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"Armes Deutschland"-Expertin über Kinder in Hart4-Familien: Nachwuchs kann hilfreich sein

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Die Vorwürfe, dass mit den Armutsbildern der Kinder Fernsehen gemacht wird, will Diplom-Psychologin Susann Szyszka nicht einfach so stehen lassen. Die "Armes Deutschland"-Expertin spricht mit uns über die Motivation von Hartz4-Empfängern, mit Nachwuchs finanzielle Zuwendung zu erhalten.

In der "Armes Deutschland: Dürfen die das?"-Folge vom 15. Oktober wird unter anderem der Fall von Laura gezeigt. Die 11-Jährige Laura lebt mit ihrer Familie in einem völlig verwahrlosten Haus. Es herrschen katastrophale hygienische Zustände. Sie haben bereits Kontakt mit dem Jugendamt, eingegriffen haben die aber bisher nicht. Laura: "Wir wohnen im Chaos und das würde ich gerne ändern. Ich schäme mich ein bisschen dafür."


Susann Szyszka, Verhaltenstherapeutin und Psychologin, äußert sich in der Sendung auf RTL2 zu der Situation: "Eine räumliche Verwahrlosung reicht häufig nicht für eine Inobhutnahme. Solange die was zu essen kriegen, nicht geschlagen werden und einigermaßen in der Schule auftauchen, hat das Jugendamt nicht wirklich eine Handhabe, das ist ein wirkliches Problem. Ansonsten kommt das Jugendamt angemeldet, die sagen also wir kommen Donnerstag, dann kann man entsprechend auch diesen Raum herrichten und die Kinder präparieren und dann geht das Jugendamt wieder, die können nichts machen."

"Häufig ist in diesen Familien, ein Kind zu bekommen, auch ein Kampf gegen die Armut. Es gibt eine bestimmte Berechnung in Bezug darauf, wie staatliche Leistung in unserem Land erfolgt und wie gut es einem gehen kann, umso mehr Kinder man hat. Weil dann Kindergeld und andere wirksame Leistungen sich multiplizieren und Eltern eine Daseinsberechtigung bekommen."

"Die Elternentscheidung ist häufig darauf zurückzuführen, dass die soziale Situation als ungerecht empfunden wird, dass sie sich an den Rand der Gesellschaft gedrängt fühlen und dass sich die Gesellschaft nicht genug kümmert."

 

"Es gibt für diese Protagonisten eine Summe X, die dann nicht für die Kinder, sondern für den eigenen Haushaltsbedarf genutzt wird"

"Dass damit verbunden ist, dass eine Gesellschaft genau hinguckt, und auch Gründe für das Kinderkriegen und die Behandlung der Kinder genau beobacht, das ist häufig nicht ganz klar. Häufig fällt den Eltern erst bei Sendungsausstrahlung auf, dass sie sich unglücklich verhalten haben."

"Es ist ganz wichtig, dass wir verstehen, dass Armut in diesem Land existiert und dass sie sich ausbreitet."

"In diesen Familien ist wirklich wenig Geld vorhanden und sie tun alles dafür, um Geld zu haben und trotzdem kriegen sie keins."

"Bei uns sind