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Multimedia-Kids

"Quarks"-Special

Medien prägen das Leben von Kindern und Jugendlichen mehr denn je. "Quarks & Co" hat die Generation Internet untersucht (DI, 24.8., WDR, 21.00 Uhr)

Klagen über die "Jugend von heute" hörte man vermutlich schon in der Steinzeit. Was Menschen damals zu meckern hatten, liegt im Dunkel der Vorgeschichte. Welche Sorgen die Jungen den Älteren heute bereiten, liest und hört man täglich in den Medien: Jugendliche hängen den ganzen Tag vor dem Bildschirm ab, stopfen sich mit Junkfood voll und träumen von einer Karriere als Castingstar.

"Generation Internet" taufte die Redaktion von "Quarks & Co" die Altersgruppe der Elf- bis Siebzehnjährigen, die der WDR in einem dreiteiligen "Quarks"-Special einmal genauer unter die Lupe genommen hat. Moderator Ranga Yogeshwar ging mit seinem Team an die Schulen und testete: Was essen, wie lernen und was denken Jugendliche?
Wichtigstes Ergebnis: Medien prägen das Leben der Kids in fast allen Belangen.

Aktuelle Zahlen belegen: Nie haben Kinder und Jugendliche mehr Zeit vor dem Bildschirm verbracht. Das gilt vor allem für die Jungs. 98 Prozent der Kinder und Jugendlichen in Deutschland hatten im Jahr 2009 Zugang zum Internet. Zehn Jahre zuvor waren es gerade mal 18 Prozent. Nach einer Studie des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen verbringt ein durchschnittlicher Neuntklässler pro Tag 103 Minuten im Netz und 141 Minuten mit Computerspielen, sitzt also mehr als 3 Stunden lang am PC.

Das wichtigste Medium für die Jugendlichen bleibt jedoch das Fernsehen. 213 Minuten schaut ein Neuntklässler täglich fern oder DVDs. Trotz der Konkurrenz durch den Computer hat der TV-Konsum in den letzten Jahren sogar zugenommen. Viele Eltern sind verunsichert: Was treibt mein Kind da eigentlich im Netz? Wie viel Fernsehen ist okay? Sollen wir ihm PC-Spiele verbieten?

Tipps und Anregungen dazu liefert die Initiative "Schau hin!", die das Bundesfamilienministerium gemeinsam mit ARD, ZDF und TV SPIELFILM ins Leben gerufen hat. Kinder müssen den Umgang mit Medien lernen, so das Credo der "Schau hin!"-Experten. Aufgabe der Eltern ist es, sie dabei anzuleiten und zu begleiten, statt generelle Verbote aufzustellen.

Die wichtigsten Tipps der Medienpädagogen:
Klare Regeln aufstellen und dafür sorgen, dass diese eingehalten werden. Helfen kann dabei ein TV-Stundenplan, in den Eltern mit ihren Kindern deren Lieblingssendungen eintragen. Auf dieselbe Weise können feste Surfzeiten vereinbart werden.

Je älter das Kind wird, desto mehr eigene Verantwortung darf es dabei übernehmen. Tabu bleibt alles, was für die jeweilige Altersgruppe nicht geeignet ist. Wünscht sich der Zwölfjährige ein brutales USK-18-Ballerspiel, hilft nur eins: ein klares Nein.

Infos: www.schau-hin.info/