Der verurteilte Vergewaltiger und Ex-Filmmogul Harvey Weinstein will seinen Prozess neu aufrollen lassen.
Weinsteins Anwalt Arthur Aidala bestätigte der Deutschen Presse-Agentur, dass das Verteidigerteam des 69-Jährigen beim Supreme Court im Bundesstaat New York am Montag Einspruch gegen das Urteil aus dem Februar 2020 eingelegt habe. "Herrn Weinstein wurde sein verfassungsmäßiges Recht verweigert, in einer fairen und unparteiischen Jury vor Gericht gestellt zu werden", heißt es in dem gerichtlichen Schreiben.
Die Anwälte begründeten ihren Vorwurf mit einem angeblich parteiischen Juror, der angeblichen Voreingenommenheit des Richters James Burke und der Einflussnahme einer "reißerischen medialen Berichterstattung". Insgesamt greifen die Verteidiger den Schuldspruch aus dem vergangenen Jahr in sieben Punkten an.
Die Verurteilung von Weinstein im vergangenen Jahr markiert einen Meilenstein der Rechtsgeschichte. In dem aufsehenerregenden Fall, durch den die #MeToo-Bewegung maßgeblich mit ausgelöst wurde, hatte die Jury den Zeugenaussagen von mehreren Frauen entgegen Weinsteins Unschuldsbeteuerungen und trotz des Mangels an Beweisen geglaubt.
Der Ex-Produzent war wegen Vergewaltigung und sexueller Nötigung zu 23 Jahren Haft verurteilt worden. Selbst die Vereinten Nationen sprachen von einem "Wendepunkt" im Umgang mit Opfern sexueller Gewalt. Weinstein sitzt diese Strafe derzeit in einem Gefängnis im Bundesstaat New York ab.