In der Science-Fiction-Serie "Soulmates" (sechs Folgen zu je etwa 45 Minuten) bei Amazon Prime Video schauen die Serienmacher William Bridges ("Black Mirror") und Brett Goldstein auf die Partnervermittlung im kommenden Jahrzehnt. Es handelt sich um ein spannendes dystopisches Gedankenexperiment rund um Romantik.
Die Grundannahme: High-Tech findet ab Mitte der 2020er Jahre die perfekte Seelenverwandtschaft auf Grundlage des angeblichen Gen-Codes der Seele. Per Irisdiagnose gleicht die Firma Soul-Connex DNA-Informationen mit ihrer wachsenden Kundendatei ab.
"Hast du den Test gemacht?" wird zu einem geflügelten Wort - und hat hier nichts mit Corona zu tun. In den voneinander unabhängigen Episoden verschiedener Genres werden mögliche Auswirkungen einer solchen wissenschaftlichen Liebesglück-Suche durchgespielt.
Bei zwei Folgen führte der deutsche Filmemacher Marco Kreuzpaintner ("Sommersturm", "Beat") Regie. Eine davon ist sogar die stärkste. In der Polyamorie-Folge "Kleine Abenteuer" frischt in Los Angeles das Paar Libby (Laia Koster) und Adam (Shamier Anderson) seine Beziehung gelegentlich mit Affären auf. Plötzlich tritt Miranda (Georgina Campbell) als Seelenverwandte ins Leben des Paares. Doch Seelenverwandtschaft allein ist kein Garant für eine gute Beziehung.
In der Folge "Wendepunkt" zweifelt Nikkie zunehmend an der Familie mit ihrer College-Liebe, in der Episode "Die Liebenden" hackt eine Frau auf einem Rachefeldzug die Soul-Connex-Kundendatei, in "Seiner Liebe würdig" macht eine Suizid-Sekte ein Geschäft aus der angeblichen Zusammenführung mit schon gestorbenen Seelenverwandten.
In der Folge "Auf der Durchreise" erlebt ein Männerpaar nach einem One-Night-Stand in einem Klischee-Mexiko wilde Abenteuer und in der Episode "Caitlins Power-Ballade" muss eine New Yorkerin erkennen, dass ihr Seelenverwandter ein Serienmörder ist.
Für alle, für die die Idee nach sechs Episoden noch nicht abgenutzt ist, gibt es eine gute Nachricht: In den USA wurde schon eine zweite Staffel bestellt. Sie dürfte 2022 auch in Deutschland zu sehen sein.