"Wir würden sehr ungerne wegziehen", ist Tim in Wettswil am Albis bei Zürich seit seiner Geburt fest verwurzelt. Gemeinsam mit seiner Frau betreibt er einen Foodblog. "Ich denke, es gelingt mir meistens relativ gut", gibt sich Tim anfangs noch überzeugt von seinen Kochkünsten. Eigentlich führt er einen Scooter-Verleih in Zürich, doch Kochen ist sein liebstes Hobby. Schon mit 14 Jahren übernahm er zu Hause das Regiment in der Küche: "Ich wollte das kochen, was ich essen will." Kein Wunder, dass jeder Handgriff bei den Vorbereitungen zu seinem "perfekten Dinner" sitzt. Es gibt:
- Vorspeise: Lachs-Avocado-Mango-Tatar
- Hauptspeise: Kalbsfilet am Stück, Risotto mit glasierten Karotten und Chimichurri
- Nachspeise: Zweifarbige Schoko-Mousse mit frischen Früchten
Ulli (51) erhofft sich von der "Dinner"-Woche nette Gesellschaft. Ebenso wichtig ist ihm: "Guter Wein, guter Schnaps." Das Hauptgericht kann er sich noch nicht richtig vorstellen: "Risotto und Chimichurri ist schon gewagt." Außerdem rechnet er beim heutigen Gastgeber mit einem Mann in seinem Alter: "Kalbsfilet ist schon so ein bisschen Seniorenküche." Münchnerin Kira (36) bestätigt dafür ein typisches Schweiz-Klischee: "Es wird behauptet, hier gibt es die beste Schokolade, und dem stimme ich zu."
"Dinner"-Gäste begeistert von selbstgebackenem Toastbrot
Gleich nach dem ersten Aufeinandertreffen stellen alle fest: Die Gruppe passt hervorragend zusammen. Damit schwindet auch die Aufregung. Allerdings verträgt Stella (27) keine Avocado und Ulli mag keinen frischen Koriander. Also muss Tim schon beim Lachs-Avocado-Mango-Tatar improvisieren.
Besonders begeistert Kira das selbstgebackene Toastbrot: "Das schmeckt so buttrig, das ist super." Ornella (36) freut sich ebenfalls über die Backware: "Das Brot dazu war für mich überraschend. Mit der Extra-Komponente hätte ich nicht gerechnet." Stellas Fazit zum ersten Gang der Woche: "Es war eine einfache Vorspeise, aber er hat es schön auf den Teller gebracht."
Ulli erzählt den anderen: "Ich war mal Vegetarier, fünf Jahre lang. Aber ich habe dann irgendwann angefangen, von Fleisch zu träumen." Seitdem isst er wieder alles, was auf den Teller kommt - nur eben keinen Koriander. Doch Tim hat schon am Vormittag mächtig von dem Grün in seine Chimichurri gehauen: "Ohne Koriander geht's nicht." Beim Anrichten vergisst er dann in der Hektik, auf Ullis Teller die Kräutersoße wegzulassen. Ulli ist davon nicht gerade begeistert, aber "ich habe es trotzdem gegessen". Und hätte das Chimichurri nicht so stark nach Koriander geschmeckt, wäre er noch zufriedener gewesen.
"Dinner"-Dessert verhauen
Als Dessert soll es weiße und dunkle Schoko-Mousse geben, natürlich mit Schweizer Schokolade. Beim Mixen wird die Schoki leider zu warm und ist nur noch ein Fall für die Mülltonne. Aber kein Problem für Tim: "Wir haben noch genug Schokolade." Dass beide Massen aufgrund zu kurzer Kühlzeit eine unterschiedliche Konsistenz haben, verkauft er den Gästen wie folgt: "Ich habe extra die dunkle Schokoladen-Mousse bisschen flüssiger gemacht und die weiße fester." Ulli lacht: "Es ist kein Koriander dran, dann kannst du mir das mit dem Strohhalm servieren."
"Das hast du echt gut gemacht, meine Fresse", lobt Ulli Tims Zeitmanagement, denn kurz nach halb zehn sind alle drei Gänge verspeist. Für diese Leistung startet der heutige Gastgeber mit 33 Punkten in die Woche.
Das Original zu diesem Beitrag "Holpriger Start in die "Dinner"-Woche: Unverträglichkeiten machen Probleme" stammt von "Teleschau".