So etwas sieht man nicht alle Tage: Horst Lichter schaute zunächst verwundert auf den mit Nägeln besetzten Fußballschuh: "Nee, was ist denn hier passiert?" Dann dämmerte es dem "Bares für Rares"-Moderator: "Ich kenne einen einzigen Künstler, der viel mit Nägeln macht ..." Und er vermutete richtig: "Das ist der Herr Uecker!"

Was der Moderator für Porzellan hielt, war jedoch Gips. Dann entdeckte er die Signatur auf der Sohle: "Der ist sogar unterschrieben! Ich werde verrückt!" Fast noch verrückter war die Geschichte von Verkäuferin Ilse: "Das Kunstwerk hat mir vor etwas über 30 Jahren ein verschmähter Liebhaber geschenkt." Lichter lachte: "Das war der Tritt in den Hintern!" Der Schuh stehe seit damals im Bücherschrank, deswegen werde es jetzt Zeit, "dass ich mich wirklich von dem ehemaligen Liebhaber verabschiede", begründete Ilse ihr Kommen.

"Ich finde, das ist ein großartiges Geschenk gewesen", sah die Expertin Bianca Berding sofort den Wert des Werks von einem "großartigen, heute sehr bedeutenden Künstler". Der Schuh wurde anlässlich der Europameisterschaft 1972 von Günther Uecker und Y. Fongi geschaffen. Leider war er kein Unikat, sondern die Nummer 91 von insgesamt 100 Stück. "Ich finde das großartig, verrückt, außergewöhnlich und schön", erklärte Lichter und wollte Ilses Wunschpreis erfahren. "Ich hätte gerne 10.000 Euro, die Schmerzgrenze wäre bei 8.000 Euro", verriet die Verkäuferin.

Bares für Rares: Ilse geht mit kleinem Vermögen nach Hause

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"Bares für Rares"-Moderator (r.) staunt nicht schlecht.

So weit wollte die Expertin nicht gehen, Berding bemängelte den Zustand: "Ich muss leider knapp unter ihrer Schmerzgrenze bleiben." Sie legte den Wert auf 6.000 bis 7.000 Euro fest. "Finde ich immer noch beachtlich", gab Horst Lichter trotzdem die Händlerkarte weiter.

"Ach, endlich mal ein Schuh für mich", lachte Fabian Kahl beim Anblick des Kunstwerks. "Jetzt sag nicht, es ist Uecker", hatte Christian Vechtel den richtigen Riecher. "Ja, doch, tatsächlich", nickte Kahl. "Hin und weg sind wir", begrüßte Vechtel die Verkäuferin. "Der Name Uecker ist natürlich Programm bei uns." Die Story vom verschmähten Liebhaber amüsierte Sarah Schreiber: "Das ist ja eine tolle Bildsprache, die er dann mitgeschickt hat."

Fabian Kahl startete mit 4.500 Euro. Schnell war die Expertise erreicht, doch die Gebote gingen noch weiter. Vechtel, Kahl und Schreiber wollten den Schuh unbedingt haben. Seine 8.300 Euro überbot Fabian Kahl selbst noch auf 8.500 Euro - ein schlauer Schachzug, um die anderen aus dem Rennen zu kicken. Der finale Preis übertraf sogar Ilses ursprüngliche Schmerzgrenze, beide waren mit dem Deal zufrieden. Kahl freute sich: "Das ist echt cool, das Ding!"

Wieder fit werden: "Bares für Rares"-Verkäufer schnapt sich altes Sportgerät

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Bares für Rares: Ein Vipody Fitnessgerät aus den 1950er-Jahren.

Ebenfalls verkauft wurde ein Vipody Fitnessgerät von Mitte der 1950er-Jahre mit einem geschätzten Wert von 50 bis 100 Euro. Walter Lehnertz schnappte sich das Gerät für 80 Euro und lachte: "Ich rufe dich an, wenn das mit meinem Bauch geklappt hat. Dann taugt das Ding was."

Eine Silber-Servierplatte aus der Zeit zwischen 1900 und 1910 wurde auf 500 bis 600 Euro geschätzt. Elke Velten kaufte die Platte für 480 Euro und bedankte sich bei der Verkäuferin: "Sie kommt in gute Hände, das können Sie mir glauben."

Ein Tretauto von Ferbedo im Originalzustand aus der Zeit zwischen 1936 und 1938 bewertete Sven Deutschmanek mit 1.100 bis 1.300 Euro. Christian Vechtel lobte den Originallack: "Das ist super! Da hat keiner rumgefummelt." Bei 700 Euro wurde er sich mit dem Verkäufer einig.

Ein Venedig-Gemälde von Fritz Klaiberg aus den 1960er- bis 80er-Jahren hatte einen Wert von 600 bis 800 Euro. Für 650 Euro bekam Sarah Schreiber das Bild: "Ihr kriegt auch ganz viele Tipps für Venedig von mir, ganz umsonst."

Ein Goldarmband mit Edelberyllen aus den 1930er-Jahren wurde mit 800 bis 900 Euro bewertet. Genau die Mitte, nämlich 850 Euro, bot Elke Velten an. Da sagte das Verkäuferpaar gerne Ja.