Das kam überraschend: In einem langen Facebook-Beitrag verkündete Schauspieler Michael Trischan am 16. Juni, dass Arzt Hans-Peter Brenner die Sachsenklinik und Michael Trischan "In aller Freundschaft" verlassen wird. Einen Tag später zog der verantwortliche MDR nach und versprach ein Wiedersehen: "Hans-Peter Brenner wird Leipzig nicht verlassen und den Kollegen der Sachsenklinik freundschaftlich verbunden bleiben", hieß es auf der Sendungshomepage.
TVSpielfilm.de konnte Michael Trischan selbst dazu befragen.
"Ich blicke nicht zurück im Zorn!"
Herr Trischan, "IaF"-Abschied nach 13 Jahren – Wie fühlen Sie sich?
Es war für mich überraschend, aber ich sehe optimistisch und voller Zuversicht in die Zukunft. Trotzdem bin ich traurig darüber. Schließlich habe ich über ein Drittel meiner beruflichen Laufbahn in der Sachsenklinik verbracht. Das steckt man nicht so leicht weg. Wir Schauspieler sind aber darin geschult, wir kennen keine Sicherheit. Ich bin auch nicht "rausgeflogen" oder gekündigt worden. Der Vertrag wurde nicht verlängert, das ist ein Unterschied! Ich blicke nicht zurück im Zorn!
Was gefällt Ihnen denn besonders an der Serie und an Ihrer Rolle Hans-Peter Brenner?
Das Format hat von Anbeginn eine Anziehungskraft, nicht nur für das Publikum! Es sind die Geschichten und die tollen Kollegen, mit denen man zusammenspielt.
"Mein Publikum habe ich ja"
An welchen Moment bei "In aller Freundschaft" werden Sie sich immer gern zurückerinnern?
Unvergessen bleiben für mich die privaten Gespräche mit Hendrikje Fitz, Ursula Karusseit und Dieter Bellmann. Jede Spielszene mit "Mutti", Monika Lennartz, war mir ein Fest.
Und nun, wie stellen Sie sich Ihre Zukunft vor, gerade jetzt in Corona-Zeiten?
Diese Zeit ist eine große Herausforderung für freischaffende Kollegen: Wegfall der Einnahmen, wenig Verständnis für Künstler in der Öffentlichkeit und Null-Empathie in der Politik für uns. Ich hoffe, dass die Theater bald wieder zur Normalität zurückfinden, und wenn mich Film und Fernsehen nicht mehr beschäftigen wollen, gehe ich wieder ans Theater zurück. Von dort komme ich und dort habe ich mein Handwerk gelernt.
Ich werde meine Gastspiele und meine Hausbesuche weiter anbieten, die erfolgreich laufen. Vielleicht gibt es ja eine neue Fernsehserienrolle für mich, mein Publikum habe ich ja.
Vielen Dank für das Gespräch"
"In aller Freundschaft" läuft dienstags um 21.00 Uhr im Ersten.