Frank Elstner ist zurück bei "Verstehen Sie Spaß?". Wenigstens für ein paar Minuten. Der frühere Moderator beehrt die Runde um seine Nach-Nachfolgerin Barbara Schöneberger in der Ausgabe, die das Erste am Samstag um 20:15 Uhr ausstrahlt. Als der 80-jährige Großmeister der Fernsehunterhaltung als Überraschungsgast die Bühne betritt, stehen Promigäste und Publikum applaudierend auf.
"Das ist einfach ein unglaublich toller Mensch", schwärmt Schöneberger im Interview der Deutschen Presse-Agentur. Während es heute immer schwerer werde, A-, B- und C-Promis zu unterscheiden und C-Promis auch in A-Konzepten mitmachten, sei Elstner immer schon eine Klasse für sich gewesen. "Wenn Frank Elstner irgendwo dabei war, war das eine Adelung, ein Ritterschlag", sagt die 48-Jährige. "Und er stellt sich dabei selber so in den Hintergrund."
Es ist die zweite Ausgabe mit Schöneberger als Gastgeberin - für sie war es aber die erste: aufgezeichnet noch vor der Live-Sendung am 2. April. "Bis jetzt ist es meine Lieblingssendung", sagt die Moderatorin. Nachdem ihr offizieller Auftakt von einer Tonpanne überschattet wurde, sei sie froh gewesen, dass diese Folge schon im Kasten war. Den Fauxpas spießt sie am Samstag selbstironisch auf.
"Verstehen Sie Spaß?" - die weiteren Gäste
Ansonsten ist die Show wieder geprägt von jeder Menge Einsätze versteckter Kameras: Das Schauspieler- und Autoren-Paar Andrea Sawatzki und Christian Berkel lockt Influencerinnen und Influencer bei einem fingierten Casting aus der Reserve. Tiktok-Star Marco Gianni lässt als vermeintliche Aushilfe am Bootsverleih Tretboot-Touristen am Bodensee verzweifeln. Werdende Väter werden bei einem Geburtsvorbereitungskurs an der Nase herumgeführt. Und Elyas M'Barek bringt eine Frau in die Bredouille, der man erzählt hat, eigentlich solle sie der Lockvogel für den Schauspieler sein.
Mit M'Barek plaudert Schöneberger über ihrer beider Kindheitsstreiche: Er gibt zu, Böller in Briefkästen gesteckt zu haben. "Das ist auch schon verjährt, deswegen kann ich es erzählen." Was sie mit einer Geschichte aus der Schulzeit toppt: Hätten sich ältere Leute im Bus über die lauten Schüler beschwert, hätten diese die Erwachsenen mit dem Schal an Stangen festgebunden. "Mit großem Erfolg", wie Schöneberger im dpa-Gespräch beteuert. "Einer unserer lustigsten Witze." An sich habe sie sich als Kind als folgsam und brav empfunden, aber der Schulweg sei sehr lang gewesen.
Zweimal schlüpft die Moderatorin auch selbst in die Rolle des Lockvogels: Am Tresen der Vox-Kuppelshow "First Dates – Ein Tisch für zwei" bringt sie Bar-Keeper Nic Shanker als flirtwütige Doris ins Schwitzen. Als Verkäuferin in einer Currywurstbude beißt sie unbescholtenen Bürgern die Wurst auf die passende Länge oder kassiert einfach mal mehr ab. "Das liebe ich so an der Sendung: Die Menschen sind so nett", sagt Schöneberger. "Auch wenn man klar Grenzen überschreitet, schauen sie lieber weg als sich zu beschweren."
Was in beiden Fällen aber auffällt: Im Grunde gleich zu Beginn wird Schöneberger trotz Perücke erkannt. Kein Wunder, ist sie doch wegen gefühlt 25 TV-Formaten im Jahr, eigenem Magazin und eigener Radioshow quasi omnipräsent. Doch souverän übergeht die Moderatorin das und spielt weiter. "Man hält die Menschen einfach in Schach mit anderen Dingen, dass sie nicht weiter darüber nachdenken", verrät Schöneberger den Trick. Sie habe aber dennoch schon um eine andere Maske gebeten. Mit Silikonteilen, die flexibel das Gesicht verändern, und falschen Zähnen könne sie sich hoffentlich noch besser tarnen.