"Ich brauch die aber!" - "Nein ich!" - "Aber ich viel mehr!" Solche Streitereien kennen wir aus Kindertagen. Und nun auch aus dem "Bares für Rares"-Studio, wo sich diesmal zwei Händler um strahlende Objekte zankten.
Es werde Licht - und Donnerwetter ... Leonie und ihre Tante Nicola brachten zwei perfekt erhaltene Fotostudio-Leuchten mit in die Sendung - und lösten damit später einen Streit im Händlerraum aus. Als Nicola einst dringend ein Passfoto brauchte, die Zeit drängte und es Wochenende war, holte ihr Vater zwei alte Leuchten hervor. Sie sollten einen ordentlich ausgeleuchteten Hintergrund zaubern. Bis dato kannte Nicola diese gar nicht.
Sven Deutschmanek weiß: Der Begriff Jupiterlicht ist schon sehr alt
Die beiden identischen Beleuchtungseinheiten wurden von der Berlin-Neuköllner Firma Jupiterlicht gefertigt. Der Name Jupiterlicht reicht weit in die Vergangenheit zurück, denn bereits um das Jahr 1870 bezeichnete er eine bestimmte Methode der Lichtgewinnung. Wie Sven Deutschmanek erläuterte, erzeugte man durch das Verdampfen von Petroleum ein außerordentlich intensives Licht. Diese Vorrichtungen wurden aufgrund ihrer Funktionsweise auch als Öldampflampen bezeichnet und fanden primär bei Theatervorstellungen sowie später in der Filmbranche Anwendung. Die hier vorliegenden Modelle datieren aus den 1950er bis 1960er Jahren. Dies ließ sich insbesondere an der für diese Epoche charakteristischen Hammerschlaglackierung im industriellen Design erkennen, ein Stil, der gegenwärtig wieder äußerst angesagt ist und, wie sich im Verlauf der Sendung herausstellen sollte, bei den Händlern für Begeisterung sorgte.
Konzipiert wurden die beiden Leuchten für professionelle Lichtarbeiten, wo starke Beleuchtung vonnöten war. "Das tut weh in den Augen", musste auch Horst Lichter schmerzhaft feststellen, als der Experte Licht machte. Dass die intensiven 500-Watt-Birnen eine immense Hitze entwickeln konnten, machte auch der Diffusor deutlich. Dieses dünne Material auf den Leuchten, um das Licht softer zu machen, war hier leicht verschrumpelt. Der Qualität tat dies keinen Abbruch: "Vom Erhaltungszustand sind die beiden Leuchten ansonsten absolut perfekt", fasste Deutschmanek zusammen. "Man könnte sie heute noch als Fotoleuchte einsetzen oder mit Birnen, die weniger ballern, daraus zwei schöne Nachttischleuchten machen."
Auch die Augen der Händler leuchteten
100 Euro wollte Nicole gerne für den Doppelpack. Einiges mehr sollten es laut Deutschmanek werden: Er nannte 200 bis 300 Euro. Wie erwartet leuchteten beim Anblick nicht nur die Lampen, sondern auch die Augen der Händler. Allen voran David Suppes und Ester Ollick wollten die Objekte unbedingt haben. Schnell erreichten sie das Fünffache des Wunschpreises. Und als Esther die 520 Euro nannte, jammerte David: "Ich brauch die aber gerade!" - "Ich brauch die aber auch, David."
Es ging munter weiter - bis David mit seinem Gebot von 570 Euro bei seiner enttäuschten Kontrahentin die Lichter ausknipste. Als Esther am Ende der Sendung David anbettelte, ihr doch bitte eine der beiden Exemplare abzugeben, ging Horst Lichter als Schlichter dazwischen. Deal war Deal.
Das Original zu diesem Beitrag "Bares für Rares: Horst Lichter muss bei Händlerstreit eingreifen" stammt von "Teleschau".