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"Bares für Rares": Hier irrte sich Horst Lichter gewaltig

Bares für Rares: Hier irrte sich Horst Lichter gewaltig
Bei "Bares für Rares" verkennt Horst Lichter den wahren Wert eines Objekts. IMAGO / Future Image

Nanu? Eigentlich hat Horst Lichter jahrelange Erfahrung bei "Bares für Rares". Trotzdem kann es auch passieren, dass dem charmanten Moderator Fehleinschätzungen unterlaufen. So auch bei dem Wert dieses Porzellans.

"Bares für Rares"-Experte Colmar Schulte-Goltz kam aus dem Schwärmen gar nicht mehr raus: "Ein Traum der Tafel!" Horst Lichter hingegen sah das Luxus-Porzellan schon beim nächsten Polterabend zu Bruch gehen. Was für eine Fehleinschätzung - dachte sich auch die Verkäuferin, als sie den Expertisenpreis zu hören bekam ...

Verkäuferin Carmen aus Sickte wollte zwölf Porzellanteller von KPM verkaufen - am liebsten für 300 Euro. "Ich weiß nicht, ob meine Vorstellung nicht ein bisschen hoch gegriffen ist", zweifelte sie noch vor der Sendung. Aber als Scherbenhaufen nach einem Polterabend hatte sie die Erbstücke ihrer Urgroßmutter sicher noch nie betrachtet ...

Horst Lichter schätzt Porzellan falsch ein

Horst Lichter nahm am Expertentisch kein Blatt vor den Mund und stellte unverblümt die Frage in den Raum: "Was meinst du, was bei Polterabenden schon alles durch die Gegend geflogen ist?" Die Verkäuferin traute ihren Ohren kaum und japste nach Luft. Und auch Experte Colmar Schulte-Goltz war alles andere als erfreut bei dieser Vorstellung.

So besonders ist das Porzellan tatsächlich

Immerhin stammte das Porzellan aus der bekannten und "luxuriösen" Manufaktur KPM. "Es ist ein Traum der Tafel schlechthin!", erklärte der Experte seine Entrüstung zum Polterabend-Vergleich von Horst Lichter. Anhand der Stempelung an der Rückseite der Teller datierte der Experte die Ware zwischen 1914 und 1918.

Die Teller "mit sehr, sehr schönem Dekor von Blüten und Rocaillen" der Königlichen Porzellan-Manufaktur stammten laut Expertise aus dem sogenannten 1. Potsdam'schen Service, das bereits 1765 entwickelt wurde und "sehr bekannt" war. König Friedrich der Große hatte zeitgleich mit seinem Palais dieses Service bestellt ...

"Mein Gott, ne!", schüttelte Lichter ungläubig den Kopf und wandte sich thematisch schnell dem Wunschpreis zu. 300 Euro wollte die Verkäuferin gerne haben - selbst nach dieser Expertise. Doch den Wert schätzte Experte Colmar Schulte-Goltz komplett anders ein ...

Der Wert der Porzellanstücke

1.200 Euro lautete der Schätzpreis von Schulte-Goltz. "Alter Schwede!", brach es aus Lichter heraus. Jetzt sah er die handbemalten Teller sicher nicht mehr bei einem Polterabend zu Bruch gehen. Auch die Verkäuferin konnte ihr Glück kaum fassen: "Oh Gott!" Schulte-Goltz versicherte nochmal: "Das ist was ganz Tolles!"

Händler Daniel Meyer erkannte schon von Weitem die bekannte Manufaktur KPM und das "Breslauer Stadtschloss" als Dekor. "Das nennt man Auge", würdigte sein neuer Kollege Vincent Welz die Expertise aus der Ferne. Auch Wolfgang Pauritsch musste zugeben: "Daniel, du hast Recht!" Und Walter Lehnertz hatte ebenso Interesse an den "stolzen Tellerchen".

Beim ersten Gebot bat Pauritsch: "Nehmen Sie es mir nicht übel, ich fange mit 300 Euro klein an!" Doch in 50-Euro-Schritten waren schnell 600 Euro von Meyer erreicht, der KPM "sehr schätzte" und sogar interessanter fand als Meissen Porzellan. Zudem waren die Teller über 100 Jahre alt, "aber im Sammlerzustand", so Meyer. "Das gehört in die Vitrine!"

Interessante Angebote bei "Bares für Rares"

Das Duell zwischen Meyer und Pauritsch ging rege weiter. Walter Lehnertz hatte sich bereits verabschiedet aus dem Rennen. Seine Kollegin Susanne Steiger kommentierte den Ausstieg mit: "Das wäre aber auch ein teurer Polterabend in der Eifel geworden!" "Aber immerhin ein Polterabend mit Stil", fügte Lehnertz scherzend hinzu.

Für einen schnellen Themenwechsel fragte Pauritsch die Verkäuferin: "Wussten Sie, dass sie solche Schätzchen besitzen?" Die Verkäuferin verneinte und der Händler nickte: "Dann ist es ja doppelt gut!" Und so bekam der österreichische Händler schließlich bei 800 Euro den Zuschlag.

Als weiteres Objekt der Sendung wurde ein Phonograph mit vier Walzen verkauft - für 390 Euro an den neuen "Bares für Rares"-Händler Vincent Welz. Laut Sven Deutschmanek stammt der alte Audiorekorder von Thomas Alva Edison von 1900 und war rund 300 bis 400 Euro wert. Das deckte sich auch mit dem Wunschpreis.

Ein Ring mit Diamanten erinnerte Expertin Heide Rezepa-Zabel im Design an Yin und Yang als Zeichen der Harmonie. "Eine hervorragende Goldschmiedearbeit typisch für die 1970er-Jahre", erklärte die Expertin und taxierte den Ring auf 900 bis 1.000 Euro. Das entsprach auch dem Wunschpreis. Susanne Steiger erwarb den Ring für 800 Euro.

"Bares für Rares": Spielzeugklassiker begeistert

Eine Präsentationsstaffelei aus der Zeit zwischen 1870 und 1890 war laut Expertise von Colmar Schulte-Goltz 1.700 bis 2.000 Euro wert. Auch der Wunschpreis lag bei 2.000 Euro. Doch die Händler schätzten das Objekt geringer ein. Nach zähen Verhandlungen zahlte Wolfgang Pauritsch nicht mehr als 750 Euro.

Für die Carrera-Bahn Avus 30300 von 1969 wünschten sich Nora und Herbert aus Sundern 50 Euro Erlös. Experte Sven Deutschmanek setzte noch etwas drauf und taxierte auf 50 bis 70 Euro. Händler Walter Lehnertz zahlte sogar 150 Euro für den alten Spielzeug-Klassiker.

Eine Brosche aus 750er Gold mit Diamanten und Perle aus den 1960er Jahren war laut Expertin Rezepa-Zabel handgeschmiedet und rund 3.000 bis 3.100 Euro wert. Das entsprach auch in etwa dem Wunschpreis. Und Händler Walter Pauritsch zahlte die 3.100 Euro.

Das Original zu diesem Beitrag ""Bares für Rares": Hier irrte sich Horst Lichter gewaltig" stammt von "Teleschau".