Maja Schöne freut sich. Darüber, dass wir in der TV SPIELFILM-Redaktion so viel über ihren TV-Film "Neu in unserer Familie" diskutiert haben und er uns trotzdem ziemlich ratlos zurücklässt. Das ist ungewöhnlich. Und ungewöhnlich ist gut. "Der Film ist sicherlich auch eine Provokation", gibt die Schauspielerin zu. "Aber ich mag, dass er so anders ist. Man ist als Zuschauer gezwungen, sich zu positionieren. Geht so was? Wie finde ich das?" In dem als TV-Komödie angekündigten Zweiteiler spielt Schöne eine Frau, die mit zwei Männern Kinder hat und mit allen zusammen unter einem Dach lebt. Nennenswerte Probleme hat diese Gemeinschaft jenseits der Norm selbst dann nicht, wenn Eltern oder noch weitere Partner zu Besuch kommen. Das irritiert.
"Man bekommt nicht das gezeigt, was man erwartet. Ich fand das befreiend, das öffnet den Blick." Einen großen Teil seiner Wirkung verdankt der Film dem selbstverständlichen Spiel von Maja Schöne, der man als Zuschauer gern vom Büro an den Familienküchentisch und dann vom einen Bett in das andere folgt und sich wundert, warum sich das gar nicht so ungewöhnlich anfühlt, wie es ist. Die große schauspielerische Erfahrung, die dafür nötig ist, hat Schöne vor allem im Theater gesammelt. "Ich habe direkt nach der Schule eine Regieassistenz bei einer kleinen Bühne in Stuttgart gemacht", erklärt sie. "Bei den Proben dachte ich schnell: Ich will nicht hier unten sitzen. Ich will da oben sein. Und spielen." Sie bewarb sich in einem Jahr an vier Schauspielschulen. Die in Bochum nahm sie an. Seit 2001 steht die heute 40-Jährige durchgehend auf Theaterbühnen, seit 2010 vor allem auf der des Hamburger Thalia Theaters, das für seine Progressivität bekannt ist. "Ich probiere in jeder Vorstellung irgendwas Neues aus, irgendeine Kleinigkeit, nur für mich", sagt Schöne und hält sich das Material damit frisch - wovon auch ihre Spielpartner profitieren. "Wenn ich das Gefühl habe, mein Kollege ist heute ein bisschen müde, kann ich ihn mit einer Änderung des Ablaufs ein bisschen kitzeln."
Freiheiten wie diese ließen Schöne immer dem Theater den Vorrang geben. Im Fernsehen übernahm sie aus Zeitgründen eher kleine Parts wie den der Ehefrau von Felix Klare im Stuttgart-"Tatort", die sie sechs Jahre lang spielte. 2013 war Schluss. "Ich hatte irgendwann das Gefühl, dass sich meine Figur nicht mehr weiterentwickelt. Sie war zwar zwischendurch auch mal Motor der Handlung. Aber das war selten." Dass sie mit ihrem Mann, dem Schauspieler Carlo Ljubek ("Im Tunnel"), eine Tochter bekommen hatte, machte die Reisen von Hamburg zum Drehort Baden-Baden noch unattraktiver. Im "Tatort" verliebte sie sich in einen Rollstuhlfahrer und ließ den verzweifelten Kommissar Bootz einfach sitzen.
"Man bekommt nicht das gezeigt, was man erwartet. Ich fand das befreiend, das öffnet den Blick." Einen großen Teil seiner Wirkung verdankt der Film dem selbstverständlichen Spiel von Maja Schöne, der man als Zuschauer gern vom Büro an den Familienküchentisch und dann vom einen Bett in das andere folgt und sich wundert, warum sich das gar nicht so ungewöhnlich anfühlt, wie es ist. Die große schauspielerische Erfahrung, die dafür nötig ist, hat Schöne vor allem im Theater gesammelt. "Ich habe direkt nach der Schule eine Regieassistenz bei einer kleinen Bühne in Stuttgart gemacht", erklärt sie. "Bei den Proben dachte ich schnell: Ich will nicht hier unten sitzen. Ich will da oben sein. Und spielen." Sie bewarb sich in einem Jahr an vier Schauspielschulen. Die in Bochum nahm sie an. Seit 2001 steht die heute 40-Jährige durchgehend auf Theaterbühnen, seit 2010 vor allem auf der des Hamburger Thalia Theaters, das für seine Progressivität bekannt ist. "Ich probiere in jeder Vorstellung irgendwas Neues aus, irgendeine Kleinigkeit, nur für mich", sagt Schöne und hält sich das Material damit frisch - wovon auch ihre Spielpartner profitieren. "Wenn ich das Gefühl habe, mein Kollege ist heute ein bisschen müde, kann ich ihn mit einer Änderung des Ablaufs ein bisschen kitzeln."
Freiheiten wie diese ließen Schöne immer dem Theater den Vorrang geben. Im Fernsehen übernahm sie aus Zeitgründen eher kleine Parts wie den der Ehefrau von Felix Klare im Stuttgart-"Tatort", die sie sechs Jahre lang spielte. 2013 war Schluss. "Ich hatte irgendwann das Gefühl, dass sich meine Figur nicht mehr weiterentwickelt. Sie war zwar zwischendurch auch mal Motor der Handlung. Aber das war selten." Dass sie mit ihrem Mann, dem Schauspieler Carlo Ljubek ("Im Tunnel"), eine Tochter bekommen hatte, machte die Reisen von Hamburg zum Drehort Baden-Baden noch unattraktiver. Im "Tatort" verliebte sie sich in einen Rollstuhlfahrer und ließ den verzweifelten Kommissar Bootz einfach sitzen.
Mehr Zeit fürs Fernsehen
Mittlerweile hat Schöne das Theater von vier auf zwei Produktionen im Jahr reduziert - im Fernsehen passieren gerade spannende Dinge. Zum Beispiel Matthias Glasners Miniserie "Blochin", in der sie in einer der Hauptrollen zu sehen war. Ein mutiges Format, das mit dramaturgischen Konventionen brach: Am Ende wird völlig unerwartet die Filmtochter von Maja Schöne und Jürgen Vogel erschossen. Eine Erwartungshaltung wird enttäuscht. Das fühlt sich schlecht an, kann aber sehr bereichernd sein. "Ein guter Film kann meine Sicht auf die Welt ändern. Der schärft mir den Blick, ich sehe Dinge, die ich vorher noch nicht gesehen habe", sagt Schöne.
Eigentlich sollte sich eine zweite Staffel anschließen. Wohl weil dem Sender die Einschaltquoten nicht genügten, werden alle offenen Erzählfäden gerade in einem einzigen Abschlussfilm versponnen. "Dass man alles an dieser Quote misst, ist für uns Filmschaffende oft ärgerlich. Die Quote finde ich dubios." Keine Quotenprobleme wird die Mysteryserie "Dark" haben, die Streaminganbieter Netflix ab November anbietet. Schöne gehört zum Hauptcast. "Wir sind die erste deutsche Netflix-Serie. Das ist schon aufregend, das wird weltweit ausgestrahlt." Wieder ein Grund zur Freude.
Autor: Frank I. Aures
Eigentlich sollte sich eine zweite Staffel anschließen. Wohl weil dem Sender die Einschaltquoten nicht genügten, werden alle offenen Erzählfäden gerade in einem einzigen Abschlussfilm versponnen. "Dass man alles an dieser Quote misst, ist für uns Filmschaffende oft ärgerlich. Die Quote finde ich dubios." Keine Quotenprobleme wird die Mysteryserie "Dark" haben, die Streaminganbieter Netflix ab November anbietet. Schöne gehört zum Hauptcast. "Wir sind die erste deutsche Netflix-Serie. Das ist schon aufregend, das wird weltweit ausgestrahlt." Wieder ein Grund zur Freude.
Autor: Frank I. Aures