Viermal galt es für beide, jeweils eine geheimnisvolle Gruppe zu bekochen, über deren Vorlieben sie lediglich durch mehr oder weniger verschlüsselte Hinweise informiert wurden. Zwischendurch schneiten außerdem Promigäste wie Pilawa herein, die bewirtet werden wollten und dadurch für zusätzlichen Stress sorgten.
In Runde 1 ahnten beide schnell, dass es sich um vier ältere Skatspielerinnen handeln würde, und tatsächlich: Vier Ladys um die 70 erwarteten nach Ablauf der gewährten 90 Minuten (die Zeit variierte von Runde zu Runde) ein 3-Gänge-Menü. Man schlug sich gut, nur Hensslers Dessert "Arme Ritter mit gebratener Banane und Sahne-Schnaps-Soße" fand Mälzer gewöhnungsbedürftig: "Bananenpimmel auf Toast-Schlotzenbrot!" Das Ganze sehe aus, "als wenn das 'ne Kindergartentruppe zusammengew..chst" habe. Auch die Damen befanden: "Keine Augenweide", gaben aber dennoch vier von fünf Sternen. Mälzer ging mit der Höchstwertung in Führung.
Die Vorgaben in Runde 2 waren sehr konkret: "Pizzatag" sei heute bei ihnen, ließ die Familie mit Kleinkind, auf die man anhand der Tischsituation schließen konnte, die beiden Rivalen wissen. Die Stimmung sackte in den Keller: In 70 Minuten könne man dafür keinen anständigen Teig machen, maulte Henssler. Als Mälzer aus dem Kühllager mit fertigem Pinsateig ankam, tickte er aus: "Willst du mich gerade verar...en? Du stinkende Schl..mpe!"
Der so Betitelte lachte sich derweil ins Fäustchen und erklärte, warum er Pinsa für "die bessere Pizza" hielt: Das Geheimnis sei "ein vorgebackener Pizzateig, dadurch wird er besonders knusprig." Er sei kein großer Fan der klassischen neapolitanischen Pizza. Blöd nur: die Kundschaft schon! Das teilten die Eltern einer 13 Monate alten Tochter durch einen weiteren Hinweis mit und brachten Mälzer damit ins Schleudern. Egal - er knetete schnell einen neuen Teig zusammen und ließ seine Soße aus Vesuvtomaten weiter köcheln.
Und Henssler? Der erlaubte sich etwas Ungeheuerliches, griff zum Handy und ließ sich einfach Pizzen liefern! "Kann er machen", kommentierte Mälzer, der ob dieser Dreistigkeit zunächst fast beeindruckt wirkte. Schließlich gebe es in der Sendung keine Regeln. Je mehr er über die Sache nachdachte, desto mehr wich seine Bewunderung allerdings verärgerter Fassungslosigkeit: "Witzig, gute Idee - andererseits auch wahnsinnig ehrlos! Würd' ich mich schämen? Ja. Ich würd' mich schämen."
Seine größte Angst: dass Henssler mit der Masche durchkommen könnte! Immerhin hatte der so einiges an Zeit gewonnen und konnte auch noch eine Mousse au Chocolat mit Himbeeren zaubern. Einen Nachtisch schaffte Mälzer nicht mehr und setzte stattdessen auf Bestechung: Neben ein bisschen Obst legte er heimlich einen 20-Euro-Schein zur Lieferung.
Bevor die Duellanten die Wertung der jungen Familie erfuhren, gab es erst Überraschungssterne: Moderator Steven Gätjen (49), dem beide zuvor neben all dem Pizza-Drama je ein Gericht servieren mussten, war nicht wie gedacht nur als netter Stress-Verursacher gekommen, sondern auch als Punktrichter: Mit fünf Sternen bewertete er Hensslers Tuna-Teriyaki-Steak, mit vier Mälzers Burgunderbraten - Ausgleich! Und die Pizza? Für die bekamen beide Köche je vier Sterne, und Mälzer war sauer: "Ohne Regeln heißt nicht ohne Ehre!", schimpfte er.
Besser wurde seine Laune, als er gleich erriet, wen er als nächstes bekochen durfte: fünf Mitglieder des Kultvereins Die Hamburger Goldkehlchen, eines burschikosen Männerchores, der regelmäßig für gute Zwecke auftritt. Dass er mit deftig-fleischiger Auf-die-Hand-Kost wie "Entrecôte-Burger mit Mango-Salsa" gut ankommen würde, davon ging er aus - und behielt recht! Vier Sterne gab's, während Henssler, der etwas filigraner Garnelen & Co. gebrutzelt hatte, nur magere drei erhielt und darüber für den Rest der Show nicht mehr hinwegkam.
Zum Endspurt erwartete den Hinweisen zufolge ein Pärchen zum Jahrestag ein extrafeines Dinner, und Mälzer fürchtete, noch eingeholt zu werden. Die fühlbare Anspannung im Raum kommentierte Promigast Nr. 3, Moderatorin Jeannine Michaelsen (40), mit: "Die haben defintiv ein Testosteron-Überdosis-Problem."
Das sollte sie aber nicht davon abhalten zu liefern: Ein älteres, gediegenes Paar erwarteten beide, doch zu ihrer Überraschung befand sich der zuvor gezeigte fein eingedeckte Tisch in einem Wohnmobil, dessen Eigentümer mit 27 und 28 Jahren deutlich jünger waren als erwartet - und sogar noch einiges jünger aussahen: "Wann habt ihr denn angefangen, miteinander rumzumachen?", fragte Mälzer darum verblüfft. "Vor vier Jahren", lautete die Antwort.
Fünf Sterne gab's von den beiden freiwilligen Feuerwehrmännern für ihn und vier für Henssler, sodass Mälzer zu seiner Erleichertung tatsächlich den Gesamtsieg sowie eine Lobhudelei von Henssler (dessen Verlierer-Strafe) erspielte und sich ansatzweise versöhnt zeigte. Trotzdem: "Das ehrenlose 'Ich bestell' 'ne Pizza' hab' ich nicht vergessen!", stellte er klar.