Internet TV - kabellos fernsehen
Der Trend ist nicht mehr aufzuhalten. Immer mehr Deutsche entscheiden sich für den Komfort von Internet TV. Warum auch soll man sich an die Ausstrahlungszeiten der Sender halten, wenn man seine Lieblingssendung auch sehen kann, wann immer man will? Noch sitzen die meisten zwar noch vor dem Fernseher, die Zahl der Nutzer von Mediatheken steigt aber stetig.
Die Zukunft des Fernsehens?
Die Arbeitsgemeinschaft Fernsehforschung (AGF) sieht die Wende laut einer Studie vor allem bei den jüngeren Zuschauern, die vermehrt die Vorteile des Internet TV nutzen. So ging der herkömmliche TV-Konsum im Jahr 2014 bei den 20- bis 29-Jährigen um sechs Prozent zurück. Karin Hollerbach-Zenz, Vorstandsvorsitzende der AGF, erklärte dazu: "TV-Content ist auch für junge Zielgruppen attraktiv, er wird von diesen nur nicht mehr ausschließlich klassisch, sondern zunehmend nonlinear im Netz konsumiert."
Der Zielgruppe entsprechend sehen auch die von der AGF ermittelten Hitlisten der beliebtesten Sendungen im Internet TV aus. Vor allem Sendungen wie "Der Bachelor", "Deutschland sucht den Superstar", "Berlin - Tag & Nacht", "Shopping Queen", "Germany's Next Topmodel", "Circus HalliGalli" und "The Voice of Germany" erfreuen sich hoher Abrufzahlen - alles Formate der privaten Sender RTL, RTL II, ProSieben, VOX und Sat.1. Die öffentlich-rechtlichen Kanäle haben hier das Nachsehen, abgesehen von Ausnahmen wie "Sturm der Liebe", "Tatort" und der "heute-show". Vor allem Catch-up-TV erfreut sich großer Beliebtheit, was bedeutet, dass es den Nutzern hauptsächlich darum geht, verpasste Folgen von Serien und Shows im Internet TV zu sehen.
Internet TV wird immer vielfältiger
Die Sender bieten in ihren Mediatheken auch immer mehr an. Zahlreiche Sendungen sind unbegrenzt verfügbar, die meisten zumindest sieben Tage bis nach der Ausstrahlung im Fernsehen. Dies hängt allerdings von den Lizenzrechten ab. Die Sender der RTL-Gruppe bieten auf ihren Plattformen zudem die Möglichkeit, ältere Folgen gegen Bezahlung zu gucken. Andere Sender wie das ZDF versuchen sich immer häufiger am Web-First-Prinzip. Neue Serien wie "The Team" und "Schuld" stellt der Sender noch vor der TV-Ausstrahlung komplett in die Mediathek, so dass Fans nicht eine Woche auf die nächste Folge warten müssen, sondern sofort alle Folgen auf einmal sehen können. "Binge-Watching" nennt sich diese Art des Fernsehens, das vor allem von Serienfans praktiziert wird und von Video-on-Demand-Diensten wie Netflix und Amazon Prime ermöglicht wird. Noch steckt diese Form des Internet TV bei den traditionellen Sendern in der Probephase. RTL NOW bietet unterdessen Fans von täglichen Serien wie "Alles was zählt" oder "Gute Zeiten, schlechte Zeiten" die Folgen des nächsten Tages gegen Bezahlung an - dieser Service ist aber wohl nur für echte Hardcore-Fans interessant.
Beinahe alle Sender bieten in ihren Portalen auch Extravideos an, um den Zuschauern Hintergrundinformationen zu verschiedensten Themen aus den jeweiligen Sendungen zu liefern. Vor allem bei Nachrichtensendungen bietet dies interessante Einblicke in verschiedene Themengebiete. Die "Tagesschau" der ARD und "heute" vom ZDF sind in diesem Gebiet Vorreiter. Die beiden öffentlich-rechtlichen Sender nutzen die Möglichkeiten des Internet TV voll aus und bieten einen echten Mehrwert. Informativ sind auch Extravideos zu Talkshows wie "Hart aber fair" oder Magazinsendungen wie "Frontal 21" oder "Zapp". Auch Interviews mit Politikern, die in Nachrichtensendungen oder Magazinen aus Zeitgründen nicht in voller Länge gezeigt werden können, sind im Internet TV dann komplett zu sehen. Zuschauer, die nur an bestimmten Themen Interesse haben, können bei ARD und ZDF im Internet auch nur einzelne Beiträge aus den Sendungen einsehen. Doch auch die Privatsender ermöglichen dies bei ihren Magazinen wie "Galileo", "taff" oder "Punkt 12".
Die Arbeitsgemeinschaft Fernsehforschung (AGF) sieht die Wende laut einer Studie vor allem bei den jüngeren Zuschauern, die vermehrt die Vorteile des Internet TV nutzen. So ging der herkömmliche TV-Konsum im Jahr 2014 bei den 20- bis 29-Jährigen um sechs Prozent zurück. Karin Hollerbach-Zenz, Vorstandsvorsitzende der AGF, erklärte dazu: "TV-Content ist auch für junge Zielgruppen attraktiv, er wird von diesen nur nicht mehr ausschließlich klassisch, sondern zunehmend nonlinear im Netz konsumiert."
Der Zielgruppe entsprechend sehen auch die von der AGF ermittelten Hitlisten der beliebtesten Sendungen im Internet TV aus. Vor allem Sendungen wie "Der Bachelor", "Deutschland sucht den Superstar", "Berlin - Tag & Nacht", "Shopping Queen", "Germany's Next Topmodel", "Circus HalliGalli" und "The Voice of Germany" erfreuen sich hoher Abrufzahlen - alles Formate der privaten Sender RTL, RTL II, ProSieben, VOX und Sat.1. Die öffentlich-rechtlichen Kanäle haben hier das Nachsehen, abgesehen von Ausnahmen wie "Sturm der Liebe", "Tatort" und der "heute-show". Vor allem Catch-up-TV erfreut sich großer Beliebtheit, was bedeutet, dass es den Nutzern hauptsächlich darum geht, verpasste Folgen von Serien und Shows im Internet TV zu sehen.
Internet TV wird immer vielfältiger
Die Sender bieten in ihren Mediatheken auch immer mehr an. Zahlreiche Sendungen sind unbegrenzt verfügbar, die meisten zumindest sieben Tage bis nach der Ausstrahlung im Fernsehen. Dies hängt allerdings von den Lizenzrechten ab. Die Sender der RTL-Gruppe bieten auf ihren Plattformen zudem die Möglichkeit, ältere Folgen gegen Bezahlung zu gucken. Andere Sender wie das ZDF versuchen sich immer häufiger am Web-First-Prinzip. Neue Serien wie "The Team" und "Schuld" stellt der Sender noch vor der TV-Ausstrahlung komplett in die Mediathek, so dass Fans nicht eine Woche auf die nächste Folge warten müssen, sondern sofort alle Folgen auf einmal sehen können. "Binge-Watching" nennt sich diese Art des Fernsehens, das vor allem von Serienfans praktiziert wird und von Video-on-Demand-Diensten wie Netflix und Amazon Prime ermöglicht wird. Noch steckt diese Form des Internet TV bei den traditionellen Sendern in der Probephase. RTL NOW bietet unterdessen Fans von täglichen Serien wie "Alles was zählt" oder "Gute Zeiten, schlechte Zeiten" die Folgen des nächsten Tages gegen Bezahlung an - dieser Service ist aber wohl nur für echte Hardcore-Fans interessant.
Beinahe alle Sender bieten in ihren Portalen auch Extravideos an, um den Zuschauern Hintergrundinformationen zu verschiedensten Themen aus den jeweiligen Sendungen zu liefern. Vor allem bei Nachrichtensendungen bietet dies interessante Einblicke in verschiedene Themengebiete. Die "Tagesschau" der ARD und "heute" vom ZDF sind in diesem Gebiet Vorreiter. Die beiden öffentlich-rechtlichen Sender nutzen die Möglichkeiten des Internet TV voll aus und bieten einen echten Mehrwert. Informativ sind auch Extravideos zu Talkshows wie "Hart aber fair" oder Magazinsendungen wie "Frontal 21" oder "Zapp". Auch Interviews mit Politikern, die in Nachrichtensendungen oder Magazinen aus Zeitgründen nicht in voller Länge gezeigt werden können, sind im Internet TV dann komplett zu sehen. Zuschauer, die nur an bestimmten Themen Interesse haben, können bei ARD und ZDF im Internet auch nur einzelne Beiträge aus den Sendungen einsehen. Doch auch die Privatsender ermöglichen dies bei ihren Magazinen wie "Galileo", "taff" oder "Punkt 12".
Live Stream steckt noch in den Kinderschuhen
Was alle Sender vereint: Der Mangel an Live Streams. Nur wenige Sendungen werden live im Internet TV übertragen. Zwar wird auch hier das Angebot größer, für viele Zuschauer ist es aber erst einmal wenig nachvollziehbar, welche Sendungen live gestreamt werden können und welche nicht. Zu undurchsichtig sind die Praktiken der TV-Welt. Woran liegt es, dass manche Sendungen live zu sehen sind, andere aber nicht? Meist liegt es an den Rechten, die die Sender für eine Ausstrahlung im Netz manchmal einfach nicht besitzen. Zum Glück gibt es aber Web-TV-Anbieter wie Zattoo oder TV SPIELFILM live. Diese bieten Live Streams komplett und von beinahe allen Sendern an. Zattoo bietet nach einer Registrierung die meisten Sender kostenlos an, für mehr Kanäle und HD-Qualität muss man allerdings bezahlen. Bei TV SPIELFILM live sind nur die öffentlich-rechtlichen Sender gratis, für Privatsender zahlt man eine monatliche Pauschale. Beide Anbieter bieten das Internet TV auch über Apps auf dem Smartphone oder Tablet an.
Auch die Sender haben natürlich alle Apps, mit denen sich die Videoportale auch auf Smartphone und Tablet ansehen lassen. Genau wie auf den Webseiten findet man hier auch viele Extras - wie den Second Screen bei Liveshows. Bei ARD und ZDF können die Zuschauer live zum Programm diskutieren oder an Abstimmungen teilnehmen. Zudem bieten die Apps direkt zum laufenden Programm Hintergrundinformationen. Die App der ProSiebenSat.1-Gruppe nennt sich 7TV. Sie umfasst die Sender ProSieben, ProSieben MAXX, sixx, Sat.1, kabel eins und Sat.1 Gold in einer kostenlosen App. Die Mediatheken der Sender sind umsonst, Live TV schlägt mit 2,99 Euro zu Buche. Mit Connect von ProSiebenSat1 hat die Sendergruppe auch eine Social-TV-Anwendung, die zusätzlich zum Live Stream auch die Möglichkeit gibt, mit anderen Zuschauern direkt über die Geschehnisse in der Sendung zu diskutieren. Bei RTL heißt das Ganze RTL Inside. Auch mit dieser App können Zuschauer das Internet TV intensiver erleben - mit Abstimmungen, Diskussionen und Hintergrundinformationen. Auch exklusive Videos zu einzelnen Sendungen sind über die Applikation verfügbar.
Was ist die Zukunft des Fernsehens? Diese Frage stellt sich auf jeden Fall. Immer mehr Zuschauer nutzen Internet TV, verglichen mit dem linearen Fernsehen ist die Zahl aber noch gering. Das traditionelle Fernsehen wird also in naher Zukunft nicht einfach verschwinden. Vielmehr scheint es so, als wäre das Onlinefernsehen eine zusätzliche Option, um verpasste Programme zu sehen. Der Second Screen ist ebenfalls nur ein weiterer Service. Möglicherweise wird sich das Angebot allerdings verändern. Serien und Filme könnten in Zukunft vor allem online konsumiert werden, da es sich hier anbietet, sein eigener Programmchef zu sein und die Formate dann zu sehen, wann immer man will. Liveshows werden aber wohl immer eine Domäne des Fernsehens bleiben. Der viel beschworene "Lagerfeuereffekt", das gemeinsame Fernsehen, das die Nation vor den Bildschirmen zur gleichen Zeit versammelt, wird wohl nicht aussterben. Wer will schon am Montagmorgen nicht mitreden können, wenn die Kollegen den "Tatort" vom Vortag diskutieren?
Und was ist mit dem sogenannten "Bügelfernsehen"? Im Internet TV sieht man sich gezielt Sendungen an, die man sehen will. Doch wer kennt es nicht, das Gefühl, nach der Arbeit nach Hause zu kommen und sich einfach vom Programm berieseln lassen zu wollen? Auch das Zappen durch die verschiedenen Programme und das Hängenbleiben bei einem Sender fällt beim Internet TV weg. Die Entwicklung könnte also auch eine qualitative sein. Für die Branche ist es auf jeden Fall eine aufregende Zeit und es bleibt abzuwarten, wie sich die Sender mit ihren Angeboten im Internet TV gegen die Konkurrenz von Streamingdiensten wie Netflix, Watchever oder Amazon Prime, die auch immer häufiger selbst Formate entwickeln, zur Wehr setzen werden.
Was alle Sender vereint: Der Mangel an Live Streams. Nur wenige Sendungen werden live im Internet TV übertragen. Zwar wird auch hier das Angebot größer, für viele Zuschauer ist es aber erst einmal wenig nachvollziehbar, welche Sendungen live gestreamt werden können und welche nicht. Zu undurchsichtig sind die Praktiken der TV-Welt. Woran liegt es, dass manche Sendungen live zu sehen sind, andere aber nicht? Meist liegt es an den Rechten, die die Sender für eine Ausstrahlung im Netz manchmal einfach nicht besitzen. Zum Glück gibt es aber Web-TV-Anbieter wie Zattoo oder TV SPIELFILM live. Diese bieten Live Streams komplett und von beinahe allen Sendern an. Zattoo bietet nach einer Registrierung die meisten Sender kostenlos an, für mehr Kanäle und HD-Qualität muss man allerdings bezahlen. Bei TV SPIELFILM live sind nur die öffentlich-rechtlichen Sender gratis, für Privatsender zahlt man eine monatliche Pauschale. Beide Anbieter bieten das Internet TV auch über Apps auf dem Smartphone oder Tablet an.
Auch die Sender haben natürlich alle Apps, mit denen sich die Videoportale auch auf Smartphone und Tablet ansehen lassen. Genau wie auf den Webseiten findet man hier auch viele Extras - wie den Second Screen bei Liveshows. Bei ARD und ZDF können die Zuschauer live zum Programm diskutieren oder an Abstimmungen teilnehmen. Zudem bieten die Apps direkt zum laufenden Programm Hintergrundinformationen. Die App der ProSiebenSat.1-Gruppe nennt sich 7TV. Sie umfasst die Sender ProSieben, ProSieben MAXX, sixx, Sat.1, kabel eins und Sat.1 Gold in einer kostenlosen App. Die Mediatheken der Sender sind umsonst, Live TV schlägt mit 2,99 Euro zu Buche. Mit Connect von ProSiebenSat1 hat die Sendergruppe auch eine Social-TV-Anwendung, die zusätzlich zum Live Stream auch die Möglichkeit gibt, mit anderen Zuschauern direkt über die Geschehnisse in der Sendung zu diskutieren. Bei RTL heißt das Ganze RTL Inside. Auch mit dieser App können Zuschauer das Internet TV intensiver erleben - mit Abstimmungen, Diskussionen und Hintergrundinformationen. Auch exklusive Videos zu einzelnen Sendungen sind über die Applikation verfügbar.
Was ist die Zukunft des Fernsehens? Diese Frage stellt sich auf jeden Fall. Immer mehr Zuschauer nutzen Internet TV, verglichen mit dem linearen Fernsehen ist die Zahl aber noch gering. Das traditionelle Fernsehen wird also in naher Zukunft nicht einfach verschwinden. Vielmehr scheint es so, als wäre das Onlinefernsehen eine zusätzliche Option, um verpasste Programme zu sehen. Der Second Screen ist ebenfalls nur ein weiterer Service. Möglicherweise wird sich das Angebot allerdings verändern. Serien und Filme könnten in Zukunft vor allem online konsumiert werden, da es sich hier anbietet, sein eigener Programmchef zu sein und die Formate dann zu sehen, wann immer man will. Liveshows werden aber wohl immer eine Domäne des Fernsehens bleiben. Der viel beschworene "Lagerfeuereffekt", das gemeinsame Fernsehen, das die Nation vor den Bildschirmen zur gleichen Zeit versammelt, wird wohl nicht aussterben. Wer will schon am Montagmorgen nicht mitreden können, wenn die Kollegen den "Tatort" vom Vortag diskutieren?
Und was ist mit dem sogenannten "Bügelfernsehen"? Im Internet TV sieht man sich gezielt Sendungen an, die man sehen will. Doch wer kennt es nicht, das Gefühl, nach der Arbeit nach Hause zu kommen und sich einfach vom Programm berieseln lassen zu wollen? Auch das Zappen durch die verschiedenen Programme und das Hängenbleiben bei einem Sender fällt beim Internet TV weg. Die Entwicklung könnte also auch eine qualitative sein. Für die Branche ist es auf jeden Fall eine aufregende Zeit und es bleibt abzuwarten, wie sich die Sender mit ihren Angeboten im Internet TV gegen die Konkurrenz von Streamingdiensten wie Netflix, Watchever oder Amazon Prime, die auch immer häufiger selbst Formate entwickeln, zur Wehr setzen werden.