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Netflix: So viel Internet frisst der Streaming-Riese weltweit

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Netflix ist zurück auf der Erfolgsspur. Nach einer leichten Schwächelphase im zweiten Quartal 2018 überrascht der Streaminganbieter mit hohen Nutzerzuwächsen. Eine bemerkenswerte Zahl der neuesten Analyse: Wieviel Internet-Breitband weltweit nur mit Netflix verbraucht wird.

Netflix hat seine Wachstumsschmerzen überlebt und, klar, wächst weiter. Die neuesten Zahlen: Im amerikanischen Markt gewinnt der Streamingdienst 1,09 Millionen neue Abonnenten hinzu, Analysten hatten nur mit 647.000 neuen Kunden gerechnet. Auch das internationale Publikum wächst. Es legt um 5,87 Millionen neue Fans zu, erwartet wurden lediglich 4,48 Millionen Neu-Abonnenten. Für Netflix sind das erfreuliche Nachrichten, denn die Zahl der Nutzer ist für den Dienst die wichtigste Währung. Die Erlöse von Reed Hastings einstigem DVD-Verleih stammen vor allem aus den Abo-Einnahmen.

Der Netflix-Chef wird mehr denn je in die internationale Expansion investieren müssen. Denn in Amerika sind Wachstumsgrenzen erreicht, im Rest der Welt jedoch strömen nach wie vor die meisten neuen Kunden zu Netflix. Der Streaminganbieter wandelt sich immer mehr in einen globalen Fernsehsender und versorgt inzwischen Haushalte in mehr als 190 Ländern und mehr als doppelt so viele Menschen mit Serien und Filmen wie noch 2014. Insgesamt hat Netflix jetzt 130,4 Millionen zahlende Kunden und fast sieben Millionen Nutzer, die noch in der Probezeit sind.

Es wird weltweit gebingt

Damit ist Netflix gerade mal 20 Jahre nach seiner Firmengründung mit 180 Milliarden Dollar höher bewertet als das 1923 gegründete Disney, das nur auf 158 Milliarden Dollar kommt - doch auch Disney wird bald zum Streamingdienst und damit noch stärker zur Netflix-Konkurrenz. Auch Comcast mit Traditionsmarken wie dem Universal Studio steht mit 155 Milliarden Dollar schlechter da. Immer mehr hochwertige Inhalte werden von den Netflix Studios produziert: Exklusiver Content wird unter Netflix-Programmchef Ted Sandaros groß geschrieben.

Heute schauen Menschen zwischen zwölf und 24 Jahren nur noch halb so viel Bezahlfernsehen wie 2010. Wie das Handelsblatt dem noch hinzufügt, werden weltweit allein durch die Nutzung von Netflix ein Fünftel der weltweiten Internet-Bandbreite verbraucht. "Netflix ist die vielleicht beste Erfolgsgeschichte der Technologie-Industrie", sagt Doug Anmuth von JP Morgan dem Handelsblatt im Interview. Firmen mit einer derartigen globalen Reichweite bei gleichzeitig nach wie vor hohen Wachstumschancen, vor allem im internationalen Raum, sehe er selten.

Dass Netflix so viel Internet frisst, liegt auch an den gehaltvollen Daten. Video-Streaming verbraucht generell sehr viel Internet-Breitband, weswegen auch die Video-Plattform Youtube weltweit zu den führenden Verbrauchern zählt.

Internet-Breitband: Was ist das?

Einfach gesagt: Internet-Breitband ist die Bezeichnung für die reine Technik des WWW. Mit "Internet" ist im Volksmund hingegen alles gemeint, vorrangig aber die Inhalte, die im Netz zu finden sind. Technisch ausgedrückt ist es wie folgt: Das Internet wird über Signale, beispielsweise über Sendemasten oder Kabelleitungen, übertragen. Dies geschieht immer mittels einer bestimmten Frequenz. Die Bandbreite ist der Frequenzbereich, in dem Daten übertragen werden. Je größer die Bandbreite, desto schneller ist die Datenübertragung. Daher weiß jeder Internetnutzer aus seinen eigenen vier Wänden: DSL-Verbindungen bieten schnelles Internet. Sie werden wegen der hohen Datenübertragungsrate auch als Breitbandinternet bezeichnet.

Viel Bandbreite wird beim Streamen von Videos verbraucht. Im Prinzip funktionieren Streamingdienste bereits mit einer 2-Mbit/s-Leitung, aber dann nur in SD-Qualität. Für Full-HD werden mindestens 6-Mbit/s benötigt. Für die Angebote von Maxdome, Netflix, Youtube HD oder Amazon Prime Video muss die Internetleitung also eine entsprechende Bandbreite vorweisen. Unter 6-Mbit/s sind HD-Wiedergaben nicht möglich.

Für eine vierfache HD-Auflösung wie bei Netflix 4k oder Amazon sollten es dann schon 16 Mbit/s sein. Kein Wunder also, dass Netflix weltweit so viel Internet frisst. Viele Inhalte und davon die meisten in HD-Qualität: Schon sind Ein Fünftel des Breitbands verbraucht.