"Armes Deutschland – Deine Kinder": Spielzeug gibt es kaum – dafür zwei Papageien

Mutter Sandra kennt das Viertel und auch seine Schattenseiten – wenn ihre Kinder dort alleine unterwegs sind, hat sie immer ein ungutes Gefühl, sagt sie. "Wünschen würde ich mir am liebsten, dass wir aus Chorweiler rausziehen, in eine größere Wohnung. Dorthin, wo die Kinder sicher sind und wo es auch keine Hochhäuser mehr gibt."

Hohe Plattenbauten, viel Arbeitslosigkeit, eine Kriminalitätsrate weit über dem Durchschnitt – das Leben in Chorweiler ist hart für viele. Vor allem für die Kleinsten. Auch Sinan und seine Brüder fühlen sich nicht wohl, klagen über den vielen Müll in der Gegend. Doch es ist eben auch ihr Zuhause.

Mit Bürgergeld und Kindergeld bleibt wenig übrig für Extras, auch für die Kinder. Es fehl am Notwendigen, das lässt sich auch in der 80 Quadratmeter großen Dreizimmer-Wohnung der Familie ausmachen. Die Miete zahlt das Amt.

Richtig bitter: Da Sinans Bett kaputt ist, schläft der 6-Jährige mit seinen Eltern aktuell auf der Couch – Zustände, die auch Sinan sehr belasten. Besser, als dass er im kaputten Bett schläft, findet Mama Sandra. 

Die gesamte Einrichtung wirkt improvisiert, es gibt keine Tapete an einer Wand. Spielzeug gibt es kaum – dafür zwei Papageien, die "immer laut sind", wie Sinan dem Fernsehteam erklärt.

Auch das Katzenklo steht in seinem Kinderzimmer – das könnte gesundheitlich bedenklich sein. Vater Yusuf sieht immerhin ein: Das muss endlich ins Badezimmer kommen. 

Immerhin: Auch wenn Sinan mit seinen Eltern im Wohnzimmer auf der Couch schlafen muss, gibt es eine Gute-Nacht-Geschichte von Mama Sandra. Wenigstens etwas Normalität in dem improvisierten Leben des Kindes.