An Tag zwei steht Fabienne am Herd. Die Tochter einer Ungarin und eines nach Argentinien ausgewanderten Nordspaniers sagt: "Eigentlich habe ich Bezug zu vier Ländern". Mit ihrem Partner, den sie über eine Darts-App kennengelernt hat, und 17-jähriger, Manga-begeisterter Tochter lebt die Hobby-Zockerin in Stuttgart. Für ihr Dinner verspricht sie: "Bei mir wird es rustikal und bäm und zack." Allerdings auch ein bisschen heilig: Thematisch widmet die Vorstandsassistentin ihr Menü verschiedenen Stationen des spanischen Jakobswegs. Gegangen ist sie ihn noch nie: "Das würde bei mir keine kathartische Wirkung haben, weil ich zu viel fluchen würde." Mit dem Auto würde sie ihn allerdings durchaus einmal abfahren.
Motto: Camino del norte - von Bilbao über Oviedo nach Santiago de Compostela
- Vorspeise: Pinxos - Baskische Tapas
- Hauptspeise: Cerdo a la sidra asturiana - Ibericoschwein nach astruianischer Art
- Nachspeise: Tarta de Santiago con aromas de España - Kuchen aus Santiago de Compostela an Aromen Spaniens
"Sehr kommunikativ, aber mit Hand und Fuß"
Beim Zubereiten wird ihr ihre zupackende Art - laut Thomas (50) "sehr kommunikativ, aber mit Hand und Fuß" - jedoch zum Verhängnis: Als Fabienne für die Tapas die Tortilla in der Pfanne wenden will, greift sie beherzt direkt an den Pfannenboden und verbrennt sich an beiden Händen. "Jetzt merke ich erstmal, dass man ständig seine Daumen braucht", versucht sie die Brandblasen mit Humor zu nehmen. Ungeachtet der Verletzung entstehen dennoch feine Häppchen mit Serrano-Schinken, Bohnenmus, Paprika-Salsa, Garnelen und Aioli. "Fein, aber etwas Hausgemachtes an der Seite wäre schön gewesen", kommentiert Sabrina (35), und für Thomas sind die "Pinxos" einfach "belegte Brote".
Wie in der spanischen Küche üblich, geht es deftig weiter, und zwar mit dem "stressfrei" (Fabienne) gehaltenen und ernährten Iberico-Schwein. Begleitet wird es von Knoblauch-Radicchio, Kartoffelstampf und Apfelscheiben. Laura (27) goutiert besonders den Radicchio: "Sonst wäre mir alles im Geschmack zu leicht."
"Dort hat sie es bei all den Pflanzen gut"
Für den nötigen Pep sorgt dann ein Gast auf vier Beinen: Auf Christophs (45) Schulter entdeckt Sabrina nach der Vorspeise eine kleine Spinne. "Nein, eine riesige!", entsetzt sich Sabrina. Nach kurzem Tumult befördert Laura das Feinschmecker-Insekt auf Fabiennes Balkon: "Dort hat sie es bei all den Pflanzen gut."
Verletzt, von Ungeziefer heimgesucht, aber zufrieden mit sich selbst kann sich Fabienne über satte 33 Punkte freuen und zieht damit mit Vorgängerin Laura gleich. Und erinnert sich liebevoll an ihren spanischen Papa: "Der hätte jetzt eine stolz geblähte Brust."
Das Original zu diesem Beitrag "Brandverletzung und Spinnen-Alarm: Beim "Perfekten Dinner" geht einiges schief" stammt von "Teleschau".