Drei Polit-Talks hat die ARD derzeit im Programm: "Caren Miosga", "Hart aber fair" und "Maischberger". Sie alle standen vor der aktuellen Videoprogrammkonferenz auf dem Prüfstand. Einer jedoch ganz besonders: Dass Louis Klamroth als neuer "Hart aber fair"-Gastgeber skeptisch gesehen wird, hatte die ARD unlängst bestätigt. Nun ist klar: Für Klamroth geht es auch 2025 am Montagabend im Ersten weiter.
Alle drei Polit-Talks, so heißt es in einer ARD-Pressemitteilung vom Mittwoch, "konnten inhaltlich überzeugen, ergänzen sich und wurden vom Publikum sehr gut angenommen". Zudem hätten sich alle drei Formate im ersten Halbjahr 2024 steigern können - "sowohl in den Marktanteilen als auch in der Sehbeteiligung".
ARD: Es geht mit allen drei Polit-Talks im Ersten weiter
Letzteres, die Sehbeteiligung, bemisst die Rundfunkanstalt längst nicht mehr nur an der linearen Einschaltquote, sondern auch an den Abrufzahlen in der Mediathek. Gerade Klamroth war mit neuem Konzept angetreten, hier ein jüngeres Publikum zu finden. Die non-linearen Angebote sollen nach Wunsch der ARD-Oberen "zukünftig noch stärker in den Fokus des Gesamtkonzepts der Gesprächssendungen rücken". Dabei solle es "noch besser gelingen, den politischen Diskurs auch in jüngere Zielgruppen zu tragen".
Damit das gelingt, habe die Videoprogrammkonferenz in der Sitzung vom Mittwoch beschlossen, "dass für 2025 eine neue, veränderte Konstellation der ARD-Talkstrecke erarbeitet werden soll". Fest stehe dabei: "Alle drei Marken, 'Caren Miosga', 'Hart aber fair' und 'Maischberger', sollen auch 2025 Teil dieses Gesamtkonzepts mit den bewährten Sendeplätzen im Ersten bleiben." Ein neues "Gesamtkonzept" soll den zuständigen Gremien "frühzeitig" vorgelegt werden.
Klare und weiche Vorgaben für Louis Klamroth
Einst als neuer Gastgeber bei "Hart aber fair" von Vorgänger Frank Plasberg handverlesen, stand die ARD-Zukunft von Louis Klamroth zuletzt auf der Kippe. Mit Plasberg hatte sich der Polit-Talker öffentlichkeitswirksam überworfen, und beim öffentlich-rechtlichen Verbund gab es offenbar Zweifel, ob Klamroth auf Dauer der Richtige für den Montagabend im Ersten ist.
Als Bemessungsgrundlage sollten "die Quoten- und Abrufzahlen von 'Hart aber fair'" dienen, bestätigte Anfang Juli Tabea Werner, Sprecherin der ARD-Programmdirektion. Daneben sollten aber auch "journalistische Kriterien wie programmstrategische Überlegungen" einfließen.
Vereinbart wurde, so Werner, "dass der durchschnittliche TV-Marktanteil des Formats in den ersten sechs Monaten dieses Jahres nicht niedriger ausfallen darf als im Vorjahreszeitraum." Darüber hinaus gelte es, im ersten Halbjahr 2024 in der ARD-Mediathek einen Schnitt von 250.000 Abrufen pro Ausgabe erreichen. Die neuen "To go"-Ausgaben der Talkshow, die speziell für den Online-Konsum produziert werden, würden eingerechnet.
Plasberg enttäuscht nach Ausbootung durch Klamroth
"Hart aber fair" gilt seit dem Wechsel von Frank Plasberg zu Louis Klamroth als Sorgenkind unter den ARD-Polit-Talks. Fremdelte Klamroth zunächst erkennbar mit dem Konzept seines Vorgängers, wurde die Sendung zum Jahresbeginn 2024 stark verändert und auf ein jüngeres Publikum zugeschnitten.
Klamroth hatte sich zuvor mit Florida Factual die Produktionsrechte an der traditionsreichen Sendung gesichert und Plasbergs Firma Ansager & Schipselmann ausgestochen. Plasberg äußerte sich darüber in Interviews menschlich enttäuscht. Ansager & Schipselman wird zum Jahresende das operative Geschäft einstellen. Davon betroffen sind rund 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Standort Düsseldorf.
"Hart aber fair" befindet sich derzeit in der Sommerpause. Zurückerwartet wird die Sendung Anfang August am Montagabend, 21 Uhr, im Ersten. "Caren Miosga" wird am 25. August wieder auf Sendung gehen, "Maischberger" am 27. August.
Das Original zu diesem Beitrag "Entscheidung ist gefallen: Die Zukunft von Louis Klamroth und "Hart aber fair"" stammt von "Teleschau".