Ob das die Rache für Tim Mälzers (51) perfiden Plan war, Gegner Björn Swanson bei dessen erster "Kitchen Impossible"-Mission nach Hamburg in Mälzers eigenes Restaurant "Die gute Botschaft" zu schicken? Als der Berliner Sternekoch den Laden betrat, schimpfte er: "Das ist schon unterste Schublade." Bis zur letzten Minute wollte er Mälzers fiesen Schachzug nicht wahrhaben: "So ein P*ssy-Move von ihm."
Die nächste Gemeinheit lauerte in der schwarzen Box. "Muss das sein? Es riecht nach Fisch", rümpfte Swanson die Nase. Fisch war so gar nicht seins. "Das ist ein Eigengeschmack, der mir die Fußnägel hochkrümmt." Trotzdem musste er Okonomiyaki und Karaage, authentische japanische Küche, ohne Rezeptkenntnisse zubereiten. Statt der essenziellen Teriyaki-Soße verwendete er Ponzu-Soße - für die zehnköpfige Jury ein No-Go. Zusätzlich streute er kräftig Koriander darüber, der in der japanischen Küche nichts zu suchen hat. Dafür gab es im Schnitt nur 5,7 von 10 möglichen Punkten.
Herd in Flammen: "Er hat die komplette Kontrolle verloren"
Auf Swansons zweiter Mission in Frankfurt am Main wurde es brenzlig. Im weltweit einzigen veganen Sternerestaurant "Seven Swans" von Ricky Saward stand ein nachhaltiges Kartoffelmenü auf dem Plan. Tim Mälzer grinste schadenfroh: "Ich habe ihm eine Aufgabe rausgesucht, die mich persönlich zur Weißglut treiben würde." Swanson konterte: "Aktuell würde ich ihn wahrscheinlich als den größeren Psychopathen darstellen. Er ist jemand, der unter dem Napoleon-Komplex leidet. Klein, dick."
Trotzdem nahm er die Challenge an. Die Kartoffeln sollten in Erde gegart und mit Moos gewürzt werden. Das wusste Björn Swanson natürlich nicht. Also packte er seine Fertigsoßen aus. Beim Anbraten der Kartoffelbällchen stand plötzlich die ganze Herdplatte in Flammen. Ricky Saward lachte über Swansons verzweifelte Löschversuche: "Er hat die komplette Kontrolle verloren." Swanson wedelte hektisch mit dem Lappen: "Wenn ich schon verkacke, mache ich wenigstens die beste Feuershow." Nach dem Inferno schraubte er seine Ansprüche runter: "Man kann es essen ohne zu sterben." Die Jury vergab 3,9 Punkte: "Zu zwiebelig und sauer." Und das Moos fehlte.
Tim Mälzer sollte in Heidelberg erst eine "Mutprobe" mit einem Weißkopfseeadler bestehen, bevor ihm die schwarze Box serviert wurde. "Das ist dieses Pseudo-Hipster-Ding", sträubte sich jede Pore in ihm gegen das Gericht aus der modernen Sterneküche von Robert Rädel im Restaurant "oben". "Ich will es nicht mal probieren." Für diese Aufgabe wünschte Mälzer seinem Gegner "zwölf Stunden Sprühstuhl".
Die Selleriesauce hielt er für gebrannte Sahne, den Selleriesaft für Gurkensaft, den Hecht für einen Zander. Im Supermarkt kaufte er Kartoffelpüree-Pulver, denn das fand er "grundsätzlich eine sehr intelligente Idee". Beim Kochen kam der Spaß zurück, und Mälzer entschuldigte sich beim Küchen-Team: "Egal, was ich gesagt habe, es war nicht so gemeint." Am Ende bedankte er sich bei Björn Swanson sogar für die Aufgabe: "Ich bin heute wieder ein Stückchen besser geworden. Ich hätte nicht gedacht, dass ich der Bumsbacke aus Berlin mal etwas Nettes sagen werde." Das Ergebnis waren immerhin 6,6 Punkte.
Im bayerischen Pleiskirchen wartete eine weitere vertrackte Aufgabe auf Mälzer. Auf Wandern hatte er keinen Bock, also nahm er das Forstfahrzeug zu einer Hütte im Wald, in der er auf eine fröhliche Kartenrunde traf. Und auf die Box mit einem modern interpretierten "Zockerbrot" mit Schweinshaxe, zubereitet vom "Jeunes Restaurateurs d'Europe"-Präsidenten Alexander Huber. "Kann da nicht mal ein ganz normales F...gericht auf den Teller gepackt werden?", rastete Mälzer aus. "Immer diese Kopfkacke von den Köchen, das geht mir auf den Sack!"
Genervt stieg er wieder in den Wagen, fuhr wutgeladen los und rums - zerbrach eine Scheibe. "Mit der Tür habe ich leicht den Baum touchiert", rekonstruierte er den Crash. "Ich bin in einen Rausch gekommen", gestand Mälzer. "Und dann hat das Krawumm gemacht. Das führte dazu, dass ich eine Kopfverletzung erlitten habe, die auch zum Tode hätte führen können." In Wahrheit war es ein kleiner Schlitz im Ohrläppchen, in Mälzers Männerwelt "eine blutende Kopfwunde". Der Koch stand unter Schock: "Das ist schlimmer als eine Durchschusswunde in der Schulter."
Beim Fund einer Patronenhülse im Auto unterstellte Mälzer seinen ärgsten Konkurrenten ein Attentat: "Man hat mich auf hinterf*tzige Art und Weise versucht, beiseite zu schaffen. Du, Trettl, Raue und die ganze Mistbande, die meinen Job haben will." Danach ging er im Supermarkt einkaufen und machte sich ans Werk.
Das frittierte Brot störte die Jury, ebenso die nicht-grüne Panade eines Fleischbällchens. Die Cocktailsoße mit Ketchup und Worcestersoße schmeckte ebenfalls nicht nach Sterneküche. Mälzer reflektierte: "Das ist erniedrigend, was ich heute geliefert habe." Trotzdem regte ihn die Bewertung von 5,1 Punkten auf: "Das ist eine absolute Unverschämtheit. Ich bin schockiert!" Die Punkte reichten dennoch für den Gesamtsieg.
Das Original zu diesem Beitrag ""Kitchen Impossible": Tim Mälzer verletzt sich am Kopf und Björn Swanson setzt Herd in Flammen" stammt von "Teleschau".