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Hartnäckiger "Bares für Rares"-Verkäufer: Jesus-Figur bringt fast 1.000 Euro

Bares für Rares.
"Bares für Rares". ZDF

In der ZDF-Trödelshow "Bares für Rares" zahlte ein Händler fast 1.000 Euro für eine Jesus-Bronzeplastik, um den hartnäckigen Verkäufer zufriedenzustellen.

"Hui", da musste Horst Lichter in der Montagsausgabe der ZDF-Trödelshow "Bares für Rares" erst einmal tief ausatmen. Denn die schwere Bronze von Sebastian aus Windeck war nicht wirklich leichte Kost. Das sah das Händler-Team leider ähnlich. Und so musste der Verkäufer ganz schön Überzeugungsarbeit leisten, um die Plastik letztlich loszuwerden.

Die Jesus-Bronzeplastik hatte die Familie von Verkäufer Sebastian von einem Kloster in der Nähe seines Heimatortes erhalten. "Meine Familie hatte einen guten Draht zum Kloster und meine Mutter hat sich die Figur und eine Kirchenbank aussuchen dürfen, nachdem die Abtei geschlossen wurde." 15 Jahre hing Jesus danach im Flur. "Ähm, ja", schluckte Lichter nach der Geschichte des Verkäufers und versuchte, sich taktvoll auszudrücken: "Ich sag's mal so, es gibt für alles Liebhaber." Bianca Berding nickte verschmitzt und startete ihre Expertise über die vollplastische, gekreuzigte Jesus-Figur, die in ihren Augen "etwas expressionistisch angehaucht" war.

"Der erste Eindruck erinnert an Rodin oder auch Degas", führte Expertin Berding weiter aus und setzte die Plastik damit in den Kontext von zwei absoluten Weltkünstlern. Die Oberfläche wirkte Berding zufolge unfertig, erinnerte an einen Entwurf und transportierte dadurch "eine möglichst starke Emotion". Letztere war bei der Jesus-Bronzeplastik "äußerst gut gelungen, denn man kann das noch-menschliche Leiden sehr, sehr gut nachfühlen", erklärte Berding. Das Werk stammte von der deutschen Bildhauerin und Malerin Yrsa von Leistner. Die Expertin musste die Datierung wegen fehlender Parameter recht weit fassen: zwischen 1970 und 2008.

"Bares für Rares"-Händler zeigen sich skeptisch

Foto: ZDF, Ausschnitt aus "Bares für Rares".

Berding schätzte die Jesus-Figur als Unikat ein, vermisste aber das Kreuz oder eine andere Halterung. Die Bohrung an Armen und am Hinterkopf zeigten, dass die Figur an etwas montiert worden war. Doch außer etwas Grünspan von der Witterung gab es keine weiteren Beschädigungen. Dennoch wusste Lichter: "Das ist kein einfaches Stück." Der Wunschpreis lag bei 1.400 Euro. Auch Berding schätzte den Wert auf 1.200 bis 1.400 Euro und nicht mehr, denn die Kunst war eigentlich nur für einen sakralen Raum gedacht und der "Käuferkreis deshalb sehr eng gesteckt". Lichter klopfte trotzdem auf das Pult und war gespannt, "was drüben passiert".

"Ui, ui, ui", rief Daniel Meyer, als er den Vorhang gelüftet hatte und die christliche Bronzefigur zu Gesicht bekam. "Oh, der guckt aber böse", fügte er noch hinzu. Sein Kollege Walter Lehnertz stimmte ihm schnaufend zu. Denn auch das restliche Team erkannte schnell: "Dem geht's nicht gut, dem Herren."

"Wo hast du den denn ausgegraben?", fragte Lehnertz skeptisch, als der Verkäufer schließlich den Raum betrat. Nachdem Sebastian alle Fakten aufgezählt hatte, interessierte den Händler noch das Gewicht. "40 bis 50 Kilogramm?", wiederholte Elisabeth Nüdling und fragte frech: "Also würdest du sie schon gerne hierlassen, oder?" - "Nur, wenn der Preis stimmt", konterte der Verkäufer. Aber niemand schien sich zu trauen, überhaupt ein Gebot abzugeben. Die beiden Händlerinnen waren jedenfalls nicht dabei und auch Jos van Katwijk meinte: "Ich finde das schwer." Meyer würdigte immerhin die künstlerische Arbeit und wollte 500 Euro zahlen. Doch Sebastian schüttelte den Kopf.

Der Verkäufer wollte "schon an die Expertise rankommen", aber Lehnertz wusste: "Das wirst du nicht kriegen, wir zicken ja jetzt schon rum. Denn sakrale Kunst geht gar nicht." Der Verkäufer nannte es "Geschmackssache" und seine neue Schmerzgrenze bei 1.000 Euro. "Dann soll er vielleicht auch bei dir bleiben", meinte Lehnertz, der nur 700 Euro bot. "Und 800 Euro von mir, sonst nehmen Sie ihn wieder mit", erhöhte Meyer. "Und vom Waldi 900 und wir sind im Geschäft", lockte der Verkäufer - und Lehnertz gab sich geschlagen. Sebastian war erleichtert, "dass ich den nicht mehr schleppen muss" und Lehnertz zahlte die gewünschten 900 Euro, "damit du endlich Ruhe gibst".