Bob Odenkirk ist tiefenentspannt, als wir ihn am Set in Albuquerque treffen. Den 54-Jährigen umgibt
die Aura eines Mannes, der mit sich selbst im Reinen ist, weil er den großen Durchbruch erst im gesetzteren Alter feiern durfte. Die als Kurzauftritt gedachte Rolle des Saul Goodman in "Breaking Bad" hat den Komiker zum Star gemacht, ihm eine eigene Spin-off-Serie und zwei Golden-Globe-Nominierungen beschert. Entsprechend freudig blickt er auf die dritte Staffel, die den (noch) aufrechten Anwalt Jimmy McGill noch weiter in Richtung seines Alter Ego Saul aus "Breaking Bad" schiebt.
die Aura eines Mannes, der mit sich selbst im Reinen ist, weil er den großen Durchbruch erst im gesetzteren Alter feiern durfte. Die als Kurzauftritt gedachte Rolle des Saul Goodman in "Breaking Bad" hat den Komiker zum Star gemacht, ihm eine eigene Spin-off-Serie und zwei Golden-Globe-Nominierungen beschert. Entsprechend freudig blickt er auf die dritte Staffel, die den (noch) aufrechten Anwalt Jimmy McGill noch weiter in Richtung seines Alter Ego Saul aus "Breaking Bad" schiebt.
Wie nahe sind Sie jetzt in der dritten Staffel an Saul?
Bob Odenkirk: Über die Hälfte. Der Showdown mit seinem Bruder Chuck in dieser Staffel wird ihre Beziehung endgültig brechen, denke ich. Und wenn er nicht länger seinen Bruder stolz machen will, ist die Wandlung zu Saul der logische Schritt.
Bekommen wir Saul Goodman in diesem Jahr zu sehen?
Odenkirk: Ja. Sie sehen, wie sich Jimmy als Saul Goodman darstellt. Aber er ist noch nicht der ruchlose Anwalt. Es ist etwas anderes.
Haben Sie Sorge, dass die Zuschauer zu viel Sympathie für Saul Goodman entwickeln?
Odenkirk: Die "Breaking Bad"-Fans haben auch für Walter White Sympathie empfunden. Obwohl sogar unser Autor Vince Gilligan sagt, dass er den Kerl gehasst hat und ihn nicht schnell genug aus seinem Leben verbannen konnte.
Woher kommt diese Faszination für Antihelden?
Odenkirk: Ich weiß nicht, woher. Vielleicht sagt uns das Gehirn automatisch, dass derjenige, der am längsten zu sehen ist, auch der Held sein muss - ganz egal, was er tut.
Wenn jemand erst "Better Call Saul" und dann"Breaking Bad" sieht, verschiebt sich dann das Empfinden des Zuschauers?
Odenkirk: Wenn wir durch sind, auf jeden Fall. Figuren aus "Breaking Bad" kommen zurük, und wir sehen Beziehungen, von denen wir nicht wussten, dass sie existieren. Nehmen wir Gus Fring. Er hat in "Breaking Bad" ein seit Jahren etabliertes Drogengeschäft. Also, wen kennt er? Jede verdammte Person, die was mit Drogen am Hut hat. Hier sehen wir diese Vergangenheit.
Sie meinten in einem Interview, dass Saul Parallelen zu Donald Trump hat. Nun hat Saul aber auch zwei Alter Egos. Wie sehen Trumps Phasen als Jimmy und Cinnabon-Manager Gene aus?
Odenkirk: Ich weiß nicht, wann seine Jimmy-Phase war. Ich glaube nicht, dass Donald Trump jemals eine Zeit hatte, in der er ein nettes, positives und hoffnungsvolles menschliches Wesen mit Kontakt zur Realität war. Aber seine Phase als Gene, die könnte schon bald kommen. Die Präsidentschaft ist nicht ein Kapitel aus "The Art of the Deal". Wenn man ein Land regiert, kann man nicht alle Brücken niederbrennen und davonlaufen. Man hat mit den Leuten, mit denen man verhandelt, auch noch weiterhin zu tun.
Interview: Rüdiger Meyer
Bob Odenkirk: Über die Hälfte. Der Showdown mit seinem Bruder Chuck in dieser Staffel wird ihre Beziehung endgültig brechen, denke ich. Und wenn er nicht länger seinen Bruder stolz machen will, ist die Wandlung zu Saul der logische Schritt.
Bekommen wir Saul Goodman in diesem Jahr zu sehen?
Odenkirk: Ja. Sie sehen, wie sich Jimmy als Saul Goodman darstellt. Aber er ist noch nicht der ruchlose Anwalt. Es ist etwas anderes.
Haben Sie Sorge, dass die Zuschauer zu viel Sympathie für Saul Goodman entwickeln?
Odenkirk: Die "Breaking Bad"-Fans haben auch für Walter White Sympathie empfunden. Obwohl sogar unser Autor Vince Gilligan sagt, dass er den Kerl gehasst hat und ihn nicht schnell genug aus seinem Leben verbannen konnte.
Woher kommt diese Faszination für Antihelden?
Odenkirk: Ich weiß nicht, woher. Vielleicht sagt uns das Gehirn automatisch, dass derjenige, der am längsten zu sehen ist, auch der Held sein muss - ganz egal, was er tut.
Wenn jemand erst "Better Call Saul" und dann"Breaking Bad" sieht, verschiebt sich dann das Empfinden des Zuschauers?
Odenkirk: Wenn wir durch sind, auf jeden Fall. Figuren aus "Breaking Bad" kommen zurük, und wir sehen Beziehungen, von denen wir nicht wussten, dass sie existieren. Nehmen wir Gus Fring. Er hat in "Breaking Bad" ein seit Jahren etabliertes Drogengeschäft. Also, wen kennt er? Jede verdammte Person, die was mit Drogen am Hut hat. Hier sehen wir diese Vergangenheit.
Sie meinten in einem Interview, dass Saul Parallelen zu Donald Trump hat. Nun hat Saul aber auch zwei Alter Egos. Wie sehen Trumps Phasen als Jimmy und Cinnabon-Manager Gene aus?
Odenkirk: Ich weiß nicht, wann seine Jimmy-Phase war. Ich glaube nicht, dass Donald Trump jemals eine Zeit hatte, in der er ein nettes, positives und hoffnungsvolles menschliches Wesen mit Kontakt zur Realität war. Aber seine Phase als Gene, die könnte schon bald kommen. Die Präsidentschaft ist nicht ein Kapitel aus "The Art of the Deal". Wenn man ein Land regiert, kann man nicht alle Brücken niederbrennen und davonlaufen. Man hat mit den Leuten, mit denen man verhandelt, auch noch weiterhin zu tun.
Interview: Rüdiger Meyer