Bis hierhin und nicht weiter: Labrador Cooper hat ein großes Problem, das den Alltag mit seiner Familie erheblich beeinträchtigt: Keine zehn Pferde bringen den dreijährigen Hund dazu, über eine Treppe zu gehen. In der aktuellen Folge von "Der Hundeprofi - Rütters Team" (samstags, 19:10 Uhr auf VOX) erhofft sich Familie Gottschalk Hilfe mit ihrem ängstlichen Labbi.

"Hundeprofi" Martin Rütter weiß: "Das ist ja wirklich ein Thema, was unglaublich viele Hunde haben. Die offenen Stufen könnten das Problem sein. Womöglich ist er mal von der Treppe gefallen und hat das abgespeichert." Seine Kollegin Melle Hofmann will Coopers Familie helfen, denn dessen Treppenpanik sorgt schon für reichlich Stress: Besuche bei einer lieben Freundin, die in einem mehrgeschossigen Haus wohnt, fallen ebenso weg wie der Urlaub auf dem Bauernhof: "Auch bei uns zu Hause geht er nicht ins oberste Stockwerk", sagt Frauchen Michaela. Die Familie hat schon allerlei versucht inklusive Leckerlis auslegen auf den Stufen, doch Cooper macht jedes Mal eine Vollbremsung vor dem Treppenabsatz.

Trainerin Melle Hofmann aus Rütters Team will testen, ob der Labrador alle Treppen oder nur die mit offenen Stufen verweigert. Bei einem Gang durch die Nachbarschaft erkennt sie schnell: Feste Steintreppen sind nicht Coopers Problem. Die Hundetrainerin wird mutiger und schickt den Hund auf eine Treppe mit offenen Stufen. Dabei gibt sie Melanie einen Tipp: Sie soll mit viel Schwung gemeinsam mit Cooper an der Leine die Treppe hochgehen. Martin Rütter erklärt, wieso: "Die Leute bleiben immer stehen, dabei hilft in so einer Situation Dynamik. Mit Anlauf schafft er auch die offene Außentreppe", freut sich der "Hundeprofi". Doch der Tipp gilt nicht für verängstigte Hunde, die zitternd und mit eingezogenem Schwanz vor einer Treppe stehen.

Und auch bei Cooper hat die Schwung-Taktik Grenzen: Vor der bekannten Treppe im Haus von Michaelas Freundin macht Cooper wie immer eine Vollbremsung. Trainerin Melle Hofmann versucht es mit einem Trick: Sie legt eine Decke über die ersten Stufen, doch Cooper scheut weiterhin zurück: "Es wäre zu schön, wenn das auch hier geklappt hätte", so die Hundetrainerin, "aber die ganze Location ist schon ritualisiert, das wird dann ein langer, treppiger Weg", so Melle Hofmann.

Drei Monate Training zahlen sich aus

Als Hausaufgabe soll Frauchen Melanie mit Cooper in den nächsten Wochen alle Treppen, Bänke und Baumstämme steigen, die er beim Gassigehen sieht. Ziel ist es, die Koordination des Labradors zu verbessern. Denn da gibt es Nachholbedarf, erkennt Martin Rütter: "Man kann nicht sagen, dass er ein Hund von der feingliedrigen Fraktion ist", sagt er lachend.

Nach drei Monaten Training besucht Melle Hofmann Familie Gottschalk erneut und sieht erfreut, wie viel sich verändert hat. "Alles, was an Bänken, Baustämmen, Gittern und Treppen zu haben war, da rennt er jetzt direkt hoch", freut sich Michaela. Martin Rütter lobt Coopers Familie: "Da hat sich unglaublich viel bewegt in den letzten Wochen!" Zusätzlich soll der Labrador im Garten lernen, einen Parcours mit Pylonen und Stäben unfallfrei zu bewältigen, Stichwort: Koordination.

Zu guter Letzt wendet Trainerin Melle bei der gefürchteten Treppe ins obere Stockwerk der Familie einen weiteren Trick an: Alle Öffnungen wurden mit Pappe verkleidet, sodass Cooper mehr Sicherheit bekommt. Und tatsächlich: Beim letzten Besuch nach fünf Monaten Training saust der Hund die Treppe hoch, als sei nie etwas gewesen.

Hundetrainerin Melle ist happy: "Ich drehe durch!" Der Labrador besteht dann auch die Probe aufs Exempel: Melle entfernt erst zwei, dann alle Pappen aus den Treppenöffnungen, aber Cooper schreckt trotzdem nicht mehr zurück. Martin Rütter: "Man sieht, dass er zögert, aber er meistert es total gut!" Auch seine Kollegin Melle Hofmann ist voll des Lobes für den Hund und seine fleißige Familie: "Was für ein schönes Ergebnis! Melanie hat sich durchgebissen und am Ende des Tages wurden wir heute belohnt", freut sie sich.

VOX-Hundeprofi warnt vor Trainingsmethode

Trainer Ellen Marques aus Rütters Team sieht, wie aufgedreht Becks wird, sobald Kim nur den Sattel in die Hand nimmt. "Wir müssen dem eine Handbremse ins Hirn packen. Das ist mir viel zu gefährlich", sagt sie. Weil Kim ihn vom Pferd aus nur schwer auf Abstand halten kann, will Ellen das Sprühimpulsgerät aufbauen. Kim und ihr Freund Jonas kennen das Gerät bereits: Auch sie haben es schon bei Gassigängen benutzt, da Becks auch auf einige Hunde in der Nachbarschaft nicht gut zu sprechen ist - doch der Erfolg blieb aus.

Die Hundetrainerin erklärt den Haltern von Becks nun Schritt für Schritt, wie sie den Hund an das Sprühhalsband gewöhnen können. Nicht erst, wenn Becks auf Attacke ist, sondern schon beim ersten Impuls soll die Korrektur erfolgen. Martin Rütter unterstützt diese Idee: "Er soll nur lernen, du sollst das Pferd nicht attackieren, nicht: Ich wandere aus in eine andere Stadt."

Erneut warnt der "Hundeprofi" seine Zuschauer eindringlich: "Ein ganz wichtiger Punkt: Bitte nicht nachmachen! Das, was wir hier gesehen haben, ist unter Anleitung eines Experten entstanden. Man kann mit diesen Geräten wirklich viel mehr falsch machen, als man gewinnt. Sie sind eine Notlösung."

"Wie cool ist dieses Pferd auch?"

Zudem ist das Sprühhalsband beim Training von Becks nur ein kleiner Baustein. Kim soll als Hausaufgabe viel mit dem Hund am Fahrrad laufen und ihn so an die Dynamik gewöhnen. Außerdem wird auf der Pferdekoppel ein Kreis mit Flatterband abgetrennt. Kim lässt Becks außen herumlaufen und apportieren. Auch hier ist das Ziel, dass er auf Abstand besser abrufbar wird.

Nach langen und harten Trainingsmonaten hat Becks deutliche Fortschritte gemacht. Als Trainerin Ellen zum Besuch kommt, trägt Becks sein Sprühhalsband nicht mehr. "Das braucht er nicht mehr", freut sich Halterin Kim. Die Bilder überzeugen auch den "Hundeprofi". Mischling Becks läuft neben Pferd Charly her, ohne zu schnappen oder zu bellen.

Martin Rütter: "Super-gut! Mega, wie cool ist dieses Pferd auch?", freut er sich über den Trainingserfolg. Und auch Trainerin Ellen könnte nicht glücklicher sein: "Ich freue mich, dass ihr wieder normal ausreiten und spazieren gehen könnt."