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"Die Nanny" und ihr Clan

Im Mai 1995 startete "Die Nanny" auf RTL und wurde aus dem Stand zu einem der Sitcom-Klassiker der ausgehenden 90er. Schlagfertig, schräg, exzentrisch - das Schicksal der jungen Frau, die ihre Bude, ihren Job als Brautmoden-Verkäuferin und ihren Verlobten los wird und es schließlich als ungelernte Nanny mit den drei Kindern eines millionenschweren Broadway-Produzenzen zu tun bekommt, war superbe Unterhaltung. Zu den Sternstunden zählen die Stippvisiten von Frans Mutter Sylvia und Granny Yetta.

146 Folgen in sechs Staffeln lang lief die Serie einst, bis heute wird sie regelmäßig wiederholt. Doch was wurde aus den Lichtgestalten der Serie? Wir haben uns umgetan - hier sind die Nanny und ihr Tross und was aus ihnen wurde.

Fran Drescher war Fran Fine

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Fran Drescher heute

Die Schauspielerin litt nach dem Ende an Gebärmutter-Krebs, anschließend gründete sie die Hilfsorganisation "Cancer Schmancer Movement". Mitte der Nuller-Jahre lief ihre Serie "Living With Fran", 2008 betrieb sie Wahlkampf für Hillary Clinton. Ihre Serie "Happily Divorced" brachte es auf zwei Staffeln, 2010 führte sie ihre eigen Talksow unter dem Titel "The Fran Drescher Show". 2014 gab sie in "Cinderella" ihr Broadway-Debüt. Zuletzt war ihre Stimme in "Hotel Transylvania 3: Summer Vacation". 2016 gab die Schauspielerin ihre Trennung von ihrem Freund Shiva Ayyadurai  bekannt. Fünf Jahre später trat Fran Drescher ihre Position als Präsidentin der Gewerkschaft SAG-AFTRA an. Die Gewerkschaft "Screen Actors Guild‐American Federation of Television and Radio Artists" vertritt weltweit die beruflichen Rechte von Künstlern der Unterhaltungsbranche.

Charles Shaughnessy war Maxwell Sheffield

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Charles Shaughnessy heute

Bis heute sind Shaughnessy und Drescher eng befreundet. Der gebürtige Londoner hatte ursprünglich Rechtswissenschaften studiert, bevor übers Theater zum Fernsehen kam. Nach dem Ende der Serie kehrte er auf die Bühne zurück, spielte in Musicals wie "My Fair Lady" mit. 1984 verkörperte er in der Oper "Zeit der Sehnsucht" Shane Donovan. Durch seine herausragende Leistung der Rolle erhielt er drei Soap Opera Digest Awards. Seit 2007 darf er sich "Baron" nennen, den Titel hat er von einem Cousin geerbt. Durch seine große Bekanntheit durch "Die Nanny" ergatterte er Hauptrollen in Filmen wie "Der süße Kuss des Todes, "Mamas Rendezvous mit einem Vampir", "Familienschicksal – Eine Frau ist verzweifelt" und "The Painting". 2001 wirkte er als Synchronsprecher in der Serie "Stanley" mit. Für diese Arbeit erhielt Charles Shaughnessy ein Jahr später den Daytime Emmy Award. 2019 war er in einer Folge der Serie "Modern Family" zu sehen.

Daniel Davis war Niles

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Daniel Davis heute

Als skurriler Butler hatte er eine der tragenden Rollen in der Serie, auch Davis spielte in der Folge wieder vermehrt Theater, 2000 war er für einen Tony nominiert, später trat er in "American Idol" auf. Aktuell war er in "Gotham" und "The Blacklist" zu sehen. 2006 übernahm er eine Rolle in dem US-amerikanisch-britischen Thriller "Prestige – Die Meister der Magie". Danach zog es Daniel Davis wieder auf die Theaterbühne, wo er bis heute aktiv ist. Nebenbei wirkte er 2019 in "Niles",  "The Good Fight" und "Elementary" mit. In der US-Serie "Botschaften von Anderswo" übernahm er 2020 einen Gastauftritt.

Lauren Lane war C.C. Babcock

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Lauren Lane (r.) mit dem Cast von "Die Nanny".

Und noch eine Nanny-Mitwirkende, die in der Folge ans Theater ging. Nur kurz unterbrochen von einem Auftritt in der 2004er Reunion, einem Auftritt in der "Fran Drescher Show" spielt Lauren Lane in Stücken wie "Gott des Gemetzels" und "Harvey". Während den Dreharbeiten zu "Die Nanny" war sie in der Serie "Partners" zu sehen. Zudem wurde sie in ihrer Rolle als C.C. Babcock schwanger und brachte in einer Drehpause ihre Tochter zur Welt. Im Jahr 2000 versuchte sich die Schauspielerin als Designerin und entwarf gemeinsam mit Ben Shepard eine Handtaschenkollektion. Heute unterrichtet Lauren Lane an der staatlichen Universität Texas State University im Bereich Schauspiel.

Nicholle Tom war Maggie Sheffield

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Nicholle Tom heute

Als älteste Sheffield-Tochter Maggie bekam sie es regelmäßig mit der Nanny zu tun, später lieh sie Supergirl im DC Animated Universe ihre Stimme, im Kino war sie 2017 in "The Sterling Chase" zu sehen. 2001 übernham sie im Film "Plötzlich Prinzessin" eine Nebenrolle. Anschließend widmete sich Nicholle Tom Auftritten in Fernsehserien. So war sie unter anderem 2008 Teil der Serie "Criminal Minds". 2009 war sie in einer Episode von "The Mentalist" zu sehen und 2015 wirkte sie in einer Folge "Gotham" mit. 2016 war sie in dem TV-Film "Before You Say I Do" zu sehen. Ein Jahr später übernahm sie eine Rolle in "Saturn Returns". Zudem war sie Teil des Kurzfilms "The Scrap County Murders".

Benjamin Salisbury war Brighton Sheffield

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Benjamin Salisbury heute

In der Rolle des Brighton war Benjamin Salisbury nur selten auf den Mund gefallen, im wirklichen Leben ist es dagegen ruhiger um ihn geworden. An der American University in Washington, D. C.machte er seinen Bachelor of Arts in Journalismus. Danach übernahm er eine Gastrolle in der Serie "Numbers". Nur kurze Zeit später stand er für den Kurzfilm "On The Brink" vor der Kamera. Bei den Reunions war er dabei, 2006 spielte er in einem Spot für die Pizza-Kette mit. Heute ist er als Betriebsleiter hinter den Kulissen in den Universal Studios tätig und inzwischen verheiratet. Gemeinsam mit seiner Frau hat Benjamin Salisbury drei Kinder.

Madeline Zima war Gracie Sheffield

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Madeline Zima heute

Dass es um sie ruhig geworden ist, kann man dagegen eher nicht behaupten. Madeline Zima dürfte nach dem Ende von "Die Nanny" den wohl größten Karrieresprung gemacht. Ihr anschließendes Serien-Portfolio kann sich sehen lassen: "Californication", "The Vampire Diaries" und das "Twin Peaks"-Revival gehören dazu. 2001 war sie in der Serie "Gilmore Girls" zu sehen. Nur zwei jahre später stand sie in "Eine himmlische Familie" wieder vor der Kamera. 2007 wirkte sie in der Mysterie-Serie "Ghost Whisperer – Stimmen aus dem Jenseits" und in der Arztserie "Grey's Anatomy". ganze vier Jahre lang übernahm sie die Rolle der Mia Lewis in der Serie "Californication". Von 2009 bis 2010 verkörperte sie dann Gretchen Berg in der Serie "Heroes". 2010 tauchte Madeline Zima in das Horror-Genre ein und übernahm eine Rolle im Horrorfilm "The Collector – He Always Takes One". Ein Jahr später war sie in dem Film "My Own Love Song" zu sehen.

Renée Taylor war Sylvia Fine

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Renée Taylor heute

Wenn sie die Szene betrat, gab es noch mehr zu lachen als ohnehin - Renée Taylor als Frans Mutter Sylvia sorgte für Schenkelklopfer im Dutzend. Später blieb sie der Sitcom treu, war in "How I Met Your Mother" zu sehen sowie auch an der Seite der Kollegin Drescher in "Happily Divorced". Gemeinsam mit ihrem Ehemann Joseph Bologna (†82) schrieb sie das Stück "Lovers and Other Strangers". Das Drehbuch schaffte es sogar bis zu einer Oscar-Nominierung. Als Synchronsprecherin war sie als Schildkröte in "Dr. Dolittle 2" zu hören. 2004 spielte sie in dem britisch-US-amerikanischen Film "Alfie" mit. Zudem hatte die Schauspielerin viele Gastauftritte wie in "2 Broke Girls" und in "How to Be a Latin Lover". Renée Taylor liebt die Bühne. Mit ihrem selbst geschriebenen Stück "My Life on a Diet" stand sie 2020 noch regelmäßig auf der großen Theaterbühne.