Vorstandschef Bob Chapek sprach beim virtuellen Aktionärstreffen am Dienstag von einem "enormen Erfolg" - Disney+ habe diesen Meilenstein in nur rund 16 Monaten erreicht. Der Online-Videodienst war im November 2019 in den USA an den Start gegangen und ist inzwischen in 59 Ländern empfänglich.
Anleger waren wenig beeindruckt von den Zahlen, die Aktie reagierte im US-Börsenhandel verhalten und fiel zuletzt um rund drei Prozent auf 195,72 US-Dollar. Allerdings hatte sie auch erst am Vortag ein Rekordhoch von 203 Dollar erklommen, was für die Zeit seit dem Chartausbruch aus dem Seitwärtstrend im November ein Plus von knapp 60 Prozent bedeutet hatte. An der Börse ist Disney aktuell rund 356 Milliarden Dollar schwer, der Rivale Netflix bringt es auf 225 Milliarden Dollar.
Bislang wirft Disneys Streaming-Geschäft keinerlei Gewinne ab, und trotz des beeindruckenden Wachstums bleibt der Abstand auf den Marktführer Netflix groß. Der Streaming-Pionier hatte in der Pandemie ebenfalls stark zugelegt und zählte zum Jahresende schon knapp 204 Millionen zahlende Nutzer.
Netflix ist zwar schon viel länger am Start und in deutlich mehr Ländern vertreten, doch die Aufholjagd dürfte für Disney in Zukunft kaum leichter werden. Netflix versucht, die Konkurrenz mit einem enormen Produktionsbudget auf Distanz zu halten. Zudem war der starke Start von Disney+ auch maßgeblich günstigen Preisen und befristeten Lockangeboten geschuldet. Disney betreibt neben dem Service unter eigener Marke auch noch die Streaming-Dienste Hulu und ESPN+.