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Von Götz George bis Tim Mälzer: Die 7 schlimmsten deutschen TV-Ausraster

Tim Mälzer, Götz George
Tim Mälzer und Götz George verbindet eins: Sie sind auf berüchtigte Weise im TV ausgeflippt. IMAGO/Stephan Wallocha/United Archives, Montage: TVSPIELFILM.de

Selbst Prominenten platzt mal der Kragen. Diese 7 Ausraster haben deutsche TV-Geschichte geschrieben.

Inhalt
  1. 1. Karin Struck
  2. 2. Tim Mälzer
  3. 3. Til Schweiger
  4. 4. Klaus Kinski
  5. 5. Nikel Pallat
  6. 6. Götz George
  7. 7. Rudi Völler

Wenn im Fernsehen mal etwas nicht nach Plan läuft, freut sich der Zuschauer. Ganz besonders, wenn es heftig wird, wenn geschrien wird, wenn die Leute sich fetzen. Wir haben deshalb aus Spaß mal die 7 krassesten Ausraster und Streitigkeiten herausgesucht, die das deutsche Fernsehen bisher zu bieten hatte – darunter den berühmten Streit zwischen Götz George und Thomas Gottschalk und einen legendären Wutanfall von Tim Mälzer.

Karin Struck

Der Ausraster der Autorin Karin Struck bei der NDR-Talkshow 1993 ist ein Highlight in der deutschen TV-Geschichte. Die Autorin zankte sich in der Talkshow mit der damaligen Familienministerin Angela Merkel über das Thema Abtreibung. Struck ließ Merkel kaum ausreden. Der damalige Moderator Michael Jürgs griff ein und erinnerte Struck daran, dass er Merkel eine Frage gestellt habe und sie nicht dran sei. Struck erwiderte patzig: "Holen Sie doch einen Maulkorb!", stand auf und drehte komplett durch. Sie riss sich fast die Klammotten vom Leib, weil sie das Tonkabel nicht los wurde. Sie warf mit Geschirr in die Runde und ging. Leidenschaft pur. 

Tim Mälzer

Der TV-Koch Tim Mälzer ist nicht nur bekannt für seine leckeren Rezepte, sondern auch für sein freches Mundwerk. In der Sat.1-Show "The Taste" im Jahr 2015 platze ihm vor den Zuschauern gleich zweimal der Kragen. Als ein Kandidat Zutaten bekam, die Mälzer nicht passten, schimpfte der TV-Koch: "Ich hab so die Schnauze voll von den Drecks-Themen. Dass da immer eine F***-Aufgabe dabei ist, das ist echt zum Kotzen. Wie viel Prozent hat die Scheiß-Schokolade?". Das zweite Mal rastete er aus, als er sich unfair bewertet fühlte. "Mir platzt hier gleich die Galle! Eure brachiale Inkompetenz bei der Bewertung, die ihr gerade abgegeben habt, macht mich gerade fuchsteufelswild", pöbelte Mälzer seine Jury-Kollegen an. 

Nach der Sendung entschuldigte er sich auf seiner Facebook-Seite für seine Ausraster. 

Til Schweiger

Bei einem Gespräch über Flüchtlinge bei Sandra Maischberger im Jahr 2015 wetterte der Schauspieler Til Schweiger gegen den damaligen CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer. Als der Politiker den Schauspieler fragte, wie weit seine Pläne für das Flüchtlingsheim seien, fuhr Schweiger Scheuer an: "Sie gehen mir so auf den Sack! Ich finde das so geil, diesen süffisanten Blick, mit dem Sie mich hier vorführen wollen". Auch wenn Schweiger die Beherrschung verlor, antworterte er noch auf die Frage. 

Klaus Kinski

Klaus Kinski war für seine Ausraster berühmt-berüchtigt. Einst uferte seine Wut- und Schimpftirade am Dschungel-Set von "Fitzcarraldo" sogar so weit aus, dass anwesende Indios Regisseur Werner Herzog anboten, den Schauspieler zu töten. Mindestens genauso legendär ist auch Kinskis Ausraster in der WDR-Talkshow "Je später der Abend" mit Moderator Reinhard Münchenhagen im Januar 1977. Hier legte sich das Enfant terrible lautstark mit einem der Gäste an, weil der ihn mit Zwischenrufen unterbrochen hat. "Ich kann Sie gar nicht so beleidigen, wie Sie mir auf den Wecker gegangen sind" ist dabei noch eine der netteren Aussagen von Kinski.

Nikel Pallat

Wie die Axt im Walde bzw. im TV-Studio führte sich wortwörtlich im Dezember 1971 Nikel Pallat auf. Der Manager der Band "Ton Steine Scherben" war in der Live-Talkshow "Ende offen" im WDR zu Gast. Das Thema: "Pop & Co. - die andere Musik zwischen Protest und Kommerz". Während der Sendung steigerte sich Pallat so sehr in einen Streit mit dem Musikproduzenten Rolf-Ulrich Kaiser rein, dass er kurzerhand eine Axt aus seiner Jacke zückte und mit ihr den Studiotisch kaputt schlug.

Götz George

Die "Wetten, dass … ?"-Sendung vom 10. Oktober 1998 schrieb auf ihre Art und Weise Geschichte. Götz George war bei Thomas Gottschalk zu Gast, um seinen neuen Film "Solo für Klarinette" zu bewerben. Doch George hatte keine Lust auf ein simples Werbeinterview. Stattdessen blätterte er gelangweilt in einer Zeitschrift, ignorierte die Fragen von Gottschalk. Als der nicht lockerließ, sagte er ihm: "Es kommt immer wieder der Oberlehrer durch bei dir. Komm auf den Film zu sprechen. Der ist mir wichtiger als das, was Du redest." Vom Publikum erntete er dafür Buh-Rufe und Pfiffe. Einige Monate später entschuldigte sich George öffentlich bei Gottschalk.

Fünf Jahre später war George erneut bei "Wetten, dass … ?" zu Gast und stritt sich wieder mit Thomas Gottschalk. Dieses Mal war der Streit aber inszeniert – und sollte nur ein Spaß sein, der der TV-Welt zeigt, dass die beiden sich längst vertragen hatten.

Rudi Völler

"Ich kann diesen Scheißdreck nicht mehr hören", polterte der damalige Bundestrainer Rudi Völler drauf los, als er 2003 nach einem 0:0 seiner Jungs in der WM-Qualifikation gegen Island in der ARD-Sendung von Waldemar Hartmann saß. Im Vorfeld hatten Gerhard Delling und Günter Netzer seine Mannschaft scharf kritisiert. Völler hielt es nicht aus und polterte: "Ich kann diesen Käse nicht mehr hören! Und bei jedem Spiel, wenn wir kein Tor geschossen haben, ist dann noch ein tieferer Tiefpunkt, als wir eigentlich schon hatten. So ein Scheiß. Das ist für mich das Allerletzte. Muss ich ehrlich sagen."

War er damit dann wenigstens alles losgeworden? Nein! Es ging weiter: "In welcher Welt lebt ihr denn alle? Ihr müsst doch mal von eurem hohen Ross runterkommen. Was ihr euch immer alle einbildet, was für einen Fußball wir in Deutschland spielen müssen. Früher, der Günter (Netzer), was die für'n Scheiß gespielt haben. Die haben doch Standfußball gespielt!" Als Hartmann das Wort ergreift, brüllt Völler gar: "Du sitzt hier locker bequem auf deinem Stuhl, hast drei Weizenbier getrunken und bist schön locker."

Dafür entschuldigte er sich kurz darauf – doch Hartmann ist seinen Spitznamen "Weizenbier-Waldi" nie mehr losgeworden.