Plus trotz Corona-Pandemie
Als Grund für das Plus trotz Corona-Pandemie wurde die Erhöhung des Rundfunkbeitrags, den Haushalte und Firmen zahlen, genannt. Er stieg 2021 um 86 Cent von monatlich 17,50 Euro auf 18,36 Euro, seit Anfang August wurde die Erhöhung umgesetzt. Davor hatte es unter den Ländern Streit gegeben, Sachsen-Anhalt hatte sich als einziges Land gegen den Anstieg gestemmt, der eigentlich schon zum Januar 2021 umgesetzt werden sollte. Letztlich entschied das Bundesverfassungsgericht im Sommer 2021 dann, dass die Erhöhung kommt.
Der Rundfunkbeitrag ist die Haupteinnahmequelle für ARD, ZDF und Deutschlandradio. Die Bundesländer legen dessen Höhe per Staatsvertrag fest. 2020 lagen die Erträge bei 8,11 Milliarden Euro, 2019 bei 8,07 Milliarden. Seit 2017 steigt der Wert. Von den Einnahmen bekommen auch die unabhängigen Medienregulierer - die Landesmedienanstalten - einen kleineren Teil.
Noch keine Auswirkungen durch den Ukraine-Krieg
Der Leiter des Geschäftsbereichs Finanzen und Services beim Beitragsservice, Bernd Roßkopf, sagte, derzeit sehe man noch keine Auswirkungen durch den Ukraine-Krieg beim Beitragseinzug. Man nehme zugleich die Inflationsrate wahr, man dürfe erwarten, dass die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland in den nächsten Jahren schwierig sein werde. Was das für Konsequenzen auf den Beitragseinzug und die Ertragssituation habe, sei derzeit noch nicht einschätzbar. «Wir beschäftigen uns damit», sagte er.
Der größte Anteil an den Erträgen des Rundfunkbeitrags entfiel 2021 auf die neun ARD-Häuser mit rund 5,9 Milliarden Euro. Der Westdeutsche Rundfunk (WDR) erhielt als größte ARD-Anstalt davon rund 1,24 Milliarden Euro, gefolgt vom Südwestrundfunk (SWR) mit rund 1,07 Milliarden und Norddeutschen Rundfunk (NDR) mit rund 1,03 Milliarden Euro. Das ZDF mit Hauptsitz in Mainz erhielt rund 2,1 Milliarden Euro, Deutschlandradio 243 Millionen Euro.
In Deutschland existieren rund 45,7 Millionen Beitragskonten (2020: 45,94 Millionen), wie es weiter vom Beitragsservice hieß. Davon sind mehr als 39 Millionen Haushalte.