Nach Schätzungen des Kinderschutzbundes leben etwa 4,4 Millionen Kinder in Armut. Einigen von ihnen verleiht die vierteilige Sozialdoku ab 9. Oktober ein Gesicht. "Eine Reportage zum äußerst sensiblen Thema Kinderarmut in unserem Land zu drehen, ist durchaus ein Wagnis. Zwar ist jeder bestürzt, wenn er in Statistiken von der hohen Anzahl Betroffener liest, wirklich hinsehen will jedoch kaum jemand", so Sylvia Fahrenkrog-Petersen, Geschäftsführerin der GoodTimes Fernsehproduktions-GmbH, die auch "Armes Deutschland - Stempeln oder abrackern?" produziert. "Wir erzählen aus ihrem Leben aus ihrer Sicht und füllen die anonymen Zahlen aus der Zeitung plötzlich mit wahrem Leben und echten Schicksalen".
Diplom Psychologin Susann Szyszka begleitet die Kinder und ihre Eltern
"Meine Funktion ist es, dafür zu sorgen, dass die Kinder durch die Aufnahmen oder die Ausstrahlung nicht mit negativen Konsequenzen rechnen müssen. Daher begleite ich sie vor und während der Dreharbeiten und stehe auch danach jederzeit für die Familien zur Verfügung. Wenn die Folgen gelaufen sind, werde ich das Gespräch suchen, wie sie das Ganze wahrgenommen haben", beschreibt die 55-Jährige ihre Funktion.
Auch danach ist sie weiter Ansprechpartner. Szyszka will mithelfen, bei den Zuschauern ein Bewusstsein für die Realität der Kinderarmut in Deutschland zu schaffen. "Armut wird häufig mit finanzieller Not gleich gesetzt, dabei ist fehlendes Geld in vielen Fällen nicht das entscheidene Problem". Sie spricht eher "von einer Armut in den Köpfen der Erziehungsberechtigten. Wenn Eltern nicht wissen, wie sie ihre Kinder gesund ernähren, fördern und so zu selbstbestimmten Menschen erziehen können, dann haben diese Kinder kaum eine Chance".
Auch danach ist sie weiter Ansprechpartner. Szyszka will mithelfen, bei den Zuschauern ein Bewusstsein für die Realität der Kinderarmut in Deutschland zu schaffen. "Armut wird häufig mit finanzieller Not gleich gesetzt, dabei ist fehlendes Geld in vielen Fällen nicht das entscheidene Problem". Sie spricht eher "von einer Armut in den Köpfen der Erziehungsberechtigten. Wenn Eltern nicht wissen, wie sie ihre Kinder gesund ernähren, fördern und so zu selbstbestimmten Menschen erziehen können, dann haben diese Kinder kaum eine Chance".
Die 1. Folge mit Laura, Shakira, Angel und Ti-Jay
Die 15-jährige Laura R. hat 13 Geschwister. Vater Ronny und Mutter Simone sind arbeitslos und halten die Großfamilie mit Hartz-IV und Kindergeld über Wasser. "Die Kinder lassen ihre Wut raus", erklärt Mutter Simone die Löcher in den bemalten Wänden.
Shakira aus einem Kölner Brennpunkt
Die 15-Jährige lebt mit Mama und fünf Haustieren. Da Mutter Heike einen schweren Arbeitsunfall hatte, bezog die Kleinfamilie lange Zeit Hartz IV, inzwischen hat Heike einen Teilzeitjob angenommen, um ihrer Tochter etwas zu bieten. Auch der Teenager versucht, mit kleinen Jobs das Taschengeld aufzubessern.
Weil Angels Mutter Tanja die Kinder nicht versorgen wollte und konnte, kümmert sich ihre Schwiegermutter um ihre Enkel. Trotz beengender Wohnverhältnisse will Rita die Pflegschaft für die Fünfjährige und ihren vierjährigen Bruder übernehmen, doch das Jugendamt stellt sich quer.