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ARD zeigt schockierende Doku über Hintergründe im Reality TV

Sarah und Nico - Prominent getrennt
Sarah (l.) und Nico (r.) sind Kandidaten bei "Prominent getrennt". RTL

Eine neue Reportage will prekäre Zustände hinter den Kulissen von Reality-Formaten aufdecken. "Wie fake ist Reality TV?" erscheint heute in der ARD-Mediathek.

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Realityshows gibt es im deutschen Fernsehen inzwischen wie Sand am Meer.  Zu gern fiebert das Publikum offenbar mit, wenn C- bis Z-Promis in Dschungel oder Sommerhäuser ziehen, dort miteinander turteln, sich anfeinden und vor der Kamera ihr Bestes geben. Auch Formate ohne prominente Kandidaten sind gern gesehen: Aus 'No Names' werden im Anschluss an die Teilnahme einer TV-Show nicht selten Personen, die plötzlich die Schlagzeilen füllen.

Der anhaltende Trend ist Grund genug, ein neues Format nach dem anderen zu etablieren. Auch Streaminganbieter wie Netflix ("Too hot to handle") oder AmazonPrimeVideo ("The 50") springen mittlerweile auf den Reality-Zug. Im TV bleibt der Privatsender RTL die Nummer Eins: Sendungen wie "Der Bachelor", "Temptation Island", "Are you the one" und natürlich "Ich bin ein Star – Holt mich hier raus" sind beliebt wie nie und machen den Sender zum selbsternannten "Home of Reality".

"Wie fake ist Reality TV?" – Stars packen aus

Nach dem ein oder anderen Skandal ist es wohl überfällig, dass auch Zustände hinter den Kulissen der Formate beleuchtet werden. Die Vollbild-Reportage "Wie fake ist Reality TV? – Sex, Alkohol, Manipulation - Reality Stars packen aus", die ab heute (Dienstag, 30. April 2024) in der ARD-Mediathek abrufbar ist, widmet sich den Schattenseiten der RealityTV-Produktion. Die Investigation zeigt, dass in Wahrheit längst nicht alles so schön und lustig ist, wie auf dem Bildschirm. Nicht immer geht es nur um harmlos-unterhaltsamen Krawall: Von Schlafentzug und Alkoholexzessen über psychische Manipulation bishin zu gewaltsamem Umgang am Set sind die Einblicke teils schockierend.

"Die sollen kotzen, wenn sie mich sehen"

Auch ehemalige Protagonistinnen und Protagonisten kommen zu Wort. Einige von ihnen wurden zum Schutz anonymisiert, andere sprechen öffentlich – wie Walentina Doronina, die vor allem im "Sommerhaus der Stars" für Skandale sorgte. Nach der Teilnahme an vierzehn Shows gilt sie längst als Quotenmagnet und ist sich ihrer Reichweite bewusst. Kritik lässt sie nicht nur an sich abprallen, sondern macht sich das Interesse an ihrer Person zu nutze: "Die sollen jedes Mal kotzen, wenn sie mich sehen", äußert sie sich in der Reportage.

Auch andere Insider nehmen kein Blatt vor den Mund und sprechen offen von fragwürdigen Erfahrungen hinter den Kameras. Die Leute vor dem Fernseher hätten wie die Schulkinder einfach "Spaß daran", "wenn sich zwei Leute kloppen" – und damit das passiert, würde von Seiten der Produktion so einiges getan.

Vorwürfe sexueller Gewalt

Bei einem RTL-Format sei derartige Gewalt nicht nur emotional angewendet worden, sondern auch sexuell. Eine Teilnehmerin erzählt über ihren 'Mitstreiter': "Er hat mir mein Höschen runtergezogen und wollte mit mir Sex haben. Ich habe mehrfach 'Nein' gesagt, doch er hat es immer wieder versucht." Die Produktion sei zwar eingeschritten und habe den Kandidaten des Sets verwiesen, eine endgültige Klärung habe es aber nicht gegeben.

Auch "Sommerhaus"- und DSDS-Kandidatin Annemarie Eilfeld äußert sich in der Reportage, ebenso Sarah Liebich ("Temptation Island", "Prominent getrennt"), Steffen Vogeno ("Die Bachelorette", "Are you the one") und weitere Ex-Kandidaten.