Trotz negativer Erfahrungen mit der Presse gibt Romy Schneider 1981 Michael Jürgs, dem Reporter des Magazins "Stern", und einem Fotografen – Robert Lebeck – ein Interview.

Der französische Produzent Denis Poncet hatte die Rechte an dem Lebeck-Buch gekauft und Schauspielerin Marie Bäumer, die bislang alle Anfragen, Romy zu spielen, abgelehnt hatte, für die Verfilmung gewinnen können.

Auf Grundlage des Interviews und der Schwarz-Weiß-Fotos entstand "3 Tage in Quiberon", der bei der Berlinale 2018 Premiere feierte und beim Deutschen Filmpreis mit sieben Lolas (darunter die Preise für den besten Spielfilm, die beste Regie und die beste weibliche Hauptrolle) ausgezeichnet wurde.

ARTE zeigt das bewegende Drama am 15. April um 20.15 Uhr.

"Ich bin eine unglückliche Frau von 42"

Im März 1981 verbringt die Schauspielerin Romy Schneider mit ihrer Freundin Hilde (Birgit Minichmayr) drei Tage in einem Hotel im Bretagne-Hafenstädtchen Quiberon. Romy will hier entgiften, auf Alkohol und Tabletten verzichten, Hilde bringt Wurst und Mozartkugeln mit. Auf Vermittlung des befreundeten Fotografen Robert Lebeck (Charly Hübner) lässt sie sich auf ein Interview mit dem "Stern"-Reporter Michael Jürgs (Robert Gwisdek) ein. Der Journalist trifft auf einen angeschlagenen Star, zwischen entwaffnender Offenheit und Selbstzweifeln. "Sie sind ein öffentliches Ärgernis", eröffnet Jürgs das Gespräch. Schneider entgegnet: "Ich bin eine unglückliche Frau von 42 Jahren und ich heiße Romy Schneider." Später fügt sie dem Interview den Satz hinzu: "Ich werde weiterleben – und richtig gut." Ein Jahr später stirbt Romy Schneider im Alter von 43 Jahren. 

Emily Atef ("Das Fremde in mir", "Töte mich", "Macht euch keine Sorgen!") zeichnet ein Psychogramm eines tragischen Stars, eines angekündigten Todes, das dank der überragenden Marie Bäumer hilft, Romy Schneider ein bisschen besser zu verstehen. 

Im Anschluss (22.05 Uhr) zeigt Arte "Ein Abend mit Romy" von 2017: Romy Schneider gab in der Nacht vom 12. Dezember 1976 der Feministin Alice Schwarzer ein ehrliches, teils wütendes Interview, in dem sie sich u. a. beklagte, dass sie als "Sissi"-Darstellerin zu einem "deutschen Nationalgut" und zu einer weiblichen Projektionsfläche gemacht wurde.

Vier Jahrzehnte später stellt Alice Schwarzer ihre Tonbandaufnahmen für Patrick Jeudys Doku zur Verfügung und kommentiert dieses Gespräch.