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"The Masked Singer": Die geheimste Show im deutschen Fernsehen

Masked Singer, Gesangsshow, Pro Sieben
Sender

In den USA war "The Masked Singer" der größte Show-Erfolg der letzten Jahre. Jetzt bringt Pro Sieben die Gesangsshow nach Deutschland. Hier versuchen sich maskierte Promis an Songs. Doch der wahre Star sind die Kostüme. So sind sie entstanden.

Neue Showideen sind rar wie Diamanten. Und ebenso begehrt: Das südkoreanische Format "The Masked Singer" wollten laut dem Branchendienst DWDL sowohl RTL als auch Pro Sieben erwerben. Die Sendung läuft zudem in China, Thailand und Vietnam und war in den USA mit bis zu zwölf Millionen Zuschauern der größte Showerfolg der letzten Jahre. Pro Sieben ­erhielt schließlich den Zuschlag. RTL sei darüber so verärgert ­gewesen, schreibt DWDL, dass weitere Projekte mit dem Lizenzverkäufer Endemol Shine erst mal auf Eis gelegt wurden.

"The Masked Singer" geht so: Zehn geheime Prominente werden in überdimensionale Ganzkörperkostüme gesteckt und ­singen in einer Liveshow. Eine Riege von Studiopromis versucht ­he­rauszufinden, wer unter den Stoffbergen stecken könnte. Hinweise gibt es per Einspielfilmchen. Äußert sich der Verkleidete, ist seine Stimme elektronisch unkenntlich gemacht. Das Publikum beurteilt die Performance der Kandidaten und wählt sie nach und nach heraus. Erst dann wird der schwere Puppenkopf gelüftet und die Identität des Sängers preisgegeben.

Pro Sieben versichert, A-Prominenz aufzubieten. Denn ohne die sofortige Erkennbarkeit ginge der große Moment der Enttarnung nach hinten los. Versteht sich, dass Geheimhaltung bei so einem Projekt großgeschrieben wird. "Im Sender wissen nur zwei Personen, wer unter den Masken steckt", behauptet ein Pro-Sieben-Sprecher. Damit auch unter den Teilnehmern die Anonymität des Einzelnen gewahrt bleibt, darf backstage immer nur einer von ihnen zur gleichen Zeit auf den Flur treten. Securityleute vor ­jeder Garderobentür sollen das gewährleisten.
Masked Singer: So entstanden die Kostüme
Offensichtlichster Star dieser Show sind die extravaganten Kostüme. Nach Entwürfen der amerikanischen Designerin Marina Toybina, die auch die US-Show ausstaffierte, erarbeitet im bayerischen Altötting ein elfköpfiges Team unter Leitung der Kostümdesignerin Alexandra Brandner die aufwendigen Verkleidungen. Sie fertigte schon Kostüme für Plácido Domingo und Madame Tussauds Wachsfiguren, bastelte Rüstungen für "Der Herr der ­Ringe". Anspruchsvolle Arbeiten, die aber trotzdem nicht an den Schwierigkeitsgrad der Sängerkluften heranreichten.

"Für den ‚Astronauten‘ mussten wir 40 000 Strasssteine von Hand ankleben", erinnert sich Brandner. Kein Kostüm ist einfach nur aus Stoff. "Da sind Eisen, Glas, Gitter, Holz, Felle, Federn und alle möglichen anderen Materialien eingearbeitet. Wir kaufen mehr im Baumarkt ein als im Stoffgeschäft."

Große Schauwerte, Prominente, die unbekannte Seiten ­zeigen, Livemusik – die Chancen, dass "The Masked Singer" zum Hit wird, stehen nicht schlecht. ­Einziges Hindernis ist vielleicht nur der Titel selbst. Den sauber ­auszusprechen ist nämlich richtig Arbeit.