Zum Wochenende hat sich von Grönland bis Skandinavien ein Hochdruckgebiet ausgebildet, das kalte Luft in Richtung Deutschland transportiert. Von Süden halten Tiefdruckgebiete dagegen, wodurch die Luftmassengrenze über dem Norden Deutschlands liegt. Die Fronten der Tiefdruckgebiete sorgen am Übergang zur kalten Luft im Norden für teils starken Schneefall. Die Modelle zeigen mittlerweile übereinstimmend in 1500m Höhe eine Luftmassengrenze vom Emsland bis nach Brandenburg.
Schleswig-Holstein/Hamburg: Der Samstag bleibt voraussichtlich trocken bei Temperaturen von -1 bis -2 Grad. Der Wind nimmt über den Tag an Stärke zu. Am Abend wird es stürmisch und das bleibt es auch den Sonntag über. Zum Sonntag wird es nochmal etwa 3 Grad kühler.
Der viele Schnee fält südlich von Schleswig-Holstein, die Modelle zeigen entweder keinen Schneefall in Schleswig-Holstein oder leichten Schneefall zum Sonntagabend. Im Süden des Landes und in Hamburg kann es auch schon ab Mittag schneien. 5 cm Neuschnee können es noch werden.
Mecklenburg-Vorpommern: In Mecklenburg-Vorpommern verhält es sich ähnlich. Die Temperaturen liegen am Samstag verbreitet um -2 Grad und fallen zum Sonntag um 3 bis 4 Grad. Am Samstag bleibt es weitgehen trocken, am Sonntag kommt es zu leichtem Schneefall im Süden und Westen des Bundeslandes. Besonders an der Küste wird es am Sonntag stürmisch bei Wind aus Osten.
Niedersachsen/Bremen: Niedersachsen und Bremen liegen im Bereich der Luftmassengrenze. Der Samstag wird meist trocken. Zum Samstagabend nähert sich dann Schneefall aus dem Süden und am Sonntag werden mit die stärksten Schneefälle in Deutschland erwartet. Besonders an der Küste, aber auch Landeinwärts wird es sehr stürmisch und die Neuschneemengen liegen bei bis zu 40cm.
Es werden teils hohe Schneeverwehungen auftreten. Der Schwerpunkt der Schneefälle liegt in der Südhälfte des Bundeslandes, in Küstennähe werden noch 10 bis 15 cm zusammenkommen. Da die Luftmassengrenze über dem Bundesland liegt, können sich die Temperaturen von Nord nach Süd stark unterscheiden. Von -2 bis 4 Grad sind am Samstag möglich. Auf Sonntag fallen die Temperaturen im Norden um 4 Grad, im Süden können es bis zu 10 Grad weniger als am Vortag sein.
Sachsen-Anhalt: Auch in Sachsen-Anhalt nähert sich der Schneefall am Samstagabend. Bis Sonntagabend hält der Schneefall an. Er fällt aber nicht so stark aus wie in Niedersachsen. Der Schwerpunkt liegt im Westen des Landes.
Dort sind Werte von 20-35cm Neuschnee sind möglich. Ansonsten sind es verbreitet 15 bis 20cm, im Süden können es auch nur einige Zentimeter sein. Die Temperaturen liegen am Samstag zwischen -2 und 2 Grad. Am Sonntag fallen sie verbreitet um 5 Grad.
Brandenburg/Berlin: Die Luftmassengrenze liegt über der Südhälfte des Landes. Der Schneefall beginnt in der Nacht zum Sonntag und hört Sonntagnachmittag langsam wieder auf. Der Schwerpunkt der Schneefälle liegt auch hier im Westen bei Werten von 15 bis 20 cm. Im Süden und Norden wird es weniger werde, verbreitet um die 5-10 cm. Die Temperaturen fallen von Samstag (-2 bis 1 Grad) auf Sonntag verbreitet um 5 Grad.
Eine Unsicherheit bleibt beim Schneefall noch. Es kann sein, dass Saharastaub bis nach Deutschland transportiert wird. Die Staubkörner bilden Kondensationskeime für Schneeflocken. Der Schneefall kann im Vergleich zu reiner Luft dann noch stärker ausfallen.
Durch das Hochdruckgebiet nördlich von Island und Tiefs über den britischen Inseln und der Iberischen Halbinsel bildet sich eine High over Low Lage aus. Normalerweise beeinflusst Europa ja das Islandtief und das Azorenhoch. High over Low bedeutet für Deutschland oft kalte Luft.
Jedoch liegen Hoch und Tief recht weit nördlich. In Deutschland kommt nicht nur die kalte Luft an, die das Hoch aus dem Norden heranschafft, sondern auch die sehr warme Luft, die das Tief über den Iberischen Halbinseln aus dem Süden herantransportiert. Diese beiden Luftmassen treffen in Deutschland aufeinander. Die Temperaturen sind im Süden im Vergleich zum Norden um bis zu 20 Grad wärmer.
Sachsen: Am Wochenende fällt auch in Sachsen Schnee. Am Samstag bleibt es verbreitet noch trocken, im Süden ist ab Mittag ein Mix aus Regen und Schnee möglich. Am Sonntag schneit es dann vor allem in Nordosten. Es können 10 cm Neuschnee zusammenkommen. Im Süden kommt weniger Schnee an. Dort kann es aber am Abend noch einmal schneien, wenn die Schneefälle im Rest des Landes schon abgezogen sind.
Denn durch eine Vb-artige Lagen kommen dann nochmal Schneefälle aus Ost auf den Süden Deutschlands zu. Samstagfrüh kann es glatt werden, in der Nacht auf Sonntag kommt dann auch in der Höhe die kalte Luft an. Am Samstag 0 Grad im Norden bis 5 Grad im Süden, am Sonntag geht die Temperatur verbreitet um 5 Grad zurück.
Nordrhein-Westfalen: In Nordrhein-Westfalen breitet sich der Regen von Süden her aus. In der Nacht auf Sonntag geht der Regen im Norden in Schnee über. Der Schwerpunkt der Schneefälle liegt vermutlich im Norden des Bundeslandes. Dort fallen bis zu 40 cm bis Sonntagabend. Der Schneefall kann aber auch das nördliche Ruhrgebiet noch stark treffen.
Die Modelle schwanken zwischen 5 und 20 cm. Im Übergangsbereich von Regen zu Schnee kann es aber durch Blitzeis sehr glatt werden. Die Temperaturen reichen am Samstag von 2 bis 7 Grad. Am Sonntag wird es im Norden deutlich kälter mit bis zu -6 Grad. Im Süden wird es nur 1-2 Grad kälter.
Thüringen: Auch in Thüringen gibt es am Wochenende einen Mix aus Regen und Schnee. Der Regen nähert sich aus Süden und kann ab Samstagmittag in Schnee übergehen. Bis in die Nacht schneit es dann, am Sonntag nimmt der Schneefall wieder ab. Wie auch in Sachsen kann am Sonntagabend noch einmal Regen und Schnee fallen. Im Norden des Landes können 10cm Neuschnee fallen.
Im Süden ist entscheidend, wie viel der Schnee am Sonntagabend noch bringt. Entweder werden es nur wenige Zentimeter oder aber bis zu 15 cm. Es herrscht Glättegefahr. Thüringen wird von Samstag auf Sonntag fast vollständig von kalter Luft geflutet. Am Samstag 0-4 Grad, am Sonntag -6 bis 1 Grad.
Hessen: In Hessen zeigt sich ein ähnliches Bild wie in Thüringen. Der Regen am Samstag kann teilweise stark ausfallen. Am Sonntag ist es trockener. Im Westen und Süden kann es am kräftigsten regnen, im Norden schneit es.
Hessen liegt am Samstag im Bereich der warmen Luft, am Sonntag kommt die kalte Luft in den Norden des Bundeslandes. Am Samstag herrschen überall positive Temperaturen bei 2-10 Grad, am Sonntag zeigt sich dann ein deutlicher Nord-Süd Unterschied, -5 bis 10 Grad
Rheinland-Pfalz: In Rheinland-Pfalz regnet es am Samstag und Sonntag immer wieder. Die Regenfälle können teils stark ausfallen. Ab Sonntagnachmittag wird es trockener. In Rheinland-Pfalz spürt man die warme Luft aus Süden. Am Samstag Temperaturen von 5-12 Grad, am Sonntag 5-10 Grad.
Saarland: Für das Saarland gilt das gleiche Wetter wie für Rheinland-Pfalz. Die warme Luft aus dem Süden bewirkt hohe Temperaturen. Samstag und Sonntag werden 9 bzw. 8 Grad erreicht.
Bayern: In Bayern verläuft das Wetter am Samstag trocken. Durch ein Tief über Ostösterreich, bildet sich am Sonntag eine Vb-artige Lage aus. D.h. Feuchte Luft wird aus dem Südosten herantransportiert. Der Schnee und Regen kann auch stark ausfallen.
Die Regenfälle setzen Sonntagmittag ein und gehen zum Abend verbreitet in Schnee über. Je nachdem wann der Übergang passiert können im Norden Bayerns und an den Alpen bis Sonntagabend sogar 15cm Schnee fallen.
Die Temperaturen sind am Samstag und Sonntag hoch. Im Norden 5 Grad, im Süden bis zu 12. Lokal können im Süden durch den Föhn aber auch höhere Temperaturen erreicht werden.
Durch den Föhn treten es in den Bergen Sturmböen auf und auch am Alpenrand wird es stürmisch. Auch am Sonntag werden noch hohe Temperaturen erreicht. 2 Grad im Norden, bis zu 9 Grad im Süden. Und erst zum Abend hin, fallen die Temperaturen dann, sodass es schneit.
Der Artikel Schnee-Chaos am Wochenende: Welche Regionen wie stark betroffen sind wird veröffentlicht von FOCUS online.