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"Tatort: Das ist unser Haus" war für Hauptdarsteller eine Herausforderung

Neuer Tatort: Das ist unser Haus aus Stuttgart
"Tatort: Das ist unser Haus" – Schauspieler nennen Dreh auch eine Herausforderung. SWR/Benoit Linder

Der neue "Tatort" aus Stuttgart heißt "Das ist unser Haus" und beschäftigt sich mit dem Wohnraum-Mangel in Deutschland. Dabei gab es für die Hauptdarsteller durchaus Herausforderungen.

Habt ihr auch sofort einen Ohrwurm? Der neue "Tatort" bezieht sich auf eines der bekanntesten Protestlieder Deutschlands: dem "Rauch Haus Song" von Ton Steine Scherben. "Das ist unser Haus" skandierten Rio Reiser und seine Band damals gegen Mieterhöhungen, Immobilien-Haie und Wohnraummangel. Rund 50 Jahre später hat Deutschland das gleiche Problem immer noch und jetzt gibt es einen "Tatort" aus Stuttgart dazu mit exakt diesem Namen. Eine Stadt, die definitiv ein Problem mit zu hohen Mieten und zu wenig Wohnraum hat wie die meisten Großstädte Deutschlands. Dabei ist die Geschichte ebenso universal wie schwäbisch: Es geht um "Häuslebauer".

Neuer "Tatort": Inhalt und Schnellcheck

Als die bunt zusammengewürfelte Baugemeinschaft "Oase Ostfildern" gerade in das von ihnen selbst erbaute Haus eingezogen sind, müssen sie direkt wieder raus. Es gibt ein Dichtungsproblem und bei Baggerarbeiten im Fundament wird eine Leiche gefunden. Die fleißigen "Häuslebauer", wie es so schön auf schwäbisch heißt, wissen nicht, was dort passiert sein könnte und schon kommen die Kommissare Thorsten Lannert (Richy Müller) und Sebastian Bootz (Felix Klare) ins Spiel. Sie finden heraus, dass die tote Frau sich einmal auf einen Wohnplatz in dem Haus beworben hatte. Sollte sie sterben, damit jemand anderes ihren Platz einnehmen kann?

In dem Film, geschrieben und inszeniert von Dietrich Brüggemann, geht es aber auch um die kleinen Macken und Glaubensfragen der Bewohner, die manchmal fast esoterisch anmuten. Das gelingt in bester "Tatort"-Manier. Ein echtes gesellschaftliches Problem wird auf Einzelschicksale runtergebrochen, hier satirisch aufbereitet, und dann in einem realistischen Krimi versendet. Dieses Mal mit einer Prise Kammerspiel-Atmosphäre. TV SPIELFILM findet "Entlarvender, präziser Blick auf Häuslebauer-Kleinklein."

Richy Müller und Felix Klare nennen Dreh Herausforderung

Im Presse-Interview mit der ARD zum neuen "Tatort" sprechen die beiden Hauptdarsteller Müller und Klare über die Dreharbeiten. Es ist bereits ihr zweiter "Tatort" von Dietrich Brüggemann, "Stau" wurde ebenfalls ziemlich gut aufgenommen. Über die Zusammenarbeit mit Brüggemann meint Müller: "Zuhören und Ruhe bewahren sind Dinge, die Dietrich sehr schätzt und das fällt mir leicht." Auch Klare hat für den Regisseur nette Worte übrig, betont aber auch, dass es eine Herausforderung war "die vielen Schauspieler und Schauspielerinnen mit ihren Rollen- und Situationsverständnissen" und sich "mit den Vorstellungen des Regisseurs, der ja auch das Buch geschrieben hat und sicher vieles schon im Kopf hatte, auseinander zu setzen." Sind da die Vorstellungen des Drehbuchs mit denen des Schauspielers aneinandergeraten? "Als Basti Bootz kenn ich meine Rolle ja auch schon 13 Jahre..." Klingt zumindest danach, aber solche kreativen Reibungen können ja auch immer zu tollen Produkten führen. "Das ist unser Haus" kann sich jedenfalls sehen lassen.

Der Trailer zu "Tatort: Das ist unser Haus" TV Spielfilm