Dass das "ARD-Mittagsmagazin" ab dem kommenden Jahr in einem anderen Gewand daherkommt, war bereits bekannt. Der MDR wird die Federführung vom SWR übernehmen, weshalb die Sendung von Baden-Baden nach Leipzig wechselt. Außerdem erfolgt eine Verdopplung der Sendezeit auf zwei Stunden. Nun hat der Mitteldeutsche Rundfunk weitere Details über die Neugestaltung verkündet. So hat man hinter den Kulissen die Struktur angepasst, künftig wird das "MiMa" sowie die ARD-Sendung "Brisant" und der MDR-Nachmittag von der Gemeinschaftsredaktion "Tagesmagazine und Dialog" umgesetzt. Gesteuert wird die neue Redaktion "Tagesmagazine und Dialog" von Annette Just, die seit 2018 die Redaktion Brisant leitet. Stefanie Undisz wird ihre Stellvertreterin und verantwortet die Bereiche Dialog, Produktentwicklung und Digitales. Kirsten Engelhard wird Team-Leiterin des neuen "ARD-Mittagsmagazins".

"Eigengewächs" des MDR moderiert "Mittagsmagazin"

Sichtbar für die Zuschauer wird dagegen der neue Hauptmoderator, den der MDR am späten Montagnachmittag vorstellte. Tino Böttcher moderiert ab dem kommenden Jahr die zweistündige Sendung. Böttcher ist ein Eigengewächs des MDR, der dort nach seinem Studium volontierte und seither zahlreiche Live-Sendungen, wie den "MDR Sachsenspiegel" und die Nachmittagssendung "MDR um 2" moderierte. Seit 2022 ist er zudem regelmäßig bei tagesschau24 im Einsatz. Der MDR verspricht sich von Böttcher "hohe Live-Sicherheit und Nähe zu den Menschen", wie man in einer Mitteilung betonte.

"Ich freue mich darauf, künftig pünktlich zur Mittagszeit die wichtigsten Themen des Tages servieren zu dürfen – und bin davon überzeugt, dass den Zuschauerinnen und Zuschauern unser Menü aus aktuellen Informationen, hintergründigen Berichten, Talks und Service gut schmecken wird. Ich bin unglaublich stolz, eine so renommierte Sendung präsentieren zu dürfen und trete in riesige Fußstapfen meiner Moderationskolleginnen und -kollegen, die das Mittagsmagazin in den vergangenen 34 Jahren journalistisch geprägt haben", so Böttcher, der von Wiebke Binder vertreten wird. Die Moderatorin präsentiert seit 2014 die Hauptausgaben von "MDR Aktuell" und ist dem Publikum auch durch zahlreiche Sondersendungen wie "ARD Extra" bekannt.

Im Zuge des Wechsels des federführenden Senders hatte das bisherige Moderationsduo Nadia Kailouli und Aimen Abdulaziz-Said unterschwellig Vorwürfe erhoben, wegen ihrer westdeutschen Herkunft nicht mehr dabei sein zu können. Der MDR hatte das zurückgewiesen.

Olympiasiegerin für Sport verpflichtet

Auch für den Sportteil der Sendung hat der MDR eine Moderatorin bekannt gegeben. Die Wahl fiel auf die Bob-Olympiasiegerin Mariama Jamanka, die seit zwei Jahren für den MDR als Co-Kommentatorin und Interviewerin im Bob-Team des Wintersports im Ersten unterwegs ist. "Im kommenden Jahr stehen mit der Fußball-EM im eigenen Land und den Olympischen Spielen in Paris gleich zwei Großereignisse an, die viele Menschen begeistern. Zugleich interessiert sich das Publikum für Breitensport und Fitnessthemen, Millionen Menschen engagieren sich ehrenamtlich in Vereinen. Ich freue mich außerordentlich, diese sportliche Vielfalt zeigen, einordnen und stärken zu dürfen", so Jamanka, die in Berlin parallel Psychologie studiert und im Ethikrat des DOSB sitzt. Ebenfalls im Team der MIMA-Sportmoderation ist Stephanie Müller-Spirra, die als Gesicht der Sportschau im Ersten und von Sport im Osten insbesondere vor Ort bei Fans und Sportteams berichten wird.

ARD-Programmdirektorin Christine Strobl freut sich auf den kommenden Umbau des "MiMa": "Das Mittagsmagazin ist eine Institution. Wir freuen uns, dass es 2024 in neuem Glanz und doppelt so lange wie bisher im Ersten erstrahlt: zwei Stunden hintergründige Information aus allen Regionen der ARD und ganz nah an den Menschen. Wir danken dem Federführer MDR, dass er das 'MiMa' für die ARD künftig aus Leipzig sendet. Es ist dem MDR gelungen, mit Tino Böttcher und Mariama Jamanka zwei neue und profilierte Köpfe für die Moderation zu gewinnen, die uns künftig kompetent über die Mittagszeit begleiten werden."

Das Original zu diesem Beitrag "Nach Diskussion um ARD-Mittagsmagazin: Neue Moderatoren gefunden" stammt von "Quotenmeter".