Als Autist mit sogenannter Inselbegabung ist Shaun Murphy (Freddie Highmore, "Bates Motel") als Chirurg "Ein außer- gewöhnliches Talent". Die Anatomie des menschlichen Körpers kann das Milchgesicht im OP-Kittel im Schlaf herunterbeten. Trotzdem lässt sich der Serientitel "The Good Doctor" durchaus mit einem Fragezeichen lesen. Viele im St. Bonaventure Hospital im kalifornischen San José halten den roboterhaften, neuen Kollegen wegen seiner sozialen Defizite für völlig ungeeignet für den Arztberuf.

Neben den Patientenschicksalen sind es denn auch vor allem Shauns beharrliche Bemühungen, sich in der Welt der vermeintlich Normalen zurechtzufinden, die die Story emotional vorantreiben. "Wir alle spürten die große Verantwortung, Autismus so authentisch wie möglich darzustellen", verrät Highmore, der den Hochbegabten mit viel Feingefühl spielt und der Figur damit den Charme eines liebenswerten Wunderkinds verleiht. Die unbedarfte und oft entlarvende Art seines Helden nimmt der Geschichte immer dann etwas von ihrer Schwere, wenn das Drama an sich zu dick aufträgt. Highmore war 2018 für einen Golden Globe nominiert.

"The Good Doctor" basiert auf einer Serie aus Südkorea. Daniel Dae Kim (bereits bekannt aus "Lost" und "Hawaii Five-O"), US-Schauspieler mit koreanischen Wurzeln, gab den Anstoß für die erfolgreiche US-Adaption und fungiert neben David Shore als ausführender Produzent. Einen Auftritt hat er aber nicht.
Ab heute ist die erste Staffel von "The Good Doctor" in Doppelfolgen immer mittwochs ab 20.15 Uhr auf VOX zu sehen.