ARTE F / Gilles Scarella

Ein Schloss in Schweden
Der zynische Sébastien (Guillaume Depardieu) ist seiner Schwester Eléonore (Géraldine Pailhas) in leidenschaftlicher Eifersucht verfallen.
Arte, Fr., 14.11.2008, 21.00 Uhr

Jedes Jahr wird die Familie Falsen im Winter für drei Monate von der Außenwelt abgeschnitten: die alte Dame des Hauses, Agathe, die sich nichts sehnlicher als einen Erben wünscht, der herrische Hugo und seine verführerische Frau Eléonore, die mehr und mehr getrennte Wege gehen und Sébastien, Eléonores dekadenter, zynischer Bruder, der seiner Schwester in uneingestandener Eifersucht verfallen ist.

Wenn der Schnee die Welt unter einer weißen Decke verschwinden lässt, sind die abgeschiedenen Bewohner des Gutes von einem einzigen Wunsch beseelt: sich zu zerstreuen. Um jeden Preis.

Ein Schloss in Schweden - Arte, Fr., 14.11.2008, 21.00 Uhr: Hier vormerken!

Kurz vor den ersten Schneestürmen verschlägt es Frédéric, einen jungen Historiker, in die Abgeschiedenheit des Schlosses. Er kommt, um die Familienarchive zu durchforschen. Er bleibt, denn er hat sich bedingungslos in Eléonore verliebt. Die beiden beginnen eine leidenschaftliche Affäre.

Bilder Ein Schloss in Schweden

Doch schon bald zeigt das Bild ihrer geheimen Idylle erste Risse: Woher kommt das verzweifelte Weinen, das nachts durch die Gänge des Schlosses hallt? Und wer ist die geheimnisvolle junge Frau, die Frédéric auf dem Korridor trifft?

Längst ahnt Frédéric, dass er sich in einem Labyrinth aus Lügen verirrt hat. Da kommen die ersten Schneestürme und machen jede Flucht unmöglich. Hinter den Mauern des Schlosses beginnt ein undurchschaubares Spiel verwirrender Verlockungen, bei dem es nur einen Gewinner geben kann ...

Guillaume Dépardieu

... feierte sein Filmdebüt bereits als Dreijähriger mit einer Statistenrolle in Claude Gorettas Drama "Ganz so schlimm ist er auch nicht" (1974). Sein erster großer Spielfilm folgte 1991 mit Alain Corneaus preisgekröntem Historienfilm "Die siebente Saite", wo er den jungen Geigenspieler Marin Marais spielte, während sein Vater Gérard Dépardieu dieselbe Figur als gealterten Mann verkörperte.

Guillaume Dépardieu erhielt 1996 als bisher jüngster Preisträger den Jean-Gabin-Preis. Damals hatte er gerade mit dem Film "Die Anfänger" Aufsehen erregt. Zu seinen Filmen zählen unter anderem "Pola X" von Léos Carax, "Der Graf von Monte Christo" (1998), "Les Misérables" (2000), "Napoleon" (2002) und "Die Herzogin von Langeais" (2007). Zuletzt war er in dem Film "Stella" zu sehen.

"Komplexe Persönlichkeit"

Am 13. 0ktober 2008 erlag Guillaume Dépardieu in Garches den Folgen einer akuten Lungenentzündung. Die französische Kulturministerin Christine Albanel sagte, Guillaume Dépardieu bleibe als "eine reiche und komplexe Persönlichkeit" in Erinnerung.

Auch Regisseur Alain Corneau würdigte den Verdienst des exzentrischen Schauspielers für das internationale Kino: "Ich habe ihn unendlich geliebt. Er war ein wunderbarer Junge, ein großartiger Schauspieler."