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TV-Tipp "Ellas Baby": Tijan Marei im Interview

Tijan Marei
dpaPicture-Alliance

Tijan Marei (21) über ihre erste große Hauptrolle in dem Film "Ellas Baby".

"Ellas Baby" ist auch ihr Baby. Tijan Marei spielt in dem ARD-Film von David Dietl ihre erste große Haupt­rolle: eine 15-Jährige, die ein Kind erwartet. Wobei sie den Teenager mit dem gleichen eigenwilligen Trotz verkörpert, der sie zur Geste auf unserem ­Foto veranlasste, das ein Freund von ihr schoss.

Tijan Marei, 21, lebt in Berlin. Ihre Eltern sind beide Ärzte, der Vater hat kaukasische Wurzeln. Wir trafen die junge Schauspielerin zum Interview.
Wie spielt man ein 15-jähriges, schwangeres Mädchen?
Tijan Marei: Meine Rolle als Schauspielerin ist es, den Charakter im Film zu verstehen und zu fühlen. Das geht auch, wenn man noch nicht schwanger war. Meine Kollegen und Coaches halfen mir bei den Szenen, in denen es um typische Schwangerschaftsthemen geht.

Ella ist keine einfache Rolle.
Ella ist anfangs sehr widerspenstig. Wie ein normales Teenagermädchen. Aber im Kern hat sie Tiefgründigkeit und Witz. Sie hat eine erwachsene Art und Weise und bleibt dennoch kindisch. Das finde ich sehr schön.

Dein Produzent bezeichnete dich als renitent.
Er meinte das positiv, weil es auch zur Rolle der Ella passt. Sie ist renitent, und das habe ich auch im ­Casting rübergebracht. Ich musste dreimal zum Casting. Das zeigt ja auch eine gewisse Renitenz.

Du machst Kung-Fu und Yoga. Eine interessante Mischung.
Kung-Fu mache ich seit anderthalb Jahren, weil es so ästhetisch ist. Bei meinen letzten Rollen in ­"SOKO Leipzig" und "Not­ruf Hafenkante" kam mir das sogar zugute. Und ­Yoga hat mir sehr geholfen, zu mir zu finden. Man entdeckt dabei sein Körpergefühl.

Wie bist du zum Schauspielern gekommen?
Mit elf Jahren wurde ich auf dem Schulhof von ­einem Caster angesprochen. Ich ging zum Casting für "Das Echo der Schuld", eine Charlotte-Link-Verfilmung, und ­bekam die Rolle. Mein erster Film. Und dann hatte ich Blut geleckt. Mit 14 bewarb ich mich selbst bei einer Agentur. Ich habe keine Schauspielausbildung, gehe aber zum Coaching, zu Fortbildungen und Workshops.

Gibt es eine Rolle, die du gern spielen möchtest?
Vor zwei Jahren hätte ich eine exakte Antwort gehabt. Aber ich habe mich verändert. Mittlerweile habe ich viele verschiedene Rollen gespielt und bin sehr happy. Ich war schon Supertussi, Schlägerin und Intellektuelle.

Mit wem möchtest du gern mal zusammen­arbeiten?
Ich habe keine speziellen Wünsche. Ich mag es immer gern zu sehen, was kommt, und dann das Beste daraus zu machen. Zum Beispiel war es so schön, mit Benno Fürmann, Ivo Kortlang und David Dietl zusammenzuarbeiten. David Dietl ist ein unglaublich toller Regisseur. Aber wenn ich einen Traum habe, dann den, einmal einen Tarantino-Film zu drehen.

Ach, direkt Tarantino?
Ja, aber erst in zehn Jahren oder so. Jetzt reden wir besser nicht so viel darüber, sonst klappt das eh nicht. In welchen Filmen sehen wir dich bald? Ich drehe aktuell den Film "Alles Isy" von Mark Monheim. Und im Winter einen Kinofilm, bei dem Mira Thiel Regie führt.