Chromebooks fristeten lange ein Nischendasein, doch mittlerweile haben sich die Geräte zu einer soliden und oftmals günstigen Notebook-Alternative gemausert. Im Gegensatz zum klassischen Laptop läuft das Chromebook aber nicht mit Windows oder einer der bekannten Linux-Alternativen, sondern mit dem von Google entwickelten ChromeOS. Das basiert zwar auch auf Linux, ist aber speziell auf Webanwendungen zugeschnitten - vor allem natürlich auf die aus dem eigenen Hause.

Das hat durchaus seine Vorteile, denn die eigentliche Leistung spielt bei Chromebooks eine eher untergeordnete Rolle. Das bedeutet, dass auch günstige Einsteigermodelle für alltägliche Aufgaben mehr als ausreichend flott sind. Wer ein Android-Smartphone hat, wird sich zudem schnell zurechtfinden, denn die Anwendungen sind identisch - oder zumindest nahezu identisch.

Wie gut die Chromebooks sind, wollten die Experten von CHIP.de herausfinden und haben einige Modelle ins Testlabor geschickt. In der folgenden Tabelle stellen wir die spannendsten Chromebooks vor. Danach erfährst du Allgemeines zu der Geräteklasse. Zudem sagen wir, wie CHIP Chromebooks getestet hat.

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Das solltest du über Chromebooks wissen

Die ersten Chromebooks kamen 2011 auf den Markt. Für die webbasierte Nutzung hatte Google die Geräte mit dem hauseigenen Betriebssystem ChromeOS ausgestattet. Da es keinen App-Store gab und sich auch keine Windows-Programme installieren ließen, blieb der erhoffte Erfolg zunächst aus. Der Nutzer sollte über den Chrome-Browser mit Hilfe von Add-Ons und Webprogrammen seine Aufgaben auf dem Chromebook erledigen. Die neuartigen Mobilrechner blieben damit ein Nischenprodukt.

Das Jahr 2016 brachte die Wende. Google wertete sein ChromeOS mit dem Google Play Store auf. Von einem Tag auf den anderen standen den Nutzern unzählige Apps zur Verfügung. Neue Funktionen konnten nun genutzt werden. Das führte im US-amerikanischen Raum dazu, dass sich die ChromeOS-Nutzerzahlen bis 2020 verdreifachten.

Heutzutage haben sich die Hersteller von Notebooks angepasst und bieten eine große Auswahl an Chromebooks im Sortiment an. Sie stellen eine Alternative zu Notebooks mit Linux oder Windows und auch zu den MacBooks von Apple dar.

Möchtest du das Chromebook als PC-Ersatz nutzen, empfehlen die Tester eine Bildschirmdiagonale von 14 bzw. 15,6 Zoll. Ein Chromebook mit Convertible-Funktion eignet sich vor allem für Schüler und Studenten und auch für diejenigen, die ein leichtes Gerät bevorzugen. Achte für diesen Einsatzzweck auf eine Bilddiagonale von 11 bis 13 Zoll; damit erhältst du ein mobiles Gerät. 

Wie viel Power die verbaute CPU besitzt, spielt lediglich eine untergeordnete Rolle. Anwendungen, die viel Leistung erfordern, ziehen ihre Rechenpower aus der Cloud. Beim Arbeitsspeicher sollten es dann schon mindestens 4 GByte, besser 8 GByte sein. Je mehr RAM, desto mehr macht das Surfen im Netz Spaß.

Verwendungszwecke für ein Chromebook: Tablet oder Desktop gefällig?

Praktisch sind 2-in-1-Chromebooks, bei denen man das Chromebook entweder als Tablet oder als Notebook mit angedockter Tastatur nutzen kann. Hinzu gesellen sich Chromebook-Modelle, die eine Bildschirmgröße von 15 oder sogar 17 Zoll bieten. Diese Geräte dienen als Ersatz für den PC.

Auch unter den Chromebooks gibt es sogenannte Convertibles, deren Displays sich vollständig umklappen lassen. Diese lassen sich wie überdimensionale Tablets einsetzen. Wer kreativ arbeiten möchte, kann damit gut zeichnen oder sich auch multimedial unterhalten lassen.

Den Vergleich zu einem Notebook hält ein Chromebook nicht in jedem Bereich stand. Chromebooks kommen meistens mit einem kleinen Speicher. In der Regel sind eMMCs fest auf das Mainboard gelötet. Normale Notebooks hingegen haben mittlerweile flotte und verlässliche SSDs. Zur Standardausstattung gehören bei Chromebooks 64 GByte, manche bieten auch 128 GByte Speicher. Da ChromeOS jedoch cloudbasiert arbeitet, reicht ein kleinerer Speicher vollkommen aus.

Fast alle Chromebooks besitzen ein Touchdisplay. Ein solches Display unterstützt den ChromeOS-Gedanken und die Nutzung von Apps aus dem Google Play Store.

Wer sich ein Chromebook kauft, kann mit einem Software-Support von rund acht bis neun Jahren rechnen. Im Test sind auch Geräte dabei, deren Support schon nach drei bis vier Jahren endet. Erfreulich: Schon vor dem Kauf des jeweiligen Modells erfährt man, wie lange für ein Modell Updates ausgespielt werden. Die Information findest du auch oben in der Tabelle.

Zur Grundausstattung eines Chromebooks gehören USB-A- und USB-C-Abschlüsse. Sehr löblich und auf der Höhe der Zeit sind die insbesondere die vorhandenen USB-C-Anschlüsse.

Jedes Chromebook funkt im WLAN und per Bluetooth. Auch eine Webcam ist an Bord. Ebenso sind Kartenleser mit von der Partie. Legst du Wert auf einen Fingerabdruck-Sensor, musst du mehr Geld ausgeben. Dieses Feature besitzen nur teurere Geräte. Einen Monitor schließt du über den USB-C-Eingang an. Die Displays liefern meist alle ein 16:9 Format sowie eine Full-HD-Auflösung. Von einem Gerät mit einer geringeren Auflösung solltest du nach Meinung der Tester Abstand nehmen.

Aktuelle Core-i-Prozessoren finden sich nur in den Oberklasse-Modellen. Diese Geräte warten auch mit einem größeren Arbeitsspeicher auf. Das führt zu einer höheren Leistung, so dass selbst im Grafik-Test 3DMark ein hoher Score erreicht wird. Arbeitest du mit zahlreichen geöffneten Tabs im Browser, ist das mit solch einem Chromebook kein Problem. Preiswerte Geräte können da nicht mithalten. Man könnte erwarten, dass eine hohe Leistung enorm viel Akku frisst. Doch dem ist nicht so. Auch wenn du Videos streamst, hält der Akku locker sieben bis zehn Stunden, im Normalbetrieb sogar acht bis zwölf Stunden durch. Du kannst also unbeschwert den Arbeitstag mit einer Akkuladung überstehen.

Von einer klassischen Tastatur musst du hingegen Abstand nehmen. Bei einer Chromebook-Tastatur fehlen logischerweise der Windows-Button, aber auch die Funktionstasten, die ALT-/Command-Tasten und die Steuerungstasten. Die obere Tastaturreihe ermöglicht es aber, Funktionen wie Lautstärke, Bildschirmhelligkeit oder den Full-Screen-Modus zu nutzen. Die Schnell-Suche startest du über die Feststelltaste.

ChromeOS: Bedeutung und Arbeitsweise

Suchst du im Internet nach dem Begriff ChromeOS, wirst du auf den wortverwandten Begriff ChromiumOS stoßen. Jedoch unterscheiden sich die beiden Systeme dahingehend, dass ChromiumOS kostenlos ist und auf jedem Laptop installiert werden kann. Dafür benötigt man keine speziellen IT-Kenntnisse. Um hingegen ChromeOS nutzen zu können, ist ein von Google zertifiziertes Chromebook erforderlich.

Der Nachteil von ChromiumOS liegt darin, dass der Google Play Store weder vorinstalliert ist noch nachträglich installiert werden kann. Man muss mit dieser Variante immer über den Chrome-Browser gehen.

Da in ChromeOS alles auf eine webbasierte Nutzung ausgelegt ist, muss man sich, wenn man das erste Mal ChromeOS nutzt, etwas umstellen. Mittlerweile gibt es aber auch Möglichkeiten, sehr gut offline zu arbeiten. Mit ChromeOS startest du deine Arbeit so schnell wie in keinem anderen Betriebssystem. Benötigst du Extras oder Erweiterungen, lassen sich diese ganz bequem über den Web Store nachrüsten.

ChromeOS ist sehr eng mit den Google-Diensten verzahnt. Du kannst aber auch andere Cloud-Services integrieren. Jedoch musst du zwingend ein Google-Konto eröffnen oder auf ein bereits bestehendes zurückgreifen. Deine Texte schreibst du mit Google Docs, Bilder verwaltest du mit Google Photos und E-Mail versendest du mit Gmail. Gespeichert werden deine Daten dann schlussendlich in Google Drive. Doch keine Angst, die Bedienung ist einfach und schnell erlernt. ChromeOS lässt sich sogar intuitiver bedienen als Windows oder MacOS. 

Sämtliche Einstellung nimmt man über den Chrome-Browser vor. Du kannst aber auch über den Info-Bereich rechts unten gehen. Möchtest du Apps nutzen, werden diese über den Launcher gestartet. Wenn du die Ablage unten ausklappst, gelangst du zu diesem zentralen Bereich. Benötigst du eine App, lädst du diese über den Google Play Store herunter. Somit steht einer Erweiterung von ChromeOS nichts im Wege, auch wenn sich nicht alle Apps gut für Chromebooks eignen.

Richtig cool ist das Zusammenspiel zwischen einem Android-Smartphone und einem parallel dazu genutzten Chromebook. Hast du dein Smartphone entsperrt, musst du dich auf dem Chromebook nicht mehr mit einem Passwort anmelden. Beide Geräte stimmen sich aufeinander ab. Die Kommunikation erfolgt via Bluetooth. Dazu wird auch die Android-Funktion Smart Look genutzt. Auch ganz nett sind die Synchronisationsleistungen. Erstellst du auf einem Gerät Notizen oder legen Fotos ab, werden diese synchronisiert. Somit sparst du beim Datenaustausch Umwege und die beiden Geräte verschmelzen zu einem perfekten Team.

So testet CHIP Chromebooks

Die Gesamtnote im Chromebook-Test setzt sich wie folgt zusammen: Die Leistung fließt zu 20 Prozent in die Gesamtwertung, die Ausstattung zu 20 Prozent, das Display zu 25 Prozent, der Akku zu 25 Prozent und die die Handhabung zu 10 Prozent.

Leistung: Hier prüfen die Experten die Reaktionszeit des Systems sowie die maximal Arbeitslast des Browsers (Chrome).

Ausstattung: In diese Wertung fließen Punkte wie der Arbeitsspeicher, der interne Speicher (Platz für eigene Anwendungen) sowie Verbindungsmöglichkeiten und Extras wie ein Fingerabdrucksensor. 

Display: Wichtig sind hier Punkte wie die maximale Helligkeit, die Pixeldichte (Auflösung) und die Farbraumabdeckung (sRGB und AdobeRGB).

Akku: Der Akku wird gleich zweimal getestet: Einmal wird geprüft, wie lange das Chromebook bei der reinen Videowiedergabe durchhält. Beim zweiten Testdurchlauf prüfen die Tester die Laufzeit im Office-Betrieb.

Handhabung: Hier fließen Punkte wie die Qualität des Gehäuses, der Tastatur und des Touchpads rein. Aber auch die Lüftergeräusche (Lautheit des Chromebooks) landen in dieser Wertungskategorie.

 

Der Die schlanke Alternative zum Notebook wird veröffentlicht von CHIP.de.