Es stehen da nur zwei Stühle, ein Tisch, zwei Gläser mit Wasser. Das ist alles. Es wird geredet. Es ist wie Radio, nicht wie Fernsehen. Der Grund der Sendung ist Frank Elstners 80. Geburtstag in wenigen Tagen. Es sagt der Jubilar selber: "Bloß nicht schon wieder eine so blöde Geburtstags-Show." Die Idee ist hübsch. Prominente Moderatoren, die Frank Elstner teils schon seit Jahrzehnten kennt, dürfen ihn befragen. Und herzlich begrüßen. 

Frank Elstner trägt seit über 60 Jahren ein Glasauge

"Wir drücken uns, trotz Corona", sagt Anke Engelke (56) zu Beginn. Und wünscht sich: "Ich hoffe, dass du diese geheime Schatulle, die du in ihr hast, mal öffnest." Das passiert nicht. Elstner sagt nur, man müsse "von sich überzeugt sein". Aber auch nicht überheblich sein. Elstner wünscht sich am Ende der ersten Runde eine Fortsetzung des Gesprächs unter vier Augen. "Unter drei Augen", kontert Engelke und spielt damit sehr direkt auf das Glasauge ihres Gegenübers an, das er seit 60 Jahren trägt.

Frank Elstner: "Viele denken, ich sei steinreich. Das ist nicht so."

Günther Jauch (65) kommt. "Denkst du an Niederlagen?" Ja. Die Sendung "Wer wird Millionär?" sei so eine Niederlage. Es sagt Elstner: "Ich habe gehofft, die fragen mich. Und sie haben dich genommen." Weil Günther Jauch, so Elstner, "10.000 verschiedene Gesichter hat". Viele Erfolgssendungen hat Frank Elstner dennoch erfunden. Viele Ideen habe er noch in einer Schublade. Und: "Viele denken, ich sei steinreich. Das ist nicht so." Er habe "viel Geld in neue Konzepte gesteckt." Und auch das: Er hat einst dem ZDF die Rechte an "Wetten, dass…?" verkauft. Zu einem Schnäppchenpreis. Elstner heute: "Ich war zu blöd."

Frank Elstner der Frauenversteher?

Barbara Schöneberger (48) verrät Elstner, dass im TV-Business "Frauen besser sind als Männer". Und Thomas Gottschalk (71) gesteht gerührt: "Wenn ich einem in meinem Leben etwas zu verdanken habe, dann dir." Elstner hat ihn seinerzeit zum Moderator für "Wetten, dass…?" befördert. "Habe ich noch eine Chance mit 45?", will Michelle Hunziker (45) vom fast 80-Jährigen wissen. Man redet über Kinder und Partner. Über ein Mehr-Generationen-Haus. "Mein Gott, du bist Wikipedia", staunt Hunziker über das Detailwissen Elstners. Es gebe keine Männer mehr wie ihn, sagt sie auch noch. Ehrfürchtig.

Von Jean-Claude Juncker gibt es sogar ein Küsschen

Es küsst ihn auch noch einer. Jean-Claude Juncker (67) ist es. Der frühere Präsident der Europäischen Kommission, kommt erst einmal nicht zu Wort. Frank, der mit Vornamen eigentlich Timm heißt, erzählt. Er hat viele Politiker getroffen: "Ich habe sie alle gefragt, ob sie lügen?" Man müsse nicht immer die ganze Wahrheit sagt, entgegnet Juncker. "Wer die Menschen nicht mag, soll Banker werden", meint Juncker. Diesen Satz, retourniert Elstner, wird man dir vorwerfen. Am Ende kämpft Frank Elstner mit den Tränen. 

Konzept der Show funktioniert wie das Radio

Das Konzept ist mutig. Es ist eine Fernsehsendung, die wie Radio funktioniert. Das wird Jüngere nicht interessieren. Jüngere, die Frank Elstner gar nicht kennen. Wer ihn kennt und mag, hat Freude gehabt.