaft. 1995 spielten die Kellys in der österreichischen Hauptstadt zudem das größte Konzert ihrer Karriere: Über 250.000 Menschen waren zur Donauinsel gepilgert!
The Kelly Family: Der frühe Hype und seine Schattenseiten
Doch der Hype hatte seine Schattenseiten, neben Fans gab es auch das zuhauf, was man heute "Hater" nennen würde. Oft wurde über den Kleidungsstil der Familie gelästert, insbesondere das lange Gewand von Dan Kelly (1930-2002), zu dem Patricia (53) nun eine rührende Geschichte erzählte.
Der Vater habe es nach dem Tod der früh verstorbenen Mutter Barbara-Ann (1946-1982) gekauft, weil die jüngsten Kellys Michael Patrick "Paddy" (44), Maite (42) und Angelo (40) immer am Kleid der Mama gehangen hatten und er ihnen dies mit seiner "Mapa-Robe" weiter ermöglichen wollte. Mapa stand für halb Mama, halb Papa. "Der hat einfach alles versucht, was in seiner Macht war, damit's den Kleinen gutgeht."
Kelly Family gibt sich als Kelly-Coverband aus
Bewegend ging es weiter, als Jimmy, Johnny, Patricia, Joey (49), Caroline (63) und Paul (58) den renommierten Violinisten Professor Thomas Christian (71) besuchten. Der hatte einst der damals 13-jährigen Kathy Kelly (61) kostenlos Geigenunterricht gegeben und nun ein kleines Richard-Strauss-Konzert mit ihr einstudiert. Auf diesem Niveau hätten ihre Geschwister sie noch nie klassisch singen gehört, so Kathy. Nun waren sie tief beeindruckt, es flossen Tränen der Rührung und Dankbarkeit. Patricia schluchzte in Richtung des Förderers: "Sie haben mein Herz getroffen. Danke schön."
Und weitere Premieren gab's - der sonst so gelassene Paul etwa wurde zu seiner ersten Achterbahn-Fahrt überredet und fluchte darüber "wie ein Ghettojunge", so Jimmy. Beim nächsten Stopp ihrer Reise, im irischen Dublin, probierte Patricia ihr erstes Guinness und fand es schlicht "ekelhaft!"
Einem T-Shirt-Verkäufer und Kelly-Fan machten die Geschwister weis, sie seien eine Kelly-Coverband und sangen für ihn den Hit "An Angel", bevor sie ihn aufklärten. Außerdem erinnerte man sich an die Zeit der IRA-Bombendrohungen ... Doch nichts ging so sehr unter die Haut wie die Fahrt zu ihrem ehemaligen Haus nahe der Hafenstadt Chobh, von der aus einst ihr Ururopa Sean O'Kelley in die USA ausgewandert war.
"Da ist für mich kein Zweifel: Das ist ein Geist!"
Per Boot fuhren die sieben zum 5,5 Hektar großen Anwesen East Grove. Früher habe er nicht an Spuk geglaubt, erzählte der bauchschmerzengeplagte Jimmy, doch auch heute noch sei es, "als ob man ein Geisterhaus anguckt". Auch Patricia war überzeugt: "Da ist für mich kein Zweifel: Das ist ein Geist." Sie habe damals Schritte gehört, auch seien mehrere Hunde der Familie plötzlich verstorben.
"Ein Albtraum" sei das Leben auch für ihn gewesen, erinnerte sich Joey. Vielen in der Familie sei es damals sehr schlecht gegangen. Ob das wirklich an einem Fluch lag? "Die Problematik war schon da", fand Johnny, und auch Kathy glaubte, die Non-stop-Arbeit und der überwältigende Erfolg hätten dafür gesorgt, dass die Balance "völlig aus dem Ruder gegangen" gegangen war. Überdies habe der Vater, so Patricia, seine erwachsenen Kinder "nicht loslassen" können, was "sehr viel Schaden" angerichtet habe. Er habe "den Respekt vor seinen Kindern verloren", meinte Joey gar. Nichtsdestotrotz beteuerten beide ihre Liebe zum Papa.
Ein Feuer in Angelos Zimmer hatte am Ende dazu geführt, dass die Familie 1999, keine drei Jahre nach dem Einzug, endgültig genug von East Grove gehabt und es wieder verkauft hatte. Bei der Rückkehr nun beließen sie es dabei, das Haus vom Wasser aus zu betrachten und dann weiterzufahren. Ein befreiender Moment für alle, den Johnny so zusammenfasste: "Das Gefühl war: Wir waren in einer Therapiestunde, alle zusammen, und jetzt - raus damit, und in die Sonne!"
Das Original zu diesem Beitrag ""Wie ein Geisterhaus" - Kelly Family reist an dunkelsten Ort ihrer "Albtraum"-Vergangenheit" stammt von "Teleschau".