Polizeiobermeister Raaben ist tot. Seine Leiche wird am Berzdorfer See entdeckt. Er wurde offenbar mehrfach von einem Auto überrollt, alles spricht für Mord.

Viola Delbrück (Yvonne Catterfeld) und ihr Kollege Burkhard "Butsch" Schulz (Götz Schubert) übernehmen den Fall – doch die Ermittlungen stehen von Anfang an unter schlechten Vorzeichen: Butsch ist einfach nicht Butsch! Und das äußert sich nicht nur daran, dass er zwei Monate nach seinen Verletzungen bei einem Schusswechsel immer noch nicht richtig laufen kann.

Viola Delbrück muss ihren Kollegen Butsch "zurückholen"

Für Viola Delbrück ist diese Situation alles andere als leicht. Neben ihrer Arbeit als Ermittlerin wird sie, die selbst in einer Therapie steckt, plötzlich in die Rolle der Psychologin gedrängt – und es braucht wahrlich Fingerspitzengefühl, den misstrauischen Kollegen wieder in die Spur zu bringen. Teamarbeit ist dem gebürtigen Lausitzer ohnehin fremd. Fast scheint es so, als würde er es genießen, sich in seinem Mitleid zu suhlen. Eine typische Szene: "Schnallen Sie sich wenigstens an", fordert Delbrück, die Butsch mit Mühe überzeugt hat, ins Auto zu steigen. "Es ist nicht mehr viel da, was kaputtgehen könnte", ist seine Reaktion darauf.

Soll sie aufgeben? Das ist für die Kommissarin keine Option. Sie mag diesen Kerl mit seinen humorvollen Momenten, der ihr am Ende vielleicht ähnlicher ist, also sie anfangs geglaubt hat. Sie brauchen sich, mag das nun Fluch oder Segen sein.

Psychokrimi "Wolfsland – Die traurigen Schwestern

Hannu Salonen, Regisseur von "Wolfsland – Die traurigen Schwestern", sagt, er wollte einen Film machen, der die Zuschauer immer neu überrascht – "kein gewohnter Krimi rein aus der Ermittler-Perspektive, kein Schwarz-Weiß, keine hundertfach gesehenen Plattitüden." All das habe er im Drehbuch gefunden. Hier gebe es "die Wucht, das Drama, die Tragödie".

Salonen betont, es sei ihm wichtig, dass die Zuschauer das "psychologische Korsett" der Figuren nachvollziehen können. "Viola Delbrück und Butsch sind in diesem Film nur durch genaues Hinschauen und Hinhören, durch Empathie und das Sich-Hineinversetzen in den anderen in der Lage, den höchst vertrackten Fall zu lösen."

Ob ihnen das gelingt, zeigt "Das Erste" am Donnerstag, dem 9. Dezember, ab 20.15 Uhr.