Die neue Dokumentation "Into the Deep" von Netflix sollte die Entstehung der Raketenpläne von Peter Madsen begleiten. Jetzt ruderte der Streamingdienst zurück und will vorerst von einer Veröffentlichung des Titels absehen. Madsen konstruierte bis 2017 ohne staatliche Hilfe Raketen, die durchaus innovativ waren. Neben Raketenantrieben erfand er auch mehrere U-Boote, alles ohne Abschluss im Ingenieurwesen. Internationale Berühmtheit erlangte der Konstrukteur jedoch nach dem Mord an der dänischen Journalistin Kim Wall, die nach einer Ausfahrt mit Madsen im selbstkonstruierten U-Boot nicht mehr zurückgekehrt war. Im Anschluss hatte Madsen seine Aussagen bei der Polizei über den Tathergang immer wieder geändert. Der Tüftler wurde zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt. Über die genauen Gründe, warum die Dokumentation nicht veröffentlicht werden wird, gibt Netflix keine Auskunft.
Netflix: Mehrere Personen baten wohl um Zensur in der Dokumentation
Zwar gab Netflix bisher keine Gründe für die Entscheidung bekannt, doch offenbar hatten bereits im Vorfeld mehrere Personen darum gebeten nicht mehr in der Dokumentation zu erscheinen oder zensiert zu werden. Regisseurin Emma Sullivan hatte noch im Februar gegenüber dem Ekko Filmmagazin versichert, dass "alle Teilnehmer freiwillig an der Dokumentation teilgenommen und mehrere Jahre lang, Interviews gegeben haben". Die Dokumentation feierte bereits beim Sundance Film Festival Premiere, doch die große Veröffentlichung bleibt vorerst aus.
Neue Pläne für die Veröffentlichung sind bis jetzt nicht bekannt. Sullivan hatte Madsen vor und nach seinem Mord begleitet und über mehrere Jahre Interviews mit ihm und ehemaligen Mitarbeitern geführt, darunter auch Zeugen aus dem Gerichtsverfahren. Neben der Doku entsteht auch eine Serie zu Madsens Tat, die von der dänischen Milo Film produziert wird. Die Rechte in Deutschland hat sich bereits TVNOW gesichert. Ein Termin der Veröffentlichung steht auch hier noch nicht fest.