Er legte ohne Zweifel eine der besten und spannendsten Entwicklungen in "Star Wars" hin: der ehemalige Sith-Lord Darth Maul (Ray Park). Bereits in seinem Debüt "Star Wars: Episode I – Die dunkle Bedrohung" war er mit seinem coolen Aussehen, seiner bedrohlichen Präsenz und dem Doppelklingenlichtschwert eines der (wenigen) Highlights des Films. Umso enttäuschender war deshalb sein vermeintlicher Tod im Finale, als er von Obi-Wan Kenobi (Ewan McGregor) an der Hüfte zerteilt wurde und in einen Schacht fiel.
Wie wir in der Animationsserie "Star Wars: The Clone Wars" dann allerdings erfahren, hat Darth Maul überlebt. Darin taucht der ehemalige Sith-Lord (ausgestattet mit neuen mechanischen Beinen) in die kriminelle Unterwelt ab und herrscht ab einem gewissen Zeitpunkt sogar über den Planeten Mandalore. In der Nachfolgeserie "Star Wars Rebels" wird Maul dann sogar zum Anführer des Verbrechersyndikats Crimson Dawn. Dabei verliert Maul aber nie sein wahres Ziel aus den Augen: Rache an seinem Erzfeind Obi-Wan Kenobi zu üben.
Da mit "Obi-Wan Kenobi" am 25. Mai 2022 eine Serie über den Jedi-Meister, der nach dem Sturz der Republik auf Tattooine über den jungen Luke Skywalker wacht, bei Disney+ startet, drängt sich eine Frage besonders auf: Wird Darth Maul darin zurückkehren? Es gibt auf jeden Fall einige Punkte, die dafür sprechen – aber auch viele, die eine Rückkehr ausschließen.
Gründe für eine Rückkehr von Darth Maul in "Obi-Wan Kenobi"
Schon der erste Trailer zu "Obi-Wan Kenobi" liefert einen großen Hinweis für die Rückkehr von Darth Maul. Ab Sekunde 30 etwa ertönt nämlich sein Musikthema, das bereits der legendären Kampfszene zwischen ihm, Obi-Wan und Qui-Gon Jinn in "Eine dunkle Bedrohung" ihren epischen Touch verlieh. Weitere Hinweise auf Darth Maul bleiben im Trailer aber leider aus.
Ausgeschlossen ist Mauls Rückkehr deshalb aber noch lange nicht. Schließlich lebt er zum Zeitpunkt, in dem "Obi-Wan Kenobi" spielt, und lenkt das Verbrechersyndikat Crimson Dawn von seinem Heimatplaneten Dathomir aus. Und welcher Fan wünscht es sich nicht, dass die Erzrivalen Maul und Kenobi in einer weiteren Realverfilmung aufeinander treffen und sich erneut ein Lichtschwertduell liefern?
Außerdem wäre eine Rückkehr von Maul, der seinen Sith-Titel Darth in "Star Wars Rebels" eigentlich abgelegt hat, die Riesenüberraschung in "Obi-Wan Kenobi". Bisher glänze jede der bisherigen "Star Wars"-Realserien mit einem überraschenden Auftritt einer altbekannten Figur. So gab es in der 2. Staffel von "The Mandalorian" ein Wiedersehen mit Luke Skywalker (Mark Hamill), Ahsoka Tano (Rosario Dawson) und Bo Katan (Katee Sackhoff). Letztere waren bis dahin nur in den Animationsserien aufgetreten. Und auch in "Das Buch von Boba Fett" feierte eine Figur aus "Star Wars: The Clone Wars" sein Realdebüt: Cad Bane (Corey Burton/Dorian Kingi). Setzt Disney den Trend fort, wäre Maul für "Obi-Wan Kenobi" die logische Konsequenz. Vielleicht taucht er ja dann am Ende von Staffel 1 auf und wird so als Antagonist für Season 2 vorbereitet, die nun ja angeblich doch kommen soll. Dafür wäre Maul auf jeden Fall perfekt. Einen Realfilm-Cameo hatte er ja bereits. Und zwar war Maul am Ende von "Solo: A Star Wars Story" kurz in einem Hologramm zu sehen. Vielleicht gelingt ihm in "Obi-Wan Kenobi" nun ein ähnlicher Auftritt.
Darum wird Darth Maul in "Obi-Wan Kenobi" nicht zurückkehren
Doch obwohl es viele Argumente dafür gibt, ist die Rückkehr von Maul doch eher mindestens unwahrscheinlich – wenn nicht sogar ausgeschlossen. So gibt es zum einen mit dem Großinquisitor (Rupert Friend), der mit seinen Schergen Jagd auf die letzten überlebenden Jedi macht, bereits einen Hauptantagonisten für die 1. Staffel von "Obi-Wan Kenobi". Einen ersten Blick auf ihn gab es im Trailer zur "Star Wars"-Serie. Außerdem ist mit Darth Vader (Hayden Christensen) auch schon der andere und viel bedeutendere Nemesis von Obi-Wan mit an Bord.
Zum anderen ist die Geschichte von Maul eigentlich auserzählt. In "Star Wars: The Clone Wars" sahen wir seinen Aufstieg – vom fertigen Wrack auf dem Müllplaneten Loth Minor zum Herrscher von Mandalore. In "Star Wars Rebels" wurden wir dann Zeuge von seiner Zeit als Gangsterboss und seinem Untergang. So viel Fleisch ist an Maul nach dieser narrativen Ausschlachtung nun auch nicht mehr dran. Da wirkt eine neue Geschichte mit Darth Vader und dem Großinquisitor schon deutlich frischer daher.
Und last but not least: Glaubt man den Gerüchten, über die The Hollywood Reporter vor kurzem berichtet hat, dann wurde Mauls Rückkehr schon relativ am Anfang der Produktion von "Obi-Wan Kenobi" ausgeschlossen. Wie das US-Magazin aus Insiderkreisen erfahren haben will, gab es zu Beginn zwar Ideen für einen Auftritt des Ex-Sith-Lords in der "Star Wars"-Serie. Und es wurde auch schon mit seinem Darsteller Ray Park gedreht – ob es sich dabei um Testaufnahmen oder Szenen für die Serie handelte, ist jedoch unklar. Doch angeblich schoben dem dann die "The Mandalorian"-Macher Jon Favreau und Dave Filoni einen Riegel vor. Sie bekamen wohl von der "Obi-Wan Kenobi"-Regisseurin Deborah Chow das Drehbuch vorgelegt, dessen Geschichte sie als zu nah an ihren Projekten und insgesamt als zu "klein" empfanden. Deshalb ermutigten sie sie "größer" zu denken. Das drang dann sogar bis zur Lucasfilm-Chefin Kathleen Kennedy vor, die die Produktion von "Obi-Wan Kenobi" dann pausieren ließ, damit das Drehbuch geändert werden konnte. Und damit war Maul dann endgültig aus dem Rennen.
Star Wars: Kehrt Darth Maul nun zurück?
Glaubt man also den Gerüchten und in Hinblick darauf, dass es weder eine offizielle Bestätigung seitens Disney bzw. Lucasfilm gibt noch Bilder oder einen Auftritt im Trailer, dann ist eine Rückkehr von Darth Maul in "Obi-Wan Kenobi" eigentlich vom Tisch.
Allerdings war "Star Wars" in letzter Zeit immer gut für die ein oder andere Überraschung. Mauls Rückkehr daher komplett auszuschließen, könnte sich also auch als naiv herausstellen. Die Überraschung wäre schließlich zu groß, als dass man sie vorab verraten würde. Vielleicht gibt es ja also doch bald ein Wiedersehen mit dem ehemaligen Sith-Lord. Cool wäre es auf jeden Fall.