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"Die Abenteuer der drei weißen Löwen"

Manche mögen's weiß

Albinismus ist eine Laune der Natur, die Mensch und Tier treffen kann


"Die Abenteuer der drei weißen Löwen" im TV
La différence" - der Unterschied heißt das neueste Album des afrikanischen Musikers Salif Keita. "Ich bin ein schwarzer Mann mit weißer Haut. Ich mag es, denn das macht mich besonders", singt er darin. Salif Keita, die goldene Stimme Afrikas, ist ein Albino. Einer von 4000 Afrikanern kommt mit dem Gendefekt auf die Welt, der die Haut rosig-weiß, das Haar golden und die Augen blau bis leicht rötlich färbt. Albinos bekommen leicht Sonnenbrand und Hautkrebs und sehen schlecht. Und: In Afrika sind viele Opfer von Diskriminierung und Gewalt.

Albinismus kann alle Wirbeltiere treffen. Ein Genfehler führt dazu, dass der Körper das Pigment Melanin nur eingeschränkt oder gar nicht produzieren kann. Die Folge: Haut, Fell und Federn bleiben farblos. Bei Mittel- und Nordeuropäern fällt der Defekt kaum auf, denn sie haben von Natur aus wenig Melanin - sind so angepasst an die sonnenarmen Breiten, die sie bewohnen.

Unter dunkelhäutigen Afrikanern dagegen stechen Albinos viel stärker hervor. Und wie Minderheiten und Andersartige überall auf der Welt werden sie ausgegrenzt. Schlimmer noch: In manchen Ländern müssen sie wegen eines abstrusen Aberglaubens um Leib und Leben fürchten. Wunderheiler reden den Menschen ein, Körperteile der weißen Schwarzen würden Gesundheit und Reichtum bringen. Kriminelle machen darum Jagd auf sie und schlachten sie regelrecht ab, um Gliedmaßen und Haut zu verkaufen. Betroffene Frauen sind außerdem von Vergewaltigung bedroht, weil viele Männer glauben, Sex mit ihnen würde gegen Aids immun machen.

Gegen diesen Irrsinn singt Salif Keita nicht nur an. Jüngst gründete er eine Stiftung, die Albinos zu medizinischer Unterstützung verhilft und Respekt für seine Leidensgenossen fordert. Nach dem Motto "White is beautiful".

Christian Holst