Eigentlich klang das neue Netflix-Projekt zur Verfilmung der Trisolaris-Trilogie von Liu Cixin sehr vielversprechend, hatte man doch mit David Benioff und D.B. Weiss schon zwei echte Star-Produzenten gefunden, die auch für "Game of Thrones" verantwortlich waren. Die drei Science-Fiction-Bücher drehen sich um den ersten Kontakt der Menschen mit Außerirdischen, die die Menschheit auslöschen wollen, um die Erde neu zu besiedeln. Die Reaktionen auf der Erde fallen sehr unterschiedlich auf die Bedrohung aus und spalten die Erdenbewohner.
Vor kurzem sollte die neue Netflix-Serie in Produktion gehen, doch jetzt sorgte die Serie sogar bei der Politik für Unmut, denn der Autor der Bücher Cixin äußerte sich in der Vergangenheit sehr problematisch in Bezug auf die chinesische Region Xinjiang, wo die muslimischen Uiguren zu Hause sind.
China verstößt gegen das Menschenrecht in der Region
Die Uiguren sind traditionell ein muslimisches Volk, das eine lange Geschichte in der Region hat. Durch die Zuwanderung vieler Chinesen kam es in der jüngeren Vergangenheit immer wieder zu ethnischen Spannungen. Der Staat reagierte mit absoluter Härte und inhaftierte Uiguren in Internierungslagern. Nach UN-Schätzungen werden dort bis zu eine Million Muslime in Lagern gefangen gehalten. Diese Menschenrechtsverletzungen sind seit Längerem bekannt und auch Autor Cixin weiß davon.
Jetzt schaltete sich mehrere US-Senatoren ein und verfassten einen Brief mit der Bitte, dass Netflix seine Zusammenarbeit mit Liu Cixin überdenken soll, denn dieser scheint die Lager in der Region zu dulden und sprach sich sogar indirekt für die Praktiken der chineischen Regierung aus.
In einem Interview mit dem New Yorker sagte der Autor 2019 auf die Frage nach den Lagern: "Möchten Sie lieber, dass sie bei Terroranschlägen Leichen an Bahnhöfen und Schulen abhacken? Wenn überhaupt, hilft die Regierung ihrer Wirtschaft und versucht, sie aus der Armut zu befreien." Damit steht der Autor mit seiner Meinung klar auf der Seite der chinesischen Regierung, die für die Lager verantwortlich ist.
Die Senatoren fordern Netflix jetzt dazu auf, die Zusammenarbeit mit dem Autor noch einmal zu überdenken, weil sie sich nicht mit den Werten des Unternehmens und der USA vereinen lassen.
In diesem Jahr geriet auch schon Disney in die Kritik in Xinjiang für "Mulan" gedreht zu haben und im Abspann den örtlichen Sicherheitsbeamten für ihre Arbeit gedankt zu haben. Bisher hat sich Netflix noch nicht zu dem offenen Brief der Senatoren geäußert.