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"Tatort: Macht der Familie" hat Russland und die echte Mafia als Vorbild

Tatort: Die Macht der Familie heute in der ARD
Franzsika Weisz als Ermittlerin Grosz in "Tatort: Macht der Familie." NDR/Meyerbroeker

Der neue "Tatort" aus Hamburg beziehungsweise Norddeutschland dreht sich um Waffengeschäfte der Russenmafia. Dabei standen echte internationale Skandale Modell für den Film.

Der Titel von "Tatort: Macht der Familie" lässt es vielleicht bereits erahnen: In dem neuen Film aus Norddeutschland mit den Ermittlern Falke (Wotan Wilke Möhring) und Grosz (Franziska Weisz) geht es um die Mafia. Der Film dreht sich aber nicht nur um Waffenhandel und Ehre, auch ganz private Probleme sind bei Falke wieder ein Thema.

Der neue "Tatort": Inhalt und Schnellcheck

Es könnte alles so einfach sein für Kommissar Falke, aber im neuen "Tatort" wendet sich das Blatt gegen ihn – gleich in mehrfacher Hinsicht. Die Aussöhnung mit seinem Sohn ist noch gar nicht so lange her, da verkündet dieser, dass er nun ausziehen will. Natürlich akzeptiert Falke letztlich die Entscheidung seines Kindes, aber lässt ihn das nicht ganz allein zurück? Und das ist nicht das einzige Problem, mit dem er sich rumschlagen muss.

Grosz ist ihm nun vorgesetzt, was an sich nicht schlimm ist, aber sie und ihre Chefin halten wichtige Informationen vor Falke zurück. Grosz muss selbst derweil ihre neue Position erst noch finden und kämpft mit der Verantwortung. Ihr erster großer Fall, gemeinsam mit Falke, dreht sich auch direkt um die russische Mafia, die getarnt als legale Unternehmerfamilie Waffen verkauft. Ihre größte Hoffnung: Eine Nichte des Familienoberhaupts arbeitet mittlerweile beim LKA.

Auch wenn das "Tatort" etwas hinter seinen Möglichkeiten bleibt und manchmal gern springt, ist vor allem das Wesentliche richtig gut: Die Figuren sind spannend und der Fall ist für einen Mafia-"Tatort" schön realistisch. Neben der Zweideutigkeit der LKA-Ermittlerin von der schwer zu sagen ist, auf welcher Seite sie steht, macht auch Grosz mit ihrer Überforderung in der neuen Chefposition Spaß. Richtig gut ist auch der Hollywood-Anfang mit einer Zugriffssequenz, die mit Actionfilmen mithalten kann.

Macher nennt echte Kriminelle als Inspiration

Interessanterweise wollte Autor und Regisseur Niki Stein zuerst gar keine Geschichte der russischen Mafia erzählen. Im Interview mit der ARD sagt er, dass es auch Ermittlungen in Lüneburg gegen einen libanesischen Clan gegeben hat, aber "seit der Serie '4 Blocks' gibt es für mich im Fernsehen schon zu viele dieser bärtigen arabischen Kriminellen, die in tiefer gelegten BMWs durch die Straßen cruisen." Kein schlechtes Argument, "4 Blocks" ist in Deutschland mittlerweile berühmt und beliebt und da kam ihm eine andere Idee.

Er las Zeitungsberichte von Geschäften, "die einige 'War-Lords‘ mit von der russischen Regierung gelieferten Waffen betrieben haben." Daraus hätte sich die Geschichte ergeben, wie sie im "Tatort" jetzt stattfindet. "Der Kreml steht nicht erst seit den Giftanschlägen von Salisbury und London oder der Ermordung eines Tschetschenen in Berlin im Verdacht, gegen seine Feinde auch im Ausland äußerst skrupellos vorzugehen", sagt Stein. Die Russenmafia war bereits öfter Vorbild für "Tatort"-Filme, in diesem Fall geht die Rechnung sehr gut auf.

"Tatort: Die Macht der Familie" läuft am Sonntag, 18. April, 20.15 Uhr im Ersten.